Sieg im Marathon-Spiel und 2:0 in der Serie

01.03.2017 01:51 Uhr

Die UPC Vienna Capitals führen in der Viertelfinalserie, gegen den HC Innsbruck, mit 2:0. Die Mannschaft von Head-Coach Serge Aubin besiegte die Haie, im längsten Spiel der Caps-Vereinsgeschichte, erst in der dritten Overtime, mit 4:3. Den entscheidenden Treffer erzielte Taylor Vause in der 104. Minute. Am Freitag steigt Spiel drei in Wien (Face-Off: 19:45 Uhr, Tickets gibt es HIER).

In Spiel zwei der Best-of-Seven Serie vertraut Head-Coach Serge Aubin auf dasselbe Line-Up wie im ersten Aufeinandertreffen vor zwei Tagen. Ali Wukovits und Sascha Bauer fehlen weiterhin verletzungsbedingt. Das Tor der Caps hütet wieder Jean-Philippe Lamoureux.

Die Partie beginnt mit einem Knalleffekt. Nach nur sechs Sekunden wird Rafael Rotter von Florian Pedevilla gegen die Bande gecheckt. Eine Plexiglasscheibe geht daraufhin zu Bruch (1. Min.). Das Spiel muss für die Reparaturen insgesamt 50 Minuten unterbrochen werden. Beide Teams wandern in die Kabinen. Zurück auf dem Eis versuchen die Hausherren die UPC Vienna Capitals unter Druck zu setzen. Bei einem Schuss ist Jean-Philippe Lamoureux sicher zur Stelle (2.). Wien bekommt das erste Powerplay an diesem Abend und schlägt gleich eiskalt zu. Kelsey Tessier hämmert den Puck aus halblinker Position ins Netz der Haie (5. Min., PP). Die Aubin-Männer drücken aufs Tempo und wollen die Führung ausbauen. Innsbruck kommt aber zurück ins Spiel. Andrew Clark gelingt in Minute neun der 1:1-Ausgleich (9. Min.). Die Capitals bekommen das nächste Powerplay, werden aber wieder kalt erwischt. Mario Lamoureux bezwingt, in Unterzahl, seinen Bruder Jean-Philippe mit einem platzierten Schuss ins Kreuzeck (11. Min., SH). Das Momentum ist endgültig auf die Seite der Hausherren übergeschwappt. Lamoureux hält mit einem Big Save die Gäste im Spiel (13. Min.). Die Gelb-Schwarzen erfangen sich und ziehen wieder ihr Kombinationsspiel auf. Rafael Rotter sieht Andreas Nödl im Slot. Doch der Ex-NHL-Legionär bekommt den Puck an HCI-Goalie Chiodo nicht vorbei (15. Min.). Aaron Brocklehurst zieht die erste Strafe für Wien. In Unterzahl haben die Caps Glück. Lamoureux rettet erneut in höchster Not, beschwert sich danach aber bei den Referees. Diese brummen dem Caps-Schlussmann zwei Minuten auf. In 3 gegen 5 Unterzahl erhöht sein Bruder Mario Lamoureux auf 3:1 für Innsbruck (17. Min.).

Das zweite Drittel startet gleich mit der nächsten Unterzahl für das Team von Head-Coach Serge Aubin. Collin Bowman muss für zwei Minuten auf die Strafbank. Die Caps überstehen diese brenzlige Phase aber ohne nennenswerte Probleme (21. Min.). Im Gegenzug erhält Wien ebenfalls ein Powerplay. MacGregor Sharp hat das 2:3 am Schläger. Der Kanadier säbelt im Slot, nach Idealpass von Brocklehurst, über den Puck. Wenige Sekunden später ist die Scheibe aber im Tor der Innsbrucker. Riley Holzapfel verkürzt auf 2:3 (25. Min., PP). Die Capitals haben wieder Lunte gerochen und wollen den Ausgleich. Nödl, mit einem Distanzschuss, und Taylor Vause scheitern an Andy Chiodo (27. Min.). Das Spiel verlagert sich zunehmend in das Verteidigungsdrittel der Haie. Die Capitals schnüren die Hausherren aus Tirol ein. Die gefährlichste Chance in dieser Phase hat aber wieder Innsbruck mit einem Lattentreffer (32. Min.). Die Partie wird hitziger, es gibt Strafen auf beiden Seiten. Mario Lamoureux und wieder Bowman, auf Seiten der Caps, müssen jeweils für zwei Minuten in die Kühlbox (32. Min.). Das Tempo ist hoch, es gibt wenig Unterbrechungen. Kurz vor dem Ende des zweiten Drittels schicken die Referees einen Innsbrucker auf die Strafbank. Die verbleibende Minute Powerplay bis zur Pausensirene können die Capitals nicht in einen Treffer ummünzen (40. Min.).

