7:3: Caps schießen sich Frust von der Seele

23.12.2014 21:55 Uhr

Der 23. Dezember 2014 wird im Saisonrückblick als ein sehr positiver Tag in Erinnerung bleiben: Während am Vormittag die Verpflichtung von Nicolas Deschamps fixiert werden konnte, schossen sich seine künftigen Teamkollegen im abendlichen Auswärtsspiel bei den Innsbrucker Haien den (Offensiv-)Frust von der Seele. Die von der sportlichen Führung neu zusammengestellten Linien harmonierten, am Ende durften sich Ferland & Co. über ein vorweihnachtliches 7:3 freuen.

Headcoach Tom Pokel führte noch vor dem Auftaktbully umfangreiche Linienumstellungen durch – diese kristallisierten sich schon während des Auswärtsspiels vor zwei Tagen in Dornbirn heraus. Nachdem im Schlussabschnitt beim 3:6 vor zwei Tagen das Zusammenspiel von Foucault und MacArthur sehr gut funktionierte, wurden diese an die Seite von Kapitän Jonathan Ferland zusammengespannt. Matt Watkins führte als Mittelstürmer nunmehr seine beiden neuen Flügel Dustin Sylvester und Rafael Rotter, Andreas Nödl wurde zu Michael Schiechl und Julian Großlercher gestellt. Bei den Verteidigern musste am Spieltag noch ein Rückschlag hingenommen werden – Patrick Peter laborierte noch an den Nachwirkungen seines Pucktreffers, die sportliche Führung wollte nicht riskieren. Die neue Linienzusammenstellung funktionierte von Beginn an – auch wenn die Innsbrucker Haie nahezu perfekt in das Spiel starteten. Nach einer harten Strafe gegen Torhüter Matt Zaba wegen Spielverzögerung (Verschieben des Tores) benötigten die Tiroler gerade einmal acht Sekunden in Überzahl, um durch Nic Ross 1:0 in Führung zu gehen.

Doch die Caps ließen sich von diesem Rückstand nicht beirren, antworteten nur drei Minuten später mit dem Ausgleich – den Peter MacArthur zunächst auf der Schaufel hatte, aber an Munro scheiterte. So kam ihm Teamkollege Phil Lakos zu Hilfe, der den Abpraller über die Torlinie bugsierte. Die UPC Vienna Capitals wurden immer druckvoller, die logische Konsequenz daraus war die Führung, die durch eine gute Zusammenarbeit zwischen Rotter und Sylvester entstand. Innsbruck-Coach Christer Olsson musste mit einem Time Out reagieren, zu überlegen waren die Wiener Gäste in dieser Phase. Doch die Auszeit zeigte nur bedingt Wirkung – denn die Caps legten ein weiteres Tor nach: Kris Foucault nutzte seine Schnelligkeit zum 3:1 – eingeleitet wurde diese Aktion durch seinen neuen Linienkollegen Peter MacArthur. Doch auch die Haie fanden wieder in das Spiel – und dies durch effizientes Powerplay: In der zweiten Überzahlsituation des Abends gelang der zweite Treffer: Rafael Rotter war auf der Strafbank als Dustin vanBallegooie einen harten Schuss von der blauen Linie zum 2:3 aus Innsbrucker Sicht verwandelte.

Die Haie wollten das Momentum des geglückten Anschlusstreffers auch nach dem ersten Pausengang aufrecht erhalten – und sie begannen entsprechend dominant, Ex-Cap Kris Beech hatte in dieser Phase die hochkarätigste Chance auf den Ausgleich vorgefunden. Die Drangphase hielt an, zwischen der 21. und 30. Spielminute lautete das Schussverhältnis 10:3 für die Haie. Doch die Wiener Defensive rund um Matt Zaba blieb standhaft. Diesmal waren es die Caps, die aus der Ineffizienz des Gegners Kapital schlugen: Andreas Nödl bediente den in den Slot aufgerückten Verteidiger Brett Carson, der den alten 2-Tore-Vorsprung der Wiener wiederherstellte. Plötzlich fanden die Eishockeyfans in der Olympiaworld Innsbruck geänderte Verhältnisse auf dem Eis vor: Binnen sechs Minuten schossen die Caps acht Mal auf das Tor, ein schönes Zusammenspiel der harmonierenden MacArthur und Foucault hätte das 5:2 verdient gehabt. Die Wiener drängten auf den weiteren Treffer – der dann auch folgte: Jonathan Ferland lenkte einen Weitschuss von Brett Carson geschickt ab und belohnte die starke Leistung der vorangegangenen Minuten. Nur 80 Sekunden später machte Matt Watkins mit einer Direktabnahme das halbe Dutzend voll und sorgte so schon nach 39 Spielminuten für eine Vorentscheidung.

Auch nach Wiederbeginn trafen die UPC Vienna Capitals – Kevin Puschnik legte den siebenten Treffer nach, Andreas Nödl steuerte seinen zweiten Assist an diesem Abend bei. Die verbliebene Spielzeit verlief weitgehend ereignislos, die Caps spielten den Vorsprung souverän über die Distanz, Marcus Olssons 3:7 fiel unter die Kategorie „Ergebniskosmetik“. Mit diesem vorweihnachtlichen Sieg schoben sich die UPC Vienna Capitals wieder auf den dritten Tabellenrang.

Statement Head Coach Tom Pokel:

„Das ist ein schönes Weihnachtsgeschenk für meine Mannschaft – ich freue mich sehr für sie. Wir hatten einen etwas konfusen Start mit dem raschen Gegentreffer, haben aber perfekt geantwortet und verdient drei Tore im ersten Abschnitt geschossen. Nach dem 4:2-Führungstreffer haben wir einen sehr guten Rhythmus gefunden und auch die nötige Effizienz vor dem gegnerischen Tor gezeigt“.

UPC Vienna Capitals spielten mit: Zaba – Fraser/Carson, Iberer/Lakos, Klimbacher/Hackl – Foucault/MacArthur/Ferland, Sylvester/Watkins/Rotter, Nödl/Schiechl/Großlercher, Bauer/Fischer/Puschnik.


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