86 Sekunden fehlten zum perfekten Auswärtswochenende

06.01.2014 20:06 Uhr

Bis 86 Sekunden vor der vermeintlichen Schlusssirene lagen die UPC Vienna Capitals noch 2:1 in Front, am Ende blieb den Wienern beim zweiten Teil ihres Auswärtswochenendes nur der Gewinn eines Zählers. Die Caps bleiben damit bis zumindest zum morgigen Spieltag weiter EBEL-Leader.

Die Dornbirn Bulldogs starteten gestärkten durch einen 8:1-Kantersieg vom Vortag in das Duell mit den UPC Vienna Capitals, die aber ihrerseits mit ihrem Sonntag-Erfolg über die Innsbrucker Haie auf ein positives Erlebnis zurückgreifen konnten: Sie waren an die Tabellenspitze der Erste Bank Eishockeyliga zurückgekehrt.

Dementsprechend schwungvoll kamen beide Teams aus der Kabine, die Caps hatten zunächst die Mehrheit an Spielanteilen, was sich auch in einer 1:0-Führung niederschlug. Ein Schuss von Verteidiger Sven Klimbacher wurde von Justin Kellers Schläger abgefälscht und brachte die Wiener nach elf Spielminuten in Front. Nachdem daraufhin ein Wiener Powerplay erfolglos vorüber ging, „bissen“ die Bulldogs bei numerischer Überlegenheit zu und bewiesen, warum sie über das beste Überzahlspiel der gesamten Liga verfügen: Nach schöner Vorarbeit von James Arniel, der gute Übersicht bewies, egalisierte Flügelstürmer Graham Mink die Wiener Führung.

Im zweiten Spielabschnitt stand vor allem ein Mann im Mittelpunkt: Matt Zaba. Der kanadische Caps-Tormann entschärfte hochkarätige Dornbirner Chancen im Minutentakt (insgesamt 18 in Drittel 2), insbesondere in den Powerplaysituationen musste sich der 30-Jährige des Öfteren beweisen. Zuvor waren die Wiener aber in Führung gegangen: Jamie Fraser brachte seine Caps nach Vorarbeit durch Kapitän Benoît Gratton erneut in Front. Dieses Verlusttor führte bei den Vorarlberger Gastgebern zu einem Umdenken: Während zuvor Defensive und die Konzentration auf schnelle Konter im Vordergrund standen, übernahmen die Bulldogs im verbliebenen zweiten Spielabschnitt die Kontrolle über das Spiel, doch Zaba entschärfte Schüsse von unter anderem Chris D’Alvise und Jamies Arniel.

3.120 Fans sahen eine flotte Rückkehr in den Schlussabschnitt, der nur durch wenige Unterbrechungen charakterisiert war. Dornbirn wartete geschickt auf Einschussmöglichkeiten, doch auch die Caps tauchten wieder öfter vor Adam Dennis auf – Jamie Fraser hatte nach Zuspiel durch Rafael Rotter und Benoît Gratton die beste Möglichkeit auf den dritten Wiener Treffer. 86 Sekunden vor der Schlusssirene wurden Dornbirns Offensivbemühungen dann doch belohnt: Jon D’Aversa versenkte einen Schuss von der blauen Linie zum 2:2. In der erforderlich gewordenen Verlängerung nutzte Chris D’Alvise einen Puckgewinn zum Siegestor der Vorarlberger.

Morgen erst spielen die Verfolger der UPC Vienna Capitals: Linz empfängt Salzburg zum direkten Duell, während Bozen die Graz 99ers nach Südtirol bittet. Die Wiener bestreiten am Freitag ihren vorletzten Spieltag im Grunddurchgang beim HC Orli Znojmo.

Statement Headcoach Tommy Samuelsson:

„Diese Niederlage schmerzt. Zunächst hatten wir die Partie gut unter Kontrolle, bis die erste Strafe dem Gegner viel Energie verlieh. Dornbirn spielt im Powerplay wirklich sehr gut und wir haben dann aus dieser ersten Strafe den Ausgleich bekommen. Durch ungenaue Puckkontrolle in der Offensive haben wir dem Gegner Möglichkeiten zu gefährlichen Kontern gegeben, aber im dritten Abschnitt bestimmten wir die Partie eigentlich wieder. Daher schmerzt es umso mehr, so knapp vor dem Ende den Ausgleich zu bekommen. Unter dem Strich haben wir aber drei von vier Punkten geholt, wir können also eine positive Bilanz nach diesem Auswärtswochenende ziehen“.

UPC Vienna Capitals spielten mit:

Zaba – Klimbacher/Lakos A., Veideman/Schlacher, Fraser/Lakos P., Peter – Ferland/Ouellette/Hartl, Keller/Olsson/Sylvester, Fortier/Gratton/Rotter, Puschnik/Schiechl/Fischer, Seidl.


Zurück