Tapfer gekämpft, aber unbelohnt: 1:3 gegen Bozen

17.10.2015 22:30 Uhr

Trotz sieben Ausfällen zeigten die UPC Vienna Capitals eine starke Leistung beim HC Bozen Südtirol. Die Wiener lieferten den Italienern einen harten Kampf bis zur letzten Sekunde, am Ende hatten die Bozener Füchse aber mit 3:1 das bessere Ende für sich.

Die gezwungenermaßen umgestellten Sturmformationen der UPC Vienna Capitals starteten sehr gefällig. Schon nach wenigen Sekunden hatte Mario Fischer die Chance auf das frühe 1:0 nachdem ihm Danny Bois den Puck von hinter dem Tor servierte. Fischer wurde aber bedrängt und fand keine Möglichkeit für einen Abschluss. Den Caps wurde auch das erste Powerplay des Abends zugesprochen, doch mehr als ein Schuss von Jamie Fraser aus Halbdistanz wurde in numerischer Überlegenheit nicht herausgearbeitet. Dennoch war das Spielgeschehen in der Anfangsphase vorwiegend in der Bozener Zone. Nicht jedoch in der 10. Spielminute, als die Gastgeber ihre zweite große Chance zum Führungstreffer nutzten. Brett Flemming verzögerte einen Schuss von der blauen Linie bis Caps-Schlussmann Lawson die Sicht völlig verstellt war. Die UPC Vienna Capitals forderten Videobeweis, doch die Referees anerkannten das Tor von Flemming. Die Südtiroler wurden nach dem 1:0 aktiver und beschäftigten Nathan Lawson – so etwa Marco Insam. Beinahe hätte sich auch der Neo-Bozener Nick Palmieri (er wurde erst gestern verpflichtet) im ersten Drittel standesgemäß in der EBEL vorgestellt, doch Lawson antizipierte den Spielzug geschickt. Auf Wiener Seite versuchte Matt Dzieduszycki Jaroslav Hübl mit Schüssen aus spitzem Winkel zu überraschen, doch der tschechische Bozen-Torhüter war bei diesen Aktionen mit dem Schoner zur Stelle.

Die Bozener Füchse starteten in den zweiten Abschnitt so, wie sie das erste Drittel beendet hatten – sehr druckvoll. Nathan Lawson parierte gute Aktionen von Flemming, Palmieri und Oberdörfer. Mit Fortdauer des Mitteldrittels wurden die Caps offensiv gefährlicher. Zunächst tauchte Derek Whitmore vor Hübl auf, wenig später versuchte sich Tyler Cuma mit einem Handgelenkschuss von der blauen Linie. Als dann auch noch Niki Hartl ein Solo aus der eigenen Zone Richtung Bozener Tor startete, gewann man spätestens jetzt den Eindruck, dass die UPC Vienna Capitals dem Ausgleichstreffer nahe waren. Florian Iberer war plötzlich alleinstehend vor Hübl, er entschied sich aber für den Pass auf Matt Dzieduszycki. Simon Gamache wurde nur wenige Sekunden später gut von Niki Hartl angespielt. Sein Schuss vom hohen Slot ging jedoch direkt auf Hübl. Jamie Fraser hatte bei einem Nachschuss Pech. Eine Kombination von Danny Bois und Andreas Nödl endete mit einem Foulpfiff gegen den Wiener Stürmer. Just in einer starken Phase der Caps, die bislang so diszipliniert agierten. Als die Referees nur vier Sekunden später Sven Klimbacher ebenfalls auf die Strafbank setzten, kam Bozen zu einer fast zweiminütigen 5gg3-Überzahl. Die Südtiroler benötigten nur 30 Sekunden für den Überzahltreffer. Nachdem die Caps die Scheibe aus dem eigenen Drittel befördert hatten, reagierte Bozen schnell, McMonagle bediente in der neutralen Zone Joel Broda, der 1on0 auf Lawson zustürmte und seinen eigenen Rebound zum 2:0 verwertete.

In der 44. Spielminute gelang den Südtirolern die Vorentscheidung. Eine Kombination von Pollastrone und Flemming wurde von Broda (zweiter Treffer an diesem Abend) mit einem Schuss über die Fanghand von Lawson abgeschlossen. Doch die Mannschaft von Jim Boni zeigte Moral und gab auch bei dem 0:3-Rückstand nicht auf. Der Lohn dafür war ein Torerfolg: Matt Dzieduszycki, der um jeden Zentimeter kämpfte, brachte den Puck auf Hübl. Der Bozen-Tormann ließ den Schuss nur abprallen und Troy Milam erzielte so aus der Drehbewegung das Wiener 1:3. Das Herz der Mannschaft zeigte sich auch in der Schlussphase. Jim Boni nahm nach einem Time-Out rund zweieinhalb Minuten vor Ende der Spielzeit Tormann Lawson für einen zusätzlichen Feldspieler vom Eis. Matt Dzieduszycki und Simon Gamache prüften in den letzten Minuten der Partie Hübl erneut – Bozen musste bis zur letzten Sekunde um die Punkte kämpfen.

Statement Headcoach Jim Boni:

"Wir haben gut gespielt, leider hat Bozen die Chancen besser ausgenutzt. Unsere beste Phase war im zweiten Drittel, da haben wir in einigen Wechseln sehr viel Druck ausgeübt. Und dann haben wir genau in dieser Zeit die Strafen bekommen und Bozen hat das 2:0 erzielt. Möglichkeiten hatten wir genug - auch in der Schlussphase. Bozens Hübl hat sehr gut gespielt".

UPC Vienna Capitals spielten mit: Lawson – Fraser/Lakos, Klimbacher/Milam, Cuma/Iberer – Whitmore/McLean/Dzieduszycki, Nödl/Bois/Fischer, Gamache/Schiechl/Hartl, Nißner/Maxa/Bolterle. 


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