4:3-Erfolg im Haifischbecken

Die UPC Vienna Capitals feierten bei den Innsbrucker Haien einen wichtigen 4:3-Sieg. Die Partie musste in die Verlängerung nachdem die Wiener zuvor eine Vielzahl an Chancen ungenutzt ließen und eine strittige Szene 20 Sekunden vor Schluss den 3:3-Ausgleich Innsbrucks bedeutete. In der Overtime sicherten sich Gamache & Co. schließlich den mehr als verdienten Sieg.

Die UPC Vienna Capitals begannen ihr Gastspiel im „Haifischbecken“ furios – alleine in der ersten Spielminute prüfte Verteidiger Troy Milam zwei Mal den gegnerischen Torhüter, nach viereinhalb Spielminuten wies die Statistik bereits sieben Wiener Torschüsse aus. Alleine drei Mal versuchte sich Kurtis McLean, der einen Schuss und zwei Abpraller nicht im Tor unterbrachte. Eine schnelle Führung wäre hochverdient gewesen, aber durch die mangelnde Effizienz fanden die Innsbrucker nach rund acht Minuten langsam in die Partie.

Valdix mit einem Schlagschuss vom Bullypunkt und Schennach mit einer Körpertäuschung setzten die ersten offensiven Akzente der Tiroler. Die hochkarätigen Einschussmöglichkeiten hatten aber weiterhin die UPC Vienna Capitals: Etwa Simon Gamache nach Iberer-Schuss Richtung Tormann Andy Chiodo. Oder aber Troy Milam, der von Rafael Rotter mit einem Pass von hinter dem Tor perfekt freigespielt wurde. Teilweise fanden die Haie keinen Weg, den Puck aus der Gefahrenzone zu bringen – 14 Torschüsse alleine im ersten Spielabschnitt waren Beweis für die Überlegenheit der Wiener.

Und dennoch ging Innsbruck in Führung. In der 26. Spielminute nutzten die Gastgeber ihr erstes Powerplay. Derek Hahn spielte zu Jeff Ulmer, der von der blauen Linie abzog – Hunter Bishop fälschte die Scheibe noch entscheidend ab. Eine Minute zuvor hatten die UPC Vienna Capitals ihre bislang beste Chance vergeben – Simon Gamache zog im Slot stehend am Tor vorbei. Trotz des Gegentreffers waren die Wiener weiterhin das aktivere Team. Matt Dzieduszycki scheiterte ebenso an Chiodo wie Patrick Peter, der im gleichen Shift einen Blueliner zeigte. Der gegnerische Torhüter war aber mit der Stockhand zur Stelle. Nur zwei Minuten später traf Mario Fischer aus Halbdistanz die Maske von Chiodo, Simon Gamache hatte ebenfalls einen Hochkaräter auf der Schaufel, traf aber nur die Stange. Auch wenn der Frankokanadier hier noch vergab – in der 36. Spielminute konnte sich der Stürmer endlich in die Schützenliste eintragen. Troy Milam spielte den Puck in der neutralen Zone zu Rafael Rotter, der auf Simon Gamache ablegte und mit dem Frankokanadier den Laufweg kreuzte. Die Wiener konnten das Momentum nicht zu einem weiteren Treffer nutzen: Troy Milam schoss eine Iberer-Vorlage unmittelbar in den Fanghandschuh des Tiroler Torhüters. Genau zur zweiten Pausensirene kam Innsbrucks Hörtnagl zu einem Breakaway, Kurtis McLean besserte seinen Fehler aber regelkonform aus.

Die Haie gerieten in der Anfangsphase des Schlussabschnitts unter Druck. Die Caps schossen von verschiedenen Positionen – Simon Gamache, Rafael Rotter (Außenstange) und Jamie Fraser beschäftigten Chiodo. Komplett gegen den Spielverlauf ging Innsbruck aber neuerlich in Führung. Nach dem ersten Tiroler Torschuss im dritten Abschnitt stand es plötzlich 2:1. Jeff Ulmer ergatterte die Scheibe an der blauen Linie, sein Schuss wurde mustergültig von Mittelstürmer Derek Hahn abgefälscht. Im Gegenzug glichen die Caps durch Phil Lakos aus. Es spielten nur noch die Caps – der Lohn dafür war die erstmalige Führung nach 49 Spielminuten – Troy Milam traf im Powerplay zum 3:2 aus Wiener Sicht. Dennoch ging die Partie in die Overtime: 20 Sekunden vor der vermeintlichen Schlusssirene traf Tyler Spurgeon in Überzahl zum 3:3. Die Torentscheidung der Referees Kellner und Nikolic M. war strittig – denn Spurgeon verübte einen Stockschlag gegen Nathan Lawson an die Maske. Das Videostudium lieferte den Unparteiischen aber keinen Grund diesen Treffer zu annullieren. In der Verlängerung sicherten sich die UPC Vienna Capitals dann doch noch den gerechten Sieg: Bei 3gg3 auf dem Eis stocherte Simon Gamache eine Vorarbeit von Jamie Fraser über die Torlinie.

Statement Headcoach Jim Boni:

„Das war heute ein sehr wichtiger Sieg. Wir waren die bessere Mannschaft und haben uns sehr viele Chancen erarbeitet. Aber: Wir müssen unsere Arbeit öfter zu einem Ende bringen, also vor dem Tor effizienter werden. Dann können wir uns die Abende viel einfacher gestalten. Wir haben heute gut gespielt und möchten in Dornbirn daran anknüpfen“.

HC TWK Innsbruck „Die Haie“ vs. UPC Vienna Capitals 3:4 n.V. (0:0, 1:1, 2:2, 0:1)