Michael Elmer wird neuer Tormanntrainer

04.07.2013 08:04 Uhr

Michael Elmer, der neue Verantwortliche für Caps-Torhüter (c) Nürnberg

Knapp vier Wochen sind es noch, bis die UPC Vienna Capitals in die Vorbereitung auf die Saison 2013/2014 starten – mit der Verpflichtung eines neuen Tormanntrainers sind die Wiener für die kommende „Eiszeit“ bereit.

Michael Elmer ist trotz seines jungen Alters (25 Jahre) bereits ein erfahrener Coach für Eishockey-Schlussmänner, er war unter anderem in der deutschen Eliteliga DEL (Nürnberg Ice Tigers) ebenso wie beim EV Landshut und dem EC Bad Tölz engagiert. Der gebürtige Österreicher beendete bereits mit 20 Jahren seine aktive sportliche Karriere (als Torwart) um sich in weiterer Folge ausschließlich mit der Ausbildung von Torhütern zu befassen. Michael Elmer wurde der sportlichen Führung der UPC Vienna Capitals von Eishockey-Legende Bengt-Åke Gustafsson empfohlen. Elmer studierte „Sport und angewandte Trainingswissenschaften“ und wird künftig mit seinen Erfahrungen und Kenntnissen das Betreuerteam der Caps verstärken. Michael Elmer freut sich auf die neue Herausforderung in Wien: „Ich bin sehr froh, diese Chance zu bekommen. In Gesprächen mit der sportlichen Führung, unter anderem Phil Horsky, habe ich mir ein Bild davon machen können, dass die gesamte Organisation an einem Strang zieht, hier auch für die beiden Silver-Caps-Teams eine Vision besteht“. Michael Elmer, der auch Partner des Goaltender Development Institutes (GDI) ist, wird genauso wie die Mehrheit der Mannschaft in der zweiten Juli-Hälfte in Wien eintreffen.

Michael, deine neue Trainerstation sind die UPC Vienna Capitals. Was weißt du über dein neues Team, was weißt du über die Erste Bank Eishockeyliga?

Ich habe mich zwar bereits informiert, doch am liebsten mache ich mir mein eigenes Bild. Natürlich ist die EBEL auch in Deutschland ein Thema, man verfolgt die Ergebnisse, beobachtet Transferaktivitäten und kennt einige Spieler. Aus meinen Gesprächen mit Phil Horsky und Martin Satorina habe ich mitgenommen, dass in Wien etwas bewegt werden soll, sehr viel Augenmerk auf die Ausbildung gelegt wird. Hier gibt es eine Vision, hier wird auf die Integration von Kampfmannschaftsbetrieb und Nachwuchsarbeit Wert gelegt. So etwas gibt es in Deutschland bedauerlicher Weise nur mehr an wirklich wenigen Standorten, deshalb bin ich sehr froh, Teil der Organisation der Caps zu sein.

Du bist ja zudem Partner des Goaltender Development Institutes (GDI). Wie würdest du deine Trainingsphilosophie beschreiben?

Ja, wir haben ein eigenes Torhüterinstitut, bei dem ich mitwirke. Wir haben im Rahmen unseres Programms DEL-Größen wie Dennis Endras oder Youri Ziffzer betreuen können. Auch aus der EBEL kenne ich ein paar Spieler schon näher, so habe ich etwa mit René Swette bereits mehrmals zusammengearbeitet. Es geht darum, Torhüter beständig weiter zu entwickeln, mit Feedback und gezielten Analysen die Stärken herauszuarbeiten und an den Schwächen zu arbeiten.

Bei den Vienna Capitals wird ja einer der Hauptaufgaben die Ausbildung der Nachwuchstorleute sein. Neben Matt Zaba wirst du daher auch mit der U20 und U18 auf dem Eis sein. Wie wichtig ist für einen Eishockeytorhüter ein speziell geschulter Tormanntrainer?

Die Bereitstellung eines Tormanntrainers hat einen sehr hohen Stellenwert, gerade in der Nachwuchsarbeit. Ein Head Coach hat im täglichen Alltag zumeist keine Zeit, sich intensiv mit seinen Goalies und speziellen Trainingskonzepten zu befassen. Und dazu kommt, dass ein Torwart eine ganz besondere Position ist, die nicht mit den Feldspielern verglichen werden kann. Im Nachwuchs passiert es oft, dass die Torhüter zu wenig oder gar kein Feedback bekommen, da viele Trainer auch nicht wissen, wie sie mit den Goalies umgehen sollen. Zu oft wird an dieser Position gespart – dabei ist es besonders im Nachwuchsbereich essentiell, mit den Torhütern zu arbeiten und sie zu entwickeln.

Bei den Vienna Capitals arbeitest du in der Kampfmannschaft neben dem arrivierten Matt Zaba auch mit einer der größten österreichischen Torhütertalente, David Kickert, zusammen.

David kann sich glücklich schätzen, so ein Vertrauen vom Verein ausgesprochen zu bekommen. Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Verein wie die UPC Vienna Capitals einem jungen Tormann die Chance auf der Backup-Position der Kampfmannschaft geben. Das ist eine ganz tolle Sache und findet sich nicht jeden Tag. Mir gefällt diese Idee, David neben Matt behutsam aufzubauen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit diesem Duo, aber auch auf die Trainings mit den U20- und U18-Torhütern der Silver Capitals.

Welche Erwartungen hast du für die kommende Saison? Die Fans können es jedenfalls schon nicht mehr erwarten bis es wieder los geht.

Ich werde mit meiner Freundin Ende Juli nach Wien kommen und freue mich auf die neue Herausforderung. Man spürt bei den Caps einen guten „Spirit“, irgendwie sind alle im Verein in Aufbruchstimmung. Ich hoffe, dass ich meinen Teil zu einer erfolgreichen Saison beitragen kann.


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