Die Vienna Capitals stehen als erstes Team im Semifinale der Erste Bank Eishockeyliga. Die Capitals gewinnen das 4. Playoff-Viertelfinalspiel gegen die Moser Medical Graz 99ers 4:3 in der Verlängerung. Graz hatte bis zur 55. Minute 3:0 geführt, als sich die Capitals mit einem unglaublichen Finish in die Overtime retteten, wo Cory Larose einen Schuss von Phil Lakos zum 4:3-Siegestreffer abfälschte. Die Capitals haben jetzt bis zum Beginn des Semifinales am 15. März Pause. Die Spieler die nächsten zwei Tage frei.
Vor dem Spiel gaben die Wiener auf der Tribüne den Ton an. Die rund 200 mitgereisten Fans der Capitals machten im Grazer Eisbunker mächtig Stimmung. Doch diese Euphorie übertrug sich leider nicht auf die Mannschaft der Vienna Capitals. Die Wiener fanden im ersten Drittel nicht ins Spiel, Graz drückte von Beginn an vehement auf den Führungstreffer, den zunächst die Stange zweimal verhinderte. In Überzahl schoss dann aber Harand aus kurzer Distanz zum 1:0 für die Gastgeber ein (11.). Einem vermeintlichen zweiten Treffer der Grazer wurde nach Videostudium wegen Torraumabseits die Anerkennung verweigert. Die Capitals kamen erst gegen Ende des ersten Drittels gefährlich vor das Tor der Grazer. Larose und Gratton vergaben knapp.
Im Mittelabschnitt kamen die Capitals öfter ins gegnerische Drittel, große Einschussmöglichkeiten ergaben sich aber nicht. Graz konzentrierte sich auf das Sichern des knappen Vorsprunges, Gefahr für die Capitals entstand nur im Powerplay des Gegners. Doch da schlugen die Hausherren zum zweiten Mal zu. Hunt wurde vor dem Tor frei gespielt und versenkte die Scheibe zum 2:0 im Netz (35.). Jetzt mussten die Wiener aufmachen, Graz wartete auf Konter oder auf Überzahlmöglichkeiten. Ein weiteres Powerplay nützte Hancock zum 3:0 für die Hausherren (47.), damit war die vermeintliche Vorentscheidung in diesem Spiel gefallen. Als Harald Ofner der Ehrentreffer zum 1:3 gelang, nahm man das noch als Ergebniskorrektur (55.). Doch als Francois Fortier mit einem Hammer aus dem Mitteldrittel Graz-Goalie Weinhandl überraschte und auf 2:3 stellte wachten die Caps-Fans wieder auf. Und auch die Wiener auf dem Eis. Jede Scheibe wurde jetzt Richtung Graz-Tor gefeuert und David Rodman drückte den Puck nach einem Abpraller zum 3:3 über die Linie. Die Capitals hatten sich etwas überraschend in die Overtime gerettet.
Die Overtime begann mit einem Powerplay für die Capitals, da ein Grazer Spieler eine Strafe aus der regulären Spielzeit in die Verlängerung mitgenommen hatte. Doch die größte Chance in dieser Phase hatten die Grazer. Quelette vergab alleine vor Penker. Das Spiel wogte hin und her, beide Mannschaften suchten die Entscheidung. Die gelang schließlich Cory Larose, der einen Weitschuss von Philippe Lakos abfälschte. Die Capitals lagen sich anschließend in den Armen und feierten mit den mitgereisten Fans ausgelassen.
Capitals-Headcoach Kevin Gaudet war nach dem Krimi beinahe sprachlos: „Ich weiß überhaupt nicht, was ich sagen soll. Das war ein Ritt von der Hölle in den Himmel, so etwas habe ich in dieser Form noch nie erlebt – es gibt doch einen Eishockey-Gott, der auf uns schaut. So etwas zeichnet uns heuer aus. Wir geben nie auf, waren auf unsere Chance, und wenn sie kommt, nützen wir sie. Mit diesem Spiel haben wir endgültig das Semifinal-Aus gegen Linz aus unseren Köpfen gelöscht. Dieses großartige Comeback gibt uns mit Sicherheit sehr viel Selbstvertrauen für die bevorstehenden Aufgaben. Jetzt haben die Jungs zwei Tage frei, das haben sie sich redlich verdient, und ich will sie auch nicht in der Eishalle sehen.“
Moser Medical Graz 99ers – Vienna Capitals 3:4 n.V. (1:0,1:0,1:3,0:1)
Tore: C. Harand (11./PP), Hunt (35./PP), Hancock (47./PP), bzw. Ofner (55.), Fortier (59.), D. Rodman (59.), Larose (67.)
Playoff-Viertelfinale Ergebnisse:
27.02. Vienna Capitals – Moser Medical Graz 99ers 4:2 (0:1,2:1,2:0)
01.03 Moser Medical Graz 99ers – Vienna Capitals 1:4 (0:3,1:1,0:0)
03.03. Vienna Capitals – Moser Medical Graz 99ers 4:3 (3:0,1:3,0:0)
06.03. Moser Medical Graz 99ers – Vienna Capitals 3:4n.V. (1:0,1:0,1:3,0:1)
