Goalie-Trainer Erik Ersberg im Interview

12.10.2016 16:23 Uhr

Jean-Philippe Lamoureux und David Kickert. Goalie-Trainer Erik Ersberg hat bei den UPC Vienna Capitals gleich zwei Top-Torhüter unter seinen Fittichen. Eine Woche pro Monat ist der ehemalige NHL-Goalie in Wien-Kagran vor Ort. Die restliche Zeit betreut der Schwede seine beiden Schützlinge aus seiner Heimat Västerås aus. Wir haben den 34-Jährigen Ex-Goalie, der 53 Mal in der besten Hockey-League der Welt bei den Los Angeles Kings im Kasten gestanden ist, zum Interview gebeten.

Erik, du bist seit knapp zwei Monaten der neue Goalie-Coach bei den UPC Vienna Capitals. Wie fällt deine erste Bilanz aus?

„Wir hatten einen sehr guten Start. Ich habe mit Jean-Philippe und David ein gutes Verhältnis. Das ist auch wichtig, denn Goalies und Goalie-Trainer müssen sich immer austauschen können. Ich bin sehr zufrieden, wie die beiden mitziehen.“

Du warst selbst ein Spitzen-Goalie und hast in der NHL gespielt. Was macht aus deiner Sicht einen guten Tormann aus?

„Es gibt eine Vielzahl an Aspekten, die einen guten Goalie ausmachen. Früher hast du den schlechtesten Skater ins Tor gestellt, daher trainierten sie auch nicht viel am Eis. Heute sind die Goalies fast immer die Fittesten im ganze Team, richtige Athleten. Die Fähigkeit den Puck stoppen zu können ist ebenfalls wichtig geworden. Den Instinkt zu haben in allen Situationen die Scheibe kontrollieren zu können, das bringt einen Goalie erst auf das nächste Level. Du kannst das einem aber nicht beibringen, er muss es selbst herausfinden – das ist mitunter eine der schwersten Aufgaben.“

Jean-Philippe Lamoureux war letzte Saison der beste Goalie der Erste Bank Eishockey Liga. Jetzt spielt er bei den Caps in Wien. Was macht unsere Nummer 1 aus?

„JPL ist ein sehr guter Skater, er hat ein tolles Stellungsspiel. Das ist für alle Goalies sehr wichtig, aber für JPL besonders. Denn er ist nicht zwei Meter groß wie viele andere Tormänner. Seine technischen Fähigkeiten sind sehr ausgeprägt. Das macht meinen Job ein bisschen einfacher.“

Du bist jeweils eine Woche im Monat hier in Wien beim Training vor Ort. Wie können wir uns deine restliche Betreuung vorstellen?

„Als ich das erste Mal im August in Wien war, haben wir unsere Pläne und Ziele definiert. Ich bin immer eine Woche pro Monat in Wien, die restliche Zeit zu Hause in Schweden. Im August haben wir spezielle Übungen festgelegt, die die beiden Goalies immer vor, im und nach dem Training machen. Sie können jeweils aus verschiedenen Aktivitäten wählen. Wenn ich nicht in Wien bin, schaue ich natürlich alle Spiele auch von zu Hause. Falls meine Goalies Fragen haben, können sie mich jederzeit kontaktieren – über Telefon, Skype, Mail oder SMS – dafür bin ich da. Der Saisonstart war sehr gut, da gab es für mich nicht viel zu analysieren. Wenn es läuft, dann willst du die Goalies nicht in ihrer Konzentration stören.“


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