Die Gäste aus Wien starten mit 73 Sekunden Überzahl in den Schlussabschnitt. Die Haie wehren sich allerdings erfolgreich. Der Ausgleich liegt trotzdem weiter in der Luft. Nödl kommt aus kurzer Distanz zum Abschluss. Sein Schuss wird knapp über die Latte abgefälscht (43. Min.). Die Capitals kombinieren schnell, der HCI bleibt aber gefährlich. In Minute 47 muss Lamoureux sein ganzes Können auspacken (47. Min.). Wien bekommt erneut ein Powerplay, kurz darauf für 51 Sekunden sogar eine 5 gegen 3 Überzahl. Diese nützen die Aubin-Männer zum 3:3. Holzapfel schnürt mit seinem zweiten Treffer den Doppelpack (49. Min., PP2). In den restlichen Minuten der regulären Spielzeit fallen keine Tore mehr. Die Partie geht daher in die Overtime, die in die Geschichte eingehen sollte.

In den ersten Minuten haben die Haie mehrere Chancen. Immer wieder steht Lamoureux im Mittelpunkt. Die Capitals, danach auch Innsbruck bekommen jeweils ein Powerplay. Lassen dieses aber ungenützt. Das Spiel steht auf Messerschneide. Die Haie hämmern den Puck an die Latte, Tessier lässt im Gegenzug ein Break-Away ungenutzt (73. Min.). Dazu trifft Wien auch die Stange (76. Min.). Die erste Verlängerung bleibt wie auch die zweite, in der Tessier und Vause gute Chancen vergeben, torlos. Die Entscheidung fällt dann in der dritten Overtime. Die Spieluhr steht bei 103,55 Minuten, es ist bereits nach Mitternacht, als Taylor Vause den denkwürdigen 4:3-Auswärtssieg der UPC Vienna Capitals fixiert (104. Min., OT3). Es ist das länge Spiel der Bundeshauptstädter in ihrer Vereinsgeschichte und gleichzeitig auch das zweilängste in der Historie der Erste Bank Eishockey Liga. Nur das Play-off-Duell zwischen Salzburg gegen Villach (am 13. März 2015) lief mit 112 Minuten noch länger. Das Team von Serge Aubin stellt mit dem Overtime-Sieg auf 2:0 in der Viertelfinalserie gegen den HC Innsbruck. Mit der 50-minütigen Unterbrechung, aufgrund des Scheibenbruchs am Anfang der Partie, dauerte das Spiel zwei fast 5 Stunden.

Statement Serge Aubin, Head-Coach UPC Vienna Capitals

„Es war ein typisches Play-off-Spiel. Beide Teams haben hart gefightet. Im ersten Drittel haben wir unseren Fokus kurz verloren. Da haben wir gesehen wozu Innsbruck im Stande ist. Die Haie haben unsere Fehler sofort bestraft. Aber wir haben uns wieder gefangen. Wir erzielten heute im Powerplay drei wichtige Treffer. In der Overtime entscheiden dann Kleinigkeiten. Wir wussten, dass ein kleiner Fehler den Ausschlag geben kann. Rafael Rotter hat einen tollen Pass auf Taylor Vause gespielt und dann war der Overtime-Sieg in der Tasche. Wir werden jetzt heute, es ist ja mittlerweile nach Mitternacht, nützen um zu regenerieren und am Freitag sind wir wieder bereit. Hier, auswärts auf 2:0 in der Serie zu stellen, war sehr wichtig. Aber es ist noch lange nicht vorbei. Es wartet noch ein weiter Weg auf uns.“

HC Innsbruck – UPC Vienna Capitals 3:4 n. V. (3:1, 0:1, 0:1, 0:1)

Tore HCI: Andrew Clark (9. Min.), Mario Lamoureux (11., SH, 17. Min., PP2)

Tore Caps: Kelsey Tessier (5. Min., PP), Riley Holzapfel (25. PP, 49. Min., PP), Taylor Vause (104. Min., OT)

Spiel drei in der Best-of-Seven Serie steigt am kommenden Freitag in Wien. Face-Off ist um 19:45 Uhr in der Albert-Schultz-Halle. Tickets gibt es online hier oder ab zwei Stunden vor Spielbeginn an den Abendkassen.


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