Die UPC Vienna Capitals gewinnen bei den Moser Medical Graz 99ers im Penalty-Schiessen mit 3:2 und machen damit einen weiteren Schritt nach vorne. Bis kurz vor Ende sah es erneut nach einer Niederlage aus. Martin Oraze brachte erst mit einem last minute goal von der blauen Linie die Caps in die Verlängerung, die aber kein Tor brachte. Die Entscheidung fiel in einem spannenden Penalty-Shootout. Held des Abends aus Sicht der Caps war Jonathan Ferland, der sowohl den frühen Führungstreffen erzielte als auch zwei Penalties im Shootout verwandelte. Das nächste Spiel bestreiten die Caps am Freitag auswärts in Jesenice.
Mit Disziplin zum Erfolg, hatte Headcoach Tommy Samuelsson vor dem Spiel als Devise ausgegeben. Und gleich von Beginn weg volle Konzentration. Die Caps machten in den ersten Minuten genau das und gingen schon nach 3:06 Minuten mit 1:0 in Führung. Ein Auftakt nach Mass. Die Frenchie-Linie scorte einmal mehr. Gratton auf Fortier, der bediente ideal Ferland, der Graz-Goalie Weinhandl keine Chance ließ. Danach hieß es leider wieder viel zu oft Strafsitzen für die Caps. Zuerst musste Lupaschuk raus, danach fasste Phil Lakos 2 + 10 aus und Graz nutzte die 5-3-Überzahl prompt zum Ausgleich durch van Ballegooie (10.).
Im Mittelabschnitt saßen die Caps erneut oft auf der Strafbank. Von der 24. bis zu 31. Minute fasst durchgehend. Die Grazer konnten diesmal aber kein Kapital daraus schlagen, das Penalty-Killing funktionierte perfekt. Und die Caps hatten auch ihre Chancen, konnten aber nicht einnetzen. Bjornlie gleich nach Wiederbeginn und Insana scheiterte Mitte des Drittels gleich zweimal an Weinhandl. Das viele Unterzahlspiel kostete die Caps natürlich auch Kraft und die logische Folge war ein weiterer Gegentreffer und die erstmalige Führung für Graz durch Blatny drei Minuten vor Drittelende.
Den Schlussabschnitt begannen die Caps in Überzahl, leider torlos. Das Spiel wurde immer mehr zu einem offenen Schlagabtausch. Beide Teams gingen aufs Ganze. Und das brachte Konterchancen – für beide. Zuerst vergaben die Grazer die Chancen auf einen Shorthander, dann scheiterte Ferland bei den Caps in Unterzahl. Mitte des letzten Drittels hatten die Caps erneut eine Überzahl – wieder ohne Erfolg. Die Grazer machten danach enormen Druck, brachten die Scheibe aber nicht im Tor unter. Anders die Caps. Martin Oraze erzielt in 59. Minute mit einem wuchtigen Schuss von der blauen Linie den Ausgleich und brachte die Caps damit in die Overtime.
Auch da musste gleich zu Beginn wieder ein Cap auf die Bank. Die Grazer schossen in Überzahl aus allen Rohren, scheiterten aber allesamt erneut an Divis. Nach Ablauf der Strafe hatten auch die Caps ihre Möglichkeiten, Weinhandl hielt aber - wie auch Divis - großartig. Die Entscheidung fiel im Penaltyschießen - zugunstern der Capitals. Jonathan Ferland, der schon regulär scorte verwandelte zwei Penalties, auch den entscheidenden zum erhofften Auswärtssieg.
„Das war kein Spiel für schwache Nerven“, meinte Headcoach Tommy Samuelsson nach dem Sieg. „Es war ein Spiel mit Playoff-Charakter. Ein Kampf von der ersten bis zur letzten Minute. Beide Teams haben sich nichts geschenkt. Wir waren sehr oft auf der Strafbank, aber alle Strafen waren notwendig. Wir sind nach dem Führungstreffer der Grazer wieder gut zurück gekommen, haben einen klaren Kopf bewahrt. Und wir hatten einen großartigen Divis im Tor, der die Grazer in der Schlussphase und im Penalty-Shootout mit tollen Safes zur Verzweiflung gebracht hat. Er und Ferland sind zwei echte Helden, zwei echte Siegertypen. Ich bin sehr stolz auf das gesamte Team.“
Moser Medical Graz 99ers – UPC Vienna Capitals 2:3 n.P. (1:1,1:0,0:1,0:0,0:1)
Tore: van Ballegooie (10./PP2), Blatny (38.) bzw. Ferland (4., 65/PS), Oraze (59.)
