
Wieder ernteten die UPC Vienna Capitals die Früchte ihrer Arbeit nicht. Die Wiener zeigten ein beherztes und starkes Spiel gegen den regierenden Meister. Doch die Salzburger zeigten sich effizient und konnten sich auf einen hervorragend disponierten Torhüter Gracnar verlassen, der 42 von 43 Schüssen hielt.
Den Wiener Eishockeyfans wurde ein trotz der Niederlage ein spannender Gameday geboten. Der Abend begann mit der stimmungsvollen Premiere der neuen Vereinshymne von der Rockband „Wiener Wahnsinn“. Die Caps-Anhänger waren begeistert und spendeten Standing Ovations. Noch dazu feierte Fanliebling und Vereins-Urgestein Phil Lakos seinen 600. Ligaeinsatz für die UPC Vienna Capitals – ein unerreichter Wert in der 15-jährigen Geschichte der Hauptstädter. Trotz der großen Feierstimmung: Headcoach Jim Boni hatte einen kurzfristigen Ausfall zu verkraften – Matt Dzieduszycki musste wegen einer Oberkörperverletzung nach dem Warm-Up w.o. geben. Boni war deshalb zu Umstellungen gezwungen.
Lakos & Co. spielten von Beginn weg intensiv und zeigten ein beherztes Forechecking. In der Anfangsphase machten sich die Wiener mit zwei Strafen das Leben selbst schwer, bei 5gg5 wurden aber gute Möglichkeiten herausgespielt. So etwa von Macgregor Sharp (Außennetz), Rafael Rotter (Backhandchance und Onetimer nach Iberer-Pass), Kurtis McLean (vom hohen Slot) und Jonathan Ferland (Turnover). Im ersten Powerplay des Abends gelang der Treffer: Simon Gamache leitete diesen mit einem schönen Pass auf Rafael Rotter ein, der die Scheibe zu Jamie Fraser an die blaue Linie brachte. Sein Weitschuss kam schließlich zu Troy Milam. Der Ex-Salzburger sorgte für die 1:0-Führung. Die leider nur 45 Sekunden hielt. Brett Sterling egalisierte die Führung nach einem schönen Zuspiel von John Hughes postwendend.
Der zweite Abschnitt war völlig in den Händen der UPC Vienna Capitals. Mit viel Einsatz und Kampfkraft wurden die Mozartstädter phasenweise in ihrem eigenen Drittel eingeschnürt. Dennoch ging der regierende Meister – der gerade einmal vier Torschüsse erarbeitete – mit einer Führung in die Kabine. Eine Strafe gegen die Caps war angezeigt, als wieder John Hughes mit einem schönen Querpass den Salzburger Treffer einleitete. Lawson brachte Sterlings Schuss nicht unter Kontrolle, Ryan Duncan staubte zum 1:2 aus Wiener Sicht ab. Die Caps hatten ihrerseits zahlreiche Möglichkeiten um für den zweiten Torjubel der 5.300 Capsfans zu sorgen. Auch Pech war dabei – bei Andreas Nödls Hammer an die Querlatte verhinderte Aluminium einen Wiener Treffer genauso wie Sharps flachem Schuss. Der Salzburger Schlussmann Gracnar hatte ein arbeitsreiches Mitteldrittel: Kurtis McLean prüfte ihn mit einem Schuss aus der Drehung, bei Simon Gamaches Nachschuss nach Fraser-Schuss musste er mit einer Glanzparade den Caps-Treffer verhindern. Auch Danny Bois (backhand) und Tyler Cuma (der das Lattenkreuz traf) sorgten für Gefahr.
Auch im dritten Abschnitt änderte sich nichts an der Charakteristik des Spiels – die Caps spielten intensiv und erarbeiteten sich viele offensive Möglichkeiten. Einzig und allein der Abschluss wollte an diesem Abend nicht gelingen. Rafael Rotter etwa tauchte unmittelbar vor Gracnar auf, zögerte jedoch zu lange. Auch Jubilar Phil Lakos tankte sich dank seiner Geschwindigkeit durch die Salzburger Abwehrreihe durch. Ein gegnerischer Schläger kam beim Abschluss aber doch noch dazwischen – so wie nur Sekunden später bei Danny Bois. Salzburg zeigte sich weiter von der effizienten Seite: Brian Fahey traf mit einem Weitschuss. Die Caps konnten in der Schlussphase von einer langen Powerplayphase nicht profitieren, auch ein zweiminütiges 5gg3 blieb erfolglos. Headcoach Jim Boni riskierte alles, nahm schon mehr als zwei Minuten vor dem Ende Nathan Lawson für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Salzburgs Konstantin Komarek sorgte in dieser Phase für einen Empty-Net-Treffer und den 1:4-Endstand.
Statement Headcoach Jim Boni:
„Ich bin mit der heutigen Leistung zufrieden, wir haben 50 Minuten lang ein sehr gutes Spiel abgeliefert. Wir haben heute viel Pech mit dem Aluminium gehabt – ich habe alleine 4 Stangen- und Lattenschüsse gezählt. Leider gewinnt man mit nur einem geschossenen Tor nicht. In der Schlussphase waren wir mental müde und konnten aus dem Powerplay kein Kapital mehr schlagen“.
UPC Vienna Capitals vs. EC Red Bull Salzburg 1:4 (1:1, 0:1, 0:2)
13:54 |
1:0 |
|
PP1 |
VIC |
Milam T. (60) |
Fraser J. (44) |
Rotter R. (6) |
14:39 |
1:1 |
|
EQ |
RBS |
Sterling B. (21) |
Hughes J. (72) |
Duncan R. (16) |
38:52 |
1:2 |
GWG |
EQ |
RBS |
Duncan R. (16) |
Sterling B. (21) |
Hughes J. (72) |
49:49 |
1:3 |
|
PP1 |
RBS |
Fahey B. (2) |
Duncan R. (16) |
Komarek K. (67) |
58:24 |
1:4 |
EN |
EQ |
RBS |
Komarek K. (67) |
Ledin P. (97) |
Heinrich D. (91) |