Samson geht für den Meister auf Torjagd

05.05.2017 07:00 Uhr

Die Spatzen pfiffen es bereits von den Dächern der Albert-Schultz-Halle. Jetzt ist es offiziell. Die UPC Vienna Capitals haben einen dicken Fisch nach Donaustadt an Land gezogen. Jérôme Samson wechselt, nach zwei Jahren in Deutschlands höchster Eishockey Liga (DEL), aus Schwenningen zu Österreichs Meister.

„Jerôme zeichnet nicht nur sein Speed, sondern auch seine Arbeitseinstellung aus. Als DEL-Champion mit München vor einem Jahr weiß Jerôme, wie man Meister wird. Er wird uns mehr Erfahrung verleihen und mit seinen technischen Qualitäten unterstützen. Seine Vielseitigkeit, ob als Center oder Stürmer, eröffnet uns weitere Möglichkeiten. Ich bin sehr froh, dass sich Jérôme für die Capitals entschieden hat“, freut sich Head-Coach Serge Aubin über die erste Neuverpflichtung für die kommende Saison.

Ein kurzer Blick auf die Visitenkarte von Jerôme Samson reicht und es wird sofort klar. Mit dem 29-jährigen Kanadier stößt ein routinierter Spieler zur Aubin-Truppe, der perfekt in das System der Wiener passt. Der 1,83cm große Rechtsschütze kann sowohl auf der Centerposition als auch auf dem Flügel eingesetzt werden. Ein großer Trumpf ist seine Schnelligkeit und Abgebrühtheit vor dem Tor. Nicht die persönlichen Statistiken, sondern die Mannschaft steht bei Samson an oberster Stelle. „Ich versuche immer mein Bestes. Aber Eishockey ist kein Individual-, sondern ein Mannschaftssport. Deshalb hängt der Erfolg nicht alleine von mir ab“, so Samson.

Der Caps-Neuzugang wuchs in Kanada, in der Nähe von Montreal, auf. Bereits im Alter von vier Jahren jagte der kampfkräftige Forward dem Puck hinterher. Seine ersten Sporen verdiente sich Samson in Kanadas Nachwuchsligen für das Collège Antoine-Girouard Gaulois sowie die Moncton Wildcats. Die Leistungen im letzten Jahr in der QMJHL bei Val-d'Or Foreurs (53 Spiele, 39 Tore, 34 Assists) ermöglichten ihm dann den Sprung in Nordamerikas zweithöchste Spielklasse, die American Hockey League (AHL). 2007/08 schnappten sich die Albany River Rats, damaliges Farmteam des NHL-Clubs Carolina Hurricans, das aufstrebende Talent. Zwei Saisonen und 44 Tore später ging der große Traum von der besten Eishockey Liga der Welt für den damals 22-Jährigen in Erfüllung. Bis zum ersten Treffer in der NHL musste Samson allerdings ein bisschen warten. In der Saison 2011/2012 gelang ihm, als Teamkollege von Andreas Nödl, im Duell mit den Philadephia Flyers, sein Premierentor für die Carolina Hurricanes. Eine Liga tiefer, in der AHL, lies es der Mann aus der Provinz Quebec hingegen nach Belieben krachen. Für die Albany River Rats, die Charlotte Checkers, die St. John’s IceCaps und Syracuse Crunch erzielte Samson stolze 171 Tore und 190 Assists. Darüber hinaus machte er seinem Nachnamen alle Ehre. Ähnlich wie Samson in der antiken Geschichte, war der Kanadier auch im Infight nur schwer zu bezwingen. In seinen 480 AHL-Einsätzen verbuchte der 88 Kilogramm schwere Knipser immerhin 337 Strafminuten.

Anfang 2015 wagte Samson, nach guten Leistungen für Kanada beim Spengler-Cup, den Sprung nach Europa. Als erste Station diente der EHC Biel-Bienne in der Schweizer Nationalliga A (NLA). Nach zwei Monaten ging die Reise weiter nach München zu den Red Bulls. Dort jubelte der Teamplayer gleich in der ersten Saison über den Meistertitel in der DEL. Die vergangene Spielzeit war Samson in Deutschlands erster Liga bei den Schwenninger Wild Wings engagiert. "Ich will in jedem Training, in jedem Spiel 100 Prozent für das Team arbeiten und natürlich auch viele Tore schießen. Für mich steht der Erfolg der Mannschaft ganz oben", freut sich Jérôme Samson auf seine neue Herausforderung in Wien-Kagran.

Steckbrief

Geburtsdatum: 04.09.1987 in Grienfield Park/Québec

Größe: 183 cm

Gewicht: 88 kg

NHL: 46 Spiele, Carolina Hurricans (2 Tore, 7 Assists)

Erfolge: DEL-Meister 2016 mit RB München

 

Derzeitiger Kader der UPC Vienna Capitals für die Saison 2017/2018

Torhüter: Jean-Philippe Lamoureux

Abwehr: Tyler Cuma, Jamie Fraser, Ryan McKiernan, Dominic Hackl

Angriff: Jérôme Samson, Julian Großlercher, Felix Maxa, Benjamin Nissner, Rafael Rotter, Kelsey Tessier, Taylor Vause, Ali Wukovits


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