Die Vienna Capitals gewinnen in der ausverkauften Arena Zagreb gegen KHL Medvescak Zagreb hochverdient 6:2. Die Capitals dominierten die Hausherren von Beginn an klar und ließen sich auch durch den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 2:2 nicht aus der Ruhe bringen. Zwei Treffer erzielte Francois Fortier, der damit bereits 41 Saisontreffer zu Buche stehen hat. Da die Vienna Capitals als einziges Team des Spitzen-Quartettes gewinnen konnten, verbessern sich die Wiener auf den zweiten Tabellenrang. Bereits am Dienstag setzen die Capitals die Meisterschaft mit dem Heimspiel gegen den VSV fort.
Die Vienna Capitals ließen sich von der Volksfeststimmung in der mit 15.200 Zuschauern voll besetzten Arena Zagreb nicht besonders beeindrucken und legten ein hohes Tempo an den Tag. Die erste Chance fand Francois Fortier bereits nach wenigen Sekunden vor, der Topscorer der Capitals verzog aber knapp. Besser machte es wenig später Martin Ulmer, der von dem hinter dem gegnerischen Tor stehenden Benoit Gratton ideal bedient wurde und die Scheibe zum 1:0 für die Wiener ins Netz ablenkte (4.). Zagreb fand keine Mittel, gefährliche Angriffe aufzubauen, die Capitals attackierten früh und standen in der Abwehr sicher. Das 2:0 für die Capitals war fast eine Kopie des ersten Treffers, nur mit anderen Hauptdarstellern. Francois Fortier brachte die Scheibe hinter dem Tor in den Slot vor dem Gehäuse der Heimmannschaft und Dan Bjornlie schoss zur großen Freude der rund 60 mitgereisten Capitals-Fans platziert ein (15.).
Mitte des zweiten Drittels entglitt den Vienna Capitals das Spiel etwas. Zagreb wurde stärker und kam zu einigen guten Einschussmöglichkeiten. Adam Hauser im Tor der Wiener musste all sein Können aufbieten, als Banham und Day gefährlich vor ihm auftauchten. Nach einem Bully brachten die Capitals den Puck nicht aus dem eigenen Drittel und Prpic bezwang Hauser mit einem platzierten Schuss zum 1:2 (29.). Zagreb witterte jetzt die Chance, das Spiel zu drehen und bei vier gegen vier Feldspieler auf dem Eis unterlief den Capitals im Angriffsdrittel ein Fehler, den Banham und Day zu einem Konter nutzten, den Day mit dem 2:2 abschloss (35.). Jetzt bebte die Arena Zagreb, die Hausherren setzten nach. Doch Undiszipliniertheiten der Kroaten brachten den Capitals eine 5 gegen 3-Überzahl, die Francois Bouchard mit einem satten Schlagschuss zur 3:2-Führung für die Wiener nützte (38.).
Zagreb startete fulminant ins Schlussdrittel. Adam Hauser musste in der ersten Minute zwei Großchancen der Kroaten vereiteln und bewahrte die Capitals vor dem Ausgleichstreffer. Doch danach machte Francois Fortier in unnachahmlicher Art alles klar für die Capitals. Zuerst entwischte er der Zagreber Abwehr und schloss mit einem platzierten Schuss zum 4:2 ab. Danach zirkelte er den Puck mit einem gewaltigen Handgelenksschuss genau ins Kreuzeck zum vor entscheidenden 5:2. Das schönste Tor des Abend erzielte aber die dritte Linie der Capitals. Mit drei kurzen Pässen wurde Daniel Nageler frei gespielt, der zum 6:2-Endstand ins lange Eck traf. Die Capitals fahren mit vier Punkten aus dem Auswärtswochenende nach Hause und schieben sich auf den zweiten Tabellenplatz vor.
Headcoach Kevin Gaudet war natürlich nach dem Spiel hochzufrieden mit seiner Mannschaft: „Das war eine großartige Stimmung, die beste, die ich je in so einer großen Arena erlebt habe. Wir haben diese Atmosphäre wirklich genossen, wir waren heiß darauf und es war eine großartige Werbung für das Eishockey. Ich habe versucht, die Mannschaft darauf einzustellen und es ist mir sehr gut gelungen. Es war nicht leicht, aber wir sind sehr cool aufgetreten. Zagreb hatte natürlich den großen Druck, das war unser Vorteil. Und wir haben ihn genutzt, wenn am Ende das Ergebnis auch etwas zu hoch ausgefallen ist. Gewonnen haben wir verdient.“
KHL Medvescak Zagreb – EV Vienna Capitals 2:6 (0:2,2:1,0:3)
Tore: Prpic (29.), Day (35.), bzw. Ulmer (4.), Bjornlie (15.), Bouchard (38./PP2), Fortier (44., 56.), Nageler (57.)
