
Der erste Playoff-Spieltag zeigte bereits deutlich, wie eng die Leistungsdichte in der alles entscheidenden Phase ist. Drei von vier Partien gingen in die Overtime, lediglich die UPC Vienna Capitals konnten sich in regulärer Spielzeit durchsetzen. Doch auch dieses Match war heiