
Die spusu Vienna Capitals sichern sich mit einer 1:2-Overtime-Niederlage bei den Pioneers Vorarlberg auf dramatische Art und Weise das Pre-Playoff-Ticket. Nach dem Führungstreffer durch Josh Passolt in der vierten Minute im Powerplay liegen die Hausherren lange in Front. Die Capitals kämpfen in der Schlussphase um den Ausgleich, belohnen sich zwei Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit mit einem Treffer durch Willie Raskob (60.). Das Siegtor für die Vorarlberger markiert Passolt in der Overtime (64.). Der Punktgewinn reicht den Wienern, um Platz zehn abzusichern. Am Freitag sind die Capitals zum letzten Mal im Grunddurchgang im Einsatz. Gegner in der STEFFL Arena ist Olimpija Ljubljana (19:15 Uhr).
Caps-Head-Coach Gerry Fleming nahm im Vergleich zum Vortag einen Tormannwechsel vor. Tyler Parks ersetzte Sebastian Wraneschitz. Die frühe Führung der Gäste konnte aber auch nicht der stark agierende US-Amerikaner verhindern. In Minute drei musste Willie Raskob einen Haken gegen Daniel Woger, der sich kurz davor gegen Dominique Heinrich durchsetzte, lancieren. Eine Minute später traf Josh Passolt von der linken Seite über die Schulter von Parks ins Tor (4./PP1). Kurz darauf flogen zwischen Christof Kromp und Marlon Tschofen die Fäuste, der Caps-Angreifer in diesem Duell mit leichten Vorteilen. Beide Streithähne mussten deswegen für fünf Minuten auf die Strafbank. Dass die Partie rassig geführt wurde, zeigte sich in Minute neun erneut. Nach einem Save von Parks stocherten die Hausherren nach der Scheibe. Das gefiel Jérémy Grégoire nicht, der sich dafür Luca Erne zur Brust nahm. Der Caps-Angreifer musste wegen eines Crosschecks auf die Strafbank, der Pioneers-Akteur wegen übertriebener Härte. In weiterer Folge hatten die Capitals einige gute Chancen, doch Raskob, Heinrich, Evan Jasper oder Mathias Böhm scheiterten an Pioneers-Goalie Alex Caffi.
Die Hausherren fanden besser in das zweite Drittel. David Keefer eroberte gegen Heinrich die Scheibe, verfehlte mit seinem Schuss in Minute 21 aber das Tor. Auf der anderen Seite konnte Caffi den Puck nach einem Schuss von Joseph Cramarossa fangen. Danach war Parks erneut der Retter in der Not. Der Caps-Goalie setzte beim Versuch von Oliver Cooper vor dem Tor den Stock geschickt ein. In Minute 26 hatten die Wiener beim Lattenschuss von Brady Gilmour Glück. Danach parierte Parks gegen Oscar Maier und Ivan Korecky. Anschließend hatten die Captials eine gute Phase, allerdings ohne große Gefahr auszustrahlen. Genau in dieser konterte Orrin Centazzo nach Scheibengewinn gegen Raskob, doch Cramarossa behinderte den Cousin von Caps-Topscorer Zane Franklin mit einem beherzten Backcheck daran, ordentlich abzuschließen. In der 31. Minute wurde Jack Dougherty wegen Haltens auf die Strafbank geschickt. Die anschließende Unterzahlsituation meisterten die Wiener vorbildlich. Über den aktiven Niki Hartl wurde sogar ein Gegenstoß gesetzt. Die Wiener blieben in Unterzahl schadlos. In der 37. Minute war es wieder Zeit, sich bei Parks zu bedanken. Maier fälschte im Fallen vor dem Caps-Goalie überraschend ab, mit einem starken Reflex verhinderte der US-Amerikaner aber ein weiteres Gegentor. Die beste Chance der Hauptstädter im Mitteldrittel fand Mathias Böhm vor, der Wiener konnte Caffi im Duell aber nicht überwinden.
Im Schlussdrittel verlagerten die Hausherren ihren Fokus auf eine geordnete Defensive, die Wiener konnten lange keine ordentlichen Chancen kreieren. Erst ab der 47. Minute geriert der Caps-Angriff ins Rollen. Nach einer Scheibeneroberung von Kromp kam der Puck über Aktivposten Jasper zu Dougherty, dessen Schuss über das Glas gelenkt wurde. Ein Versuch von Cramarossa in der 52. Minute zwang Caffi zu einem Abpraller, Grégoire konnte den Puck aber nicht gewinnbringend verwerten. Eine Minute später ließ der Pioneers-Goalie das Hartgummi erneut prallen, Zack Andrusiak konnte der Scheibe im letzten Moment nicht mehr die nötige Richtung mitgeben. Die Gastgeber wussten sich in dieser Phase des Spiels nur mehr mit unerlaubten Weitschüssen zu helfen. Jasper und Franklin waren in weiterer Folge ebenfalls erfolglos. 106 Sekunden vor Ende des dritten Drittels wich Parks dem Extra-Angreifer. Die Capitals arbeiteten viel, konnten aber lange keine brandgefährlichen Möglichkeiten kreieren. Zehn Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit sah bereits alles nach drei Punkten für die Hausherren aus, da brachten die Wiener den Puck noch einmal ins gegnerische Drittel. Raskob hielt die Scheibe nach einer verunglückten Abwehraktion eines Pioneers-Akteurs in der Offensivzone und zog ab. Caffi, dessen Sicht durch Grégoire geschickt verstellt wurde, hatte zwei Sekunden vor Spielende keine Abwehrmöglichkeit, Ausgleich (60.)! Die Pioneers drängten natürlich auf eine Überprüfung des Treffers, um die eigene Saison doch noch zu prolongieren, aber die Unparteiischen blieben nach langem Videostudium bei ihrer Entscheidung, das Tor anzuerkennen. Die missglückte Challenge zog eine Zwei-Minuten-Strafe gegen die Pioneers nach sich, die Lucas Sowder absaß.
In der Overtime war die Luft draußen, da das Pre-Playoff-Rennen bereits zugunsten der Capitals entschieden war. Die Caps kamen über Jasper im Powerplay zu einer Torchance, der Kanadier traf aber nicht. Auf der anderen Seite sorgte Passolt dann für den bittersüßen Sieg der Vorarlberger (64.). Laut offizieller Statistik gaben die Wiener 27 Torschüsse ab, die Pioneers deren 21.
Statement Fabian Scholz
„Wir sind im ersten Drittel relativ gut aus der Kabine gekommen, sind aber durch das Powerplay-Tor schnell in Rückstand geraten. Durch unser intensives Pressing haben wir dann Torchancen vorgefunden. Im zweiten Drittel ist uns weniger gelungen, da haben die Pioneers viel Zeit in der Offensivzone verbracht. In dieser Phase hat uns Tyler Parks im Spiel gehalten. Das Glück war außerdem bei Stangen- bzw. Lattenschüssen auf unserer Seite. Im dritten Drittel haben nur mehr wir gespielt. Am Schluss haben wir doch noch den Ausgleich erzielt. Das Warten auf die Entscheidung nach ihrer Challenge waren wohl die längsten drei oder vier Minuten, die man auf einer Bank haben kann. In der Overtime war die Konzentration dann weg. Im Großen und Ganzen war das ein hart erkämpfter Punkt, den wir gebraucht haben. Man muss zu den Pioneers sagen, dass sie ein unglaubliches Spiel gemacht haben. Dort haben sich 22 Spieler reingehaut, da muss man großen Respekt zollen. Sie haben zwar alles dafür getan, dass sie das Gegentor nicht bekommen, aber da war das Glück auf unserer Seite. Der Pre-Playoff-Einzug ist erst Schritt eins, wir sind jetzt noch auf der Jagd nach Platz neun, auch wenn wir dafür Schützenhilfe benötigen. Wir wollen das Spiel am Freitag vor eigenem Publikum gewinnen. Mal sehen, wen wir im Pre-Playoff als Gegner bekommen. Wir haben unser Ziel aber noch nicht erreicht, wir wollen in die Playoffs!“
Pioneers Vorarlberg - spusu Vienna Capitals 2:1 n. OT. (1:0, 0:0, 0:1, 1:0)
Tore Pioneers: Josh Passolt (4./PP1, 64.)
Tor Caps: Willie Raskob (60.)
Line-Up spusu Vienna Capitals
Goalies: #41 Tyler Parks | #30 Sebastian Wraneschitz
1. Linie: #91 Dominique Heinrich, #44 Willie Raskob - #92 Joseph Cramarossa, #9 Leon Wallner, #27 Zack Andrusiak
2. Linie: #50 Mario Fischer, #55 Jack Dougherty - #25 Jérémy Grégoire, #20 Peter Krieger, #61 Zane Franklin
3. Linie: #71 Erik Kirchschläger, #33 Seamus Donohue - #8 Mathias Böhm, #19 Aljaž Predan, #3 Armin Preiser
4. Linie: #2 Lukas Piff, #49 Maximilian Theirich - #26 Evan Jasper, #37 Christof Kromp, #96 Niki Hartl
Die nächsten Spiele der spusu Vienna Capitals
Datum |
FO |
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Gast |
21.02.2025 |
19:15 |
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23.02.2025 |
TBA |
Pre-Playoff-Gegner |
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25.02.2025 | TBA | spusu Vienna Capitals | Pre-Playoff-Gegner |
28.02.2025 | TBA | Pre-Playoff-Gegner | spusu Vienna Capitals |