Kämpferische Capitals erobern Punkt in Salzburg

10.10.2025 23:04 Uhr

Die Vienna Capitals müssen sich Serienmeister EC Red Bull Salzburg erst nach Overtime mit 3:4 geschlagen. Das Team von Gerry Fleming, dem erneut fünf Stürmer fehlen, geht dabei dreimal nach Special-Teams-Toren in Führung. Zane Franklin (9./PP1), Carter Souch (28./PP2) und Sam Antonitsch (33./SH1) erzielen die Treffer der Wiener. Die Hausherren können durch Benjamin Nissner (16.), Luca Auer (30.) und Florian Baltram (54.) jeweils ausgleichen. In der Overtime erzielt Michael Raffl den Siegtreffer für die Salzburger (61.). Für die Capitals stellt die Niederlage nach Verlängerung die vierte Partie in Folge dar, in der die Donaustädter mindestens einen Punkt mitnehmen konnten. Am Sonntag empfangen die Caps die Moser Medical Graz99ers in der STEFFL Arena (16.30 Uhr, ORF1).

Bei den Vienna Capitals fehlten gegen Salzburg die Angreifer Jérémy Grégoire, Felix Koschek, Benjamin Lanzinger, Senna Peeters und Leon Wallner erneut verletzungsbedingt. Andere Akteure gingen trotz Erkrankungen an die Leistungsgrenzen. Im Tor begann Sebastian Wraneschitz. Der Wiener sollte erneut eine starke Leistung zeigen. Das erste Drittel war ein einziges Kuriosum. Im ersten Spielabschnitt verhängten die Unparteiischen zwischen der dritten und der 13. Minute gleich sieben Strafen wegen Stockschlägen gegen beide Teams. Unstrittig war jedoch eine große Strafe gegen Thomas Raffl in der fünften Minute. Der Salzburger Kapitän fuhr einen Check gegen den Kopf von Caps-Verteidiger Randy Gazzola. Nach Videobeweis wurde der 39-Jährige auch mit einer Spieldauerstrafe belegt. In der siebten Minute erzielten die Capitals vermeintlich den Führungstreffer. Zane Franklin feuerte den Puck in die Maschen, doch Kickert trat sein Tor aus der Verankerung. Die Refs verwehrten dem Treffer gleich am Eis die Gültigkeit, blieben auch nach Videostudium bei ihrer Erkenntnis. Mitten in der Strafenorgie fiel dann tatsächlich der Führungstreffer für die Wiener. Franklin feuerte den Puck in Minute neun vom rechten Bullykreis aus ins Tor (9.). Als sich das Spielgeschehen wieder etwas beruhigte und alle Strafen ausliefen, wurden die Salzburger stärker. In Minute 16 belohnten sich die Gastgeber mit dem Ausgleich. Benjamin Nissner fälschte den Puck nach einer Hereingabe durch Tyler Lewington mustergültig ab. Eine Minute später musste Kickert gegen den heranstürmenden Sam Antonitsch aufpassen. Auf der anderen Seite verhinderte Wraneschitz gegen Devante Stephens Schlimmeres. In Minute 18 musste Linden Vey wegen Hakens vom Eis. Die Caps verteidigen das gesamte Spiel über im Penalty Kill bravourös und verhinderten in allen sieben Unterzahlsituationen Gegentreffer. 

Die Hausherren kamen etwas besser aus der Kabine, die erste gute Chancen hatten allerdings die Capitals. Nach einem langen Pass von Mitch Hults lenkte Franklin den Puck auf das Tor, wo Kickert allerdings in höchster Not eingriff. Tyler Lewington wurde in der 26. Minute wegen eines Crosschecks bestraft, nur 25 Sekunden später folgte ihm Dennis Robertson wegen Behinderung auf die Strafbank. In doppelter Überzahl ließen die Wiener den Puck ansehnlich laufen, wovon Carter Souch, der die neuerliche Führung herstellte, profitierte (28./PP2). Die Freude darüber wehrte allerdings nicht lange, da Luca Auer in Minute 30 einen Rebound im Wiener Tor versenkte. In der 32. Minute wurde Mitch Hults wegen übertriebener Härte bestraft. Kapitals aus dieser Strafe haben allerdings die Capitals geschlagen. Nash Nienhuis rutschte an der blauen Linie der Caps aus, Sam Antonitsch zog mit dem Puck alleine vor Kickert und verlud diesen erfolgreich (33./SH1). Nach der Rückkehr von Mitch Hults hatten die Salzburger zwei Chancen, fanden allerdings in Wraneschitz einmal mehr ihren Meister. In der 36. Minute gab es eine Strafe gegen Stephens wegen eines Bandenchecks. Aus dieser Überzahl konnten die Capitals allerdings genauso wenig machen wie die Salzburger zwei Minuten später nach einer weiteren Stockschlag-Strafe gegen Cole Hults.

Im Schlussdrittel gaben die Hausherren den Ton an. Kapitän Linden Vey musste in Minute 41 wieder wegen eines Stockschlags auf die Strafbank. In Überzahl waren die Salzburger unter anderem durch Robertson, der die Stange traf, gefährlich, aber letztendlich erfolglos. Kurz nach Veys Rückkehr fand der Meister eine Mega-Chance zum Ausgleich vor. Brandon Coe schoss den Puck allerdings nicht ins halbleere Tor, sondern ans Außennetz. In derselben Tonart ging es weiter. Wraneschitz rettete unter anderem mehrfach gegen den besten Torschützen der Mozartstädter, Connor Corcoran. In der 53. Minute glichen die Mozartstädter durch Florian Baltram, der Verwirrung vor Wraneschitz nutzen konnte, aus. In der 55. Minute schoss Christof Kromp den Puck aus der Distanz ins Tor der Hausherren. Die Schiedsrichter entschieden allerdings, dass Antonitsch Tormannbehinderung an Kickert beging und verwehrten dem Treffer die Anerkennung. Auch nach Videobeweis ließen die Unparteiischen die Ansicht, dass der Caps-Stürmer von einem Salzburg-Verteidiger in Kickert gestoßen wurde, nicht gelten. In weiterer Folge rettete Wraneschitz mit mehreren Paraden das Unentschieden.

In der Overtime ging es dann schnell. Ein abgefälschter Pass von Travis St. Denis landete bei Michael Raffl, der nach 15 Sekunden den Siegtreffer erzielte (61.). Laut offizieller Statistik parierte Wraneschitz 46 von 50 Schüssen, was einer Fangquote von 92 Prozent entspricht.



Statement Gerry Fleming, Head-Coach der Vienna Capitals

„Meine Mannschaft hat gekämpft und alles gegeben, am Ende war der Tank aber leer. Wir kämpfen aktuell mit vielen Verletzten, Marco Richter konnte das Spiel krankheitsbedingt nicht beenden. Effektiv haben wir mit drei Linien auskommen müssen, was gegen ein Team wie Salzburg nicht einfach ist. Noch dazu wurden heute viele Strafen gepfiffen, in Unterzahl zu verteidigen kostet noch mehr Energie. Trotzdem haben wir einen Punkt erobern können, auch weil Sebastian Wraneschitz wieder großartig gehalten hat. Unsere Special Teams haben uns heute auch getragen, da haben wir auf beiden Seiten beachtliche Leistungen erbracht. Es wäre schön gewesen, wenn sich das Team für den Kampfgeist mit einem Sieg belohnt hätte. Mit der Entscheidung, unser Tor im dritten Drittel abzuerkennen, bin ich nicht einverstanden. Aus unserer Sicht wurde Sam Antonitsch von einem Salzburg-Verteidiger in den eigenen Tormann gestoßen, dieser Meinung waren die Schiedsrichter aber offenbar nicht.“



EC Red Bull Salzburg - Vienna Capitals 4:3 n. OT. (1:1, 1:2, 1:0, 1:0)

Tore RBS: Benjamin Nissner (16.), Luca Auer (30.), Florian Baltram (54.), Michael Raffl (61.)

Tore Caps: Zane Franklin (9./PP1), Carter Souch (28./PP2), Sam Antonitsch (33./SH1)



Line-Up Vienna Capitals

Goalies: #30 Sebastian Wraneschitz | #31 Evan Cowley

1. Linie: #98 Cole Hults, #24 Simon Bourque - #81 Marco Richter, #19 Linden Vey, #44 Carter Souch

2. Linie: #55 Raphael Wolf, #13 Randy Gazzola - #11 Lukas Zach-Kiesling, #62 Mitch Hults, #61 Zane Franklin

3. Linie: #5 Dominic Hackl, #8 Nelson Nogier - #76 Sam Antonitsch, #37 Christof Kromp, #3 Armin Preiser

4. Linie: #71 Erik Kirchschläger, #92 Lorenz Lindner - #69 Leon Widhalm, #49 Maximilian Theirich, #23 Max Stiegler



Die nächsten Spiele der Vienna Capitals

12.10.2025 | Vienna Capitals - Moser Medical Graz99ers
17.10.2025 | Vienna Capitals - EC-KAC
25.10.2025 | Vienna Capitals - Pioneers Vorarlberg
29.10.2025 | Hydro Fehérvár AV19 - Vienna Capitals
31.10.2025 | Steinbach Black Wings Linz - Vienna Capitals


Zurück