
Zum zweiten Mal in dieser Woche stehen sich die UPC Vienna Capitals und der Klagenfurter AC gegenüber. Die Kärntner haben am Freitag mit einem Kantersieg gegen Tabellenführer Linz eine erneut starke Leistung gezeigt. Das haben auch die Caps, die bei den Rotjacken aber gegenüber ihrer Freitag-Niederlage effizienter agieren müssen.
„Ich weiß, es ist ewig das gleiche Lied. Aber: Es ist auch ein wahres Lied“, analysiert Headcoach Jim Boni kurz und prägnant: „Wir haben ein Problem: Das ist das Tore schießen“. Denn am Freitag gegen die Salzburger Bullen hätte – geht man nach dem Spielverlauf – seine Mannschaft das Eis als Sieger verlassen müssen. Die Mozartstädter wussten oft keinen Rat gegen das Forechecking und das körperbetonte Spiel der Wiener. Doch die Tore schossen die Salzburger. In den letzten zehn Spielminuten waren Bois & Co. frustriert, da fehlte die mentale Frische um die lange Powerplayphase auszunutzen. „Wir haben erst 82 Tore geschossen. Uns fehlen also rund 20 Treffer zu den Ligabesten“.
Die beste EBEL-Offensive hat der kommende Gegner: Noch kein anderes Team hat bislang die 100-Tore-Grenze überschritten. Seit dem gestrigen 6:2 in Oberösterreich hält der KAC nun schon bei 103 Volltreffern. „Sie sind im Angriff tatsächlich die Besten. Sie haben Ausnahmespieler in ihren Reihen. Der KAC verfügt nicht nur über Talent, sondern auch über eine entsprechende Körpergröße und Physis“, meint Jim Boni. Doch die Rotjacken müssen sich am 30. Spieltag auf eine der besten Abwehrreihen der Liga einstellen. „Die Defensivarbeit funktioniert gut“, so Boni. Der auch in Klagenfurt auf den gestrigen Jubilar Phil Lakos vertrauen kann. Lakos hat bei seinem 600. Ligaeinsatz eine in dieser Saison einmal mehr starke Leistung geboten: „Das Jubiläum war eine schöne Sache. Aber ich hätte wesentlich lieber gewonnen“. In der Verteidigung fehlen weiterhin zwei Spieler – neben Dominic Hackl auch Sven Klimbacher, der nach einem nicht optimalen Heilungsverlauf noch weitere Wochen ausfallen wird. Und auch im Angriff hat sich ein neuer Verletzter zu Langzeitausfall Derek Whitmore hinzu gesellt. Matt Dzieduszycki (der die beste Plus/Minus-Bilanz seiner Mannschaft hat) wird am Samstag medizinisch untersucht, ein Einsatz am Sonntag ist nicht realistisch. „Es ist eine verrückte Saison. Jetzt haben wir schon wieder vier Ausfälle. So einfach können wir die nicht kompensieren“. Zumal der Kader durch die U20-Weltmeisterschaft zusätzlich ausgedünnt ist. Die beiden Jungtalente Felix Maxa und Benjamin Nißner laufen ab Sonntag für die rot-weiß-rote Nationalmannschaft auf.
Das Spiel beim KAC ist bereits das vierte Kärnten-Gastspiel in dieser Saison. In den bisherigen 180 Spielminuten (1 Sieg, 2 Niederlagen) haben die UPC Vienna Capitals erst zwei Treffer erzielt, zwei Mal setzte es eine Zu-Null-Niederlage. Kärnten ist in der jüngsten Vergangenheit dennoch ein guter Boden für die Wiener gewesen: In der Vorsaison wurden 4 von 5 Spielen gewonnen. Ein Schlüssel zum Erfolg kann die Stärke am Bullypunkt werden. Die Caps haben mit Danny Bois und Kurtis McLean zwei Meister ihres Fachs in ihren Reihen. Die Beiden sind in den Top 5 der Ligawertung zu finden (Kriterium: bislang mehr als 400 Face-offs). Die Wiener feierten zuletzt auswärts zwei Siege in Serie und sind seit dem 27.11. auf fremden Eis ungeschlagen. Diese Serie möchte man nun beim österreichischen Rekordmeister prolongieren.
EC KAC vs. UPC Vienna Capitals
Sonntag, 13.12.2015
Spielbeginn: 17.40 Uhr, live auf Servus TV
Stadthalle Klagenfurt