Vizemeister trifft auf Meister: Caps gastieren in Salzburg

Wie schon in den vergangenen Jahren, so bildet auch heuer die Neuauflage des Finales den Startschuss der neuen EBEL-Saison. Das Gastspiel im Salzburger Volksgarten wird für die UPC Vienna Capitals damit gleich zu einer ersten echten Bewährungsprobe.

„Salzburg ist das Maß aller Dinge“, prophezeit Headcoach Jim Boni, der sich der schweren Aufgabe zum Auftakt der EBEL 2015/16 bewusst ist. Die Vorfreude ist sehr groß, „auch wenn wir in der Vorbereitung eigentlich mehr probieren wollten. Aber die Champions Hockey League ist zu wichtig, um herum zu testen“. Hier hat Salzburg einen Vorteil, zumal der Kader im Gegensatz zur Finalmannschaft kaum verändert werden musste. „Wir hatten demgegenüber acht Neuzugänge zu integrieren“. Die bisherigen Leistungen zeigen, dass die Zusammenstellung bereits gut geklappt hat, dennoch wollen sich die neuen Caps zu Beginn der Saison nicht zu viel Druck auferlegen. Boni: „Ich denke aber, dass wir von unseren Erfahrungen in der Champions Hockey League profitieren“.

Für einen Caps-Spieler wird der EBEL-Auftakt gleich zu einer Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. Troy Milam feierte noch vor fünf Monaten den Meistertitel mit Red Bull Salzburg und wird am Freitag erstmals als Kontrahent seiner früheren Teamkollegen einlaufen. „Ich hatte eine gute Zeit in Salzburg, wir sind zusammen Champions geworden. Aber: Ich habe einen neuen Job, eine neue Mannschaft und neue, tolle Teamkollegen. Was war, ist vergessen“, so der Offensivverteidiger.

Das Startwochenende wird hart, wie auch Kapitän Jonathan Ferland betont: „Zuerst Salzburg, dann am Sonntag Dornbirn, die heuer sehr stark sind. Nach diesem Wochenende wissen wir wo wir stehen“. Natürlich haben die UPC Vienna Capitals gegen Salzburg noch eine Rechnung offen, dennoch will man bei den Hauptstädtern nicht von „Revanche“ sprechen. Vielmehr freut man sich auf ein Schlagerspiel gleich zu Saisonbeginn. „Ich hoffe, dass es ein schnelles und physisches Spiel wird“, meint Troy Milam, der in der Champions Hockey League punktbester Spieler seines Teams war.

Bei den UPC Vienna Capitals gibt es nach der sechswöchigen Vorbereitung eine überaus positive Meldung zu verlautbaren: Der gesamte Kader ist vollzählig, alle Spieler sind einsatzbereit. Auch Dominic Hackl, der sich in den vergangenen beiden Wochen bei den Silver Caps Wettkampfpraxis erarbeitete. Hackl verantwortete zuletzt in 3 EBYSL-Partien für einen Verteidiger beeindruckende 5 Punkte.

Kapitän Jonathan Ferland ist nun froh, dass die Vorbereitungen, Meetings und Pressegespräche ein Ende haben – und nun der Ligaalltag beginnt. Ihm zur Seite stehen heuer mit Danny Bois und Rafael Rotter zwei neue Alternate Captains. Bois wird eine wichtige Rolle spielen, da er im Vorjahr der beste Bullyspieler gegen die Salzburger war: Er gewann rund 55% aller Einwürfe (77 von 139 Bullies). Auch der zweite Alternate Captain der UPC Vienna Capitals hat sich gegen Salzburg im Vorjahr ausgezeichnet: Mit seinen 6 Punkten gegen die Bullen war Rafael Rotter zweitbester Scorer in den direkten Saisonduellen.

Im Vorjahr konnten die Caps nur ein Spiel gegen Salzburg gewinnen, auswärts im Salzburger Volksgarten gelang zuletzt am 24.03.2013 ein Erfolg – die Aussicht auf einen Sieg nach 900 Tagen in der Mozartstadt ist eine willkommene Zusatzmotivation zum Auftakt. Menschlichkeit und Solidarität sind indes dann am Sonntag bei der Caps-Heimpremiere im Eissportzentrum Kagran willkommen. Die UPC Vienna Capitals bitten die Eishockeyfans unter dem Motto und Hashtag #refugeeswelcome um Spenden, eine Bechersammelaktion und ein Stickerverkauf kommen gänzlich der Flüchtlingshilfe zu Gute.