31.10.2025 / 23:05 Uhr
Drei Gegentreffer in vier Minuten versenken Caps in Linz
Die Vienna Capitals müssen sich am Freitagabend erstmals unter Interims-Head-Coach Fabian Scholz geschlagen geben. Gegen die Steinbach Black Wings Linz verlieren die Wiener mit 1:4. Die Donaustädter gehen in Minute 10 durch Jérémy Grégoire, der auch in seinem dritten Ligaspiel trifft, in Führung. Graham Knott kann noch im ersten Spielabschnitt ausgleichen. Im Mitteldrittel verlieren die Wiener dann den Faden. Die Linzer ziehen nach Toren durch Knott (32.), Julian Pusnik (34.) und Logan Roe (35.) innerhalb von vier Minuten davon. In einem von Strafen gezeichneten Schlussdrittel fallen keine Tore mehr. Am Sonntag bestreiten die Wiener das letzte Spiel vor der Länderspielpause gegen den EC iDM Wärmepumpen VSV (17.30 Uhr).
Interims-Head-Coach Fabian Scholz musste auf den langzeitverletzten Senna Peeters verzichten. Im Tor ersetzte Evan Cowley Sebastian Wraneschitz. Felix Koschek und Lukas Zach-Kiesling wurden nicht in den Matchkader berufen. Die Wiener legten einen guten Start ins Spiel hin. Schon in Minute eins hätte Marco Richter den Puck nach einem Save von Rasmus Tirronen erreichen können, doch die Scheibe war schwierig anzunehmen. In der sechsten Minute sprach das an diesem Abend bestenfalls mäßig agierende Schiedsrichterteam eine Strafe wegen Behinderung gegen Sam Antonitsch aus. Die Wiener traten im gesamten Spiel über in Unterzahl stark auf. Cowley parierte zu Beginn Abschlüsse durch Shawn St-Amant und Brian Lebler, im Anschluss ließen die Wiener nichts mehr zu. In der zehnten Minute gingen die Kagraner in Führung. Die Capitals spielten einen Gegenzug mustergültig zu Ende, nach Pässen von Linden Vey und Mitch Hults feuerte Jérémy Grégoire den Puck ins Tor (10.). Drei Minuten später fanden die Wiener durch Mitch Hults eine weitere gute Chance vor, der US-Amerikaner konnte Linz-Goalie Rasmus Tirronen allerdings nicht überwinden. Wenige Sekunden später glichen die Oberösterreicher durch Graham Knott aus (13.). Die Wiener ließen sich davon nicht beirren, kamen vor allem gegen Ende des ersten Spielabschnitts zu einigen guten Chancen. Zane Franklin konnte einen Querpass von Maximilian Theirich vor Tirronen nicht verwerten, den Rebound wischte der Kanadier unter dem Linzer Goalie am langen Eck vorbei. Kurz vor Drittelende scheiterte Nelson Nogier am Schlussmann der Hausherren.
Zu Beginn des Mittelabschnitts fanden die Wiener unter anderem durch Cole Hults Torchancen vor, die neuerliche Führung konnte allerdings nicht hergestellt werden. Vielmehr verloren die Capitals mit zunehmender Spieldauer den Faden. Linz kam zu einigen Chancen, die zwar nicht brandgefährlich waren, Cowley aber immer wieder zu Paraden zwangen. Vey konnte den Puck bei einer selten gewordenen Caps-Chance in Minute 29 nicht auf den gegnerischen Kasten lenken. In der 32. Minute kamen die Linzer zum Führungstreffer. Nach einem Cowley-Save gegen St-Amant staubte Knott erfolgreich ab (32.). Die Oberösterreicher erhöhten zwei Minuten später in Form von Julian Pusnik, wobei Cowley beim Abschluss die Sicht versperrt war (34.). 81 Sekunden später schlug ein Distanzschuss von Logan Roe hinter dem Caps-Goalie ein, erneut hatte dieser aufgrund fehlender Sicht keine Abwehrmöglichkeit. Scholz nahm daraufhin sein Time-Out, um seinem Team ins Gewissen zu reden und einen Tormannwechsel durchzuführen, womit ein Zeichen an die Mannschaft gesetzt werden sollte. Wraneschitz stand fortan zwischen den Pfosten. Gegen Ende des Drittels fanden die Caps durch Richter und Grégoire Abschlüsse vor, brandgefährlich wurde es für Tirronen allerdings nicht. Zehn Sekunden vor der zweiten Pause sprachen die Unparteiischen die nächste zumindest zweifelhafte Strafe gegen Antonitsch aus. Der Caps-Stürmer fuhr nah an Tirronen heran, dieser gab dem gebürtigen Wiener allerdings einen Stoß mit, der ihn auf das Eis beförderte. Antonitsch wurde mit einer Strafe wegen Torhüterbehinderung belegt.
Die Hausherren konnten die Überzahlsituation allerdings erneut nicht in Zählbares ummünzen. Mitch Hults traf in Minute 43 mit seinem Schuss nur Tirronen, auf der anderen Seite parierte Wraneschitz mehrfach. In der 49. Minute kam es nach einem Wraneschitz-Save zu einem Handgemenge. Cole Hults, der seinem Bruder gegen Emilio Romig unterstützend beistand, diskutierte nach dessen Auflösung heftig mit einem der Schiedsrichter. Dieser sprach sowohl eine Zwei-Minuten-Strafe als auch einen Zehn-Minuten-Misconduct gegen den Caps-Verteidiger aus. Der US-Amerikaner zeigte auf der Strafbank weitere Emotionen und wurde von den Unparteiischen daraufhin in die Kabine geschickt. Die Caps verteidigten auch diese Unterzahlsituation souverän. Nur eine Sekunde nach der Rückkehr von Theirich, der Hults' Zwei-Minuten-Strafe absaß, wurde Nogier wegen Beinstellens ausgeschlossen. Lange fanden die Gastgeber auch in dieser Unterzahlsituation keinen Zugriff, die einzige Chance durch Ryan Mackinnon parierte Wraneschitz. Die Partie blieb weiter hitzig, Gerd Kragl und Lorenz Lindner beharkten sich in der neutralen Zone und wurden wegen eines Crosschecks bzw. übertriebener Härte auf die jeweiligen Strafbänke geschickt. In Minute 54 wurde Mitch Hults mit einer Zwei-Minuten-Strafe wegen eines Stockschlags belegt. Lange waren die Wiener allerdings nicht in Unterzahl, denn Travis Barron beeinträchtigte einen Abschluss von Nogier nach einem Konter per Beinstellen. In Minute 55 gab es dann wieder Strafen gegen beide Teams, da sich Grégoire und Knott in die Haare bekamen. Spielerisch herrschte viel Aufregung um nichts, da keine der beiden Mannschaften weder im Vier-gegen-Vier, noch im achtsekündigen Caps-Powerplay gefährlich werden konnten. 101 Sekunden vor Spielende machte Wraneschitz einem weiteren Angreifer Platz. Gefährliches brachten die Caps allerdings nicht zustande, auf der anderen Seite wurde ein Empty-Net-Treffer verhindert.
Wir haben im ersten Drittel gezeigt, dass wir eigentlich gut auf das Spiel vorbereitet waren. Wir sind stark aus der Kabine gekommen und haben schnell den Führungstreffer erzielt. Auch wenn Knott dann einmal durchgebrochen ist, strukturell waren wir im ersten Drittel insgesamt gut drauf. Im zweiten Spielabschnitt haben wir komplett den Gameplan verlassen. Linz hat uns da beinhart den Schneid abgekauft. Im dritten Drittel haben wir versucht, alles reinzuhauen, doch da haben wir uns von der einen oder anderen Entscheidung aus dem Spiel bringen lassen. Das ist allerdings keine Entschuldigung dafür, da müssen wir drüberstehen. Wir werden morgen wieder ein paar Sachen ansprechen müssen, die heute im zweiten Drittel passiert sind. Da waren Dinge dabei, die nicht dazu beitragen, dass wir ein Spiel gewinnen.
Statement Fabian Scholz, Interims-Head-Coach der Vienna Capitals
Steinbach Black Wings Linz - Vienna Capitals 4:1 (1:1, 3:0, 0:0)
Tore Black Wings: Graham Knott (13., 32.), Julian Pusnik (34.), Logan Roe (35.)
Tor Capitals: Jérémy Grégoire (10.)
Line-Up Vienna Capitals
Goalies: #31 Evan Cowley | #30 Sebastian Wraneschitz
1. Linie: #5 Dominic Hackl, #8 Nelson Nogier - #62 Mitch Hults, #19 Linden Vey, #25 Jérémy Grégoire
2. Linie: #98 Cole Hults, #24 Simon Bourque - #44 Carter Souch, #9 Wallner, #81 Marco Richter
3. Linie: #55 Raphael Wolf, #92 Lorenz Lindner - #76 Sam Antonitsch, #37 Christof Kromp, #42 Benjamin Lanzinger
4. Linie: #71 Erik Kirchschläger, #13 Randy Gazzola - #49 Maximilian Theirich, #3 Armin Preiser, #61 Zane Franklin
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02.11.2025 | Vienna Capitals - EC iDM Wärmepumpen VSV
12.11.2025 | FTC-Telekom - Vienna Capitals
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16.11.2025 | EC iDM Wärmepumpen VSV - Vienna Capitals
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