
Die Vienna Capitals scheiden nach einer unglücklichen 1:4-Niederlage gegen Red Bull Salzburg im Semifinale aus. Die Best-of-Seven-Serie endet 4:3 für Salzburg. Heroisch kämpfende Capitals mussten sich nicht nur gegen Salzburg wehren, sondern auch gegen sehr schlechte Schiedsrichter, die ein schweres Foul an Benoit Gratton nicht ahndeten, der im ersten Drittel verletzt ausscheiden musste. Die Capitals gaben alles für den Sieg und verabschiedeten sich nach einer insgesamt tollen Saison erhobenen Hauptes aus der Meisterschaft. Für Kevin Gaudet war es das letzte Spiel als Headcoach der Vienna Capitals.
Mehr als 200 Capitals-Fans feuerten von Beginn an ihre Mannschaft frenetisch an. Doch Salzburg erwischte den besseren Start. Pinter traf mit einem abgefälschten Schuss zum glücklichen 1:0 für Salzburg. Das sehr schlechte Schiedsrichtergespann übersah danach ein schweres Foul von Welser an Benoit Gratton. Der Caps-Kapitän musste in die Kabine und dort genäht werden. Welser bekam nicht einmal eine Zweiminuten-Strafe. Das Schiedsrichter-Duo Bernecker und Smetana, das beim letzten Spiel in Salzburg nach den Basketballregeln pfiff, nahm dieses Mal offenbar das Rugby-Regelbuch als Grundlage für die zahlreichen dubiosen Entscheidungen. Benoit Gratton konnte wegen Verdachts auf Gehirnerschütterung nicht mehr ins Spiel zurückkehren, was natürlich eine ungeheure Schwächung für die Wiener bedeutete.
Aber mit dem Mute der Verzweiflung kämpften die Capitals um den Ausgleich, und der gelang Martin Oraze mit einem Schlagschuss im Powerplay. Gestützt auf einen starken Adam Hauser im Tor fighteten die Wiener um jeden Zentimeter Eis, doch in Überzahl gelang Raffl die neuerliche Führung für Salzburg. Langsam gingen die Kräfte auf Seite der Capitals aus, doch immer wieder kamen sie gefährlich vor das Tor der Hausherren. Aber Rafael Rotter und David Rodman scheiterten knapp. Salzburg hatte auf der anderen Seite wieder mehr Glück: Welser, der eigentlich wegen seines schweren Foul gegen Gratton schon längst unter der Dusche hätte sein müssen, rutschte mit dem Puck ins Tor und es stand nach Videostudium 3:1 für Salzburg. Im Powerplay stelle Koch den 4:1-Endstand her.
Kevin Gaudet, für den es heute das letzte Spiel als Headcoach der Vienna Capitals war: „Es tut weh, so auszuscheiden. Ich bin momentan völlig leer. Wir haben alles gegeben, aber hatten bei allen Spielen in Salzburg kein Glück. Auch heute hatten wir wieder unsere Chancen, es war wieder ein Kampf mit Herz und Leidenschaft und eine großartige Leistung von unserem extrem dezimierten Team. Entscheidend war sicherlich das Foul an Gratton. Ich verstehe nicht, dass vier Schiedsrichter das nicht sehen. Es war eine sehr schlechte Leistung der Schiedsrichter. Es tut mir leid für das Team, die Jungs hätten sich ein Finale verdient. Auch wenn ich nicht mehr dabei sein werde, sie werden sicher wieder ihre Chance bekommen. Es waren tolle vier Jahre in Wien, ich werde mich immer gerne daran zurück erinnern.“
Red Bull Salzburg – Vienna Capitals 4:1 (1:0,1:1,2:0)
Tore: Pewal (2.), Raffl (25./PP), Welser (56.), Koch (57./PP); bzw. Oraze (23./PP)
Semifinal-Ergebnisse:
15. März: Red Bull Salzburg – Vienna Capitals 6:2 (2:0,3:1,1:1)
17. März: Vienna Capitals – Red Bull Salzburg 6:5 n.V. (1:1,4:3,0:1,1:0)
20. März: Red Bull Salzburg – Vienna Capitals 2:1 n.V. (1:0,0:1,0:0,1:0)
22. März: Vienna Capitals – Red Bull Salzburg 9:1 (2:0,4:0,3:1)
24. März: Red Bull Salzburg – Vienna Capitals 6:4 (3:0,1:2,2:2)
27. März: Vienna Capitals – Red Bull Salzburg 4:1 (2:0,0:1,2:0)
29. März: Red Bull Salzburg – Vienna Capitals 4:1 (1:0,1:1,2:0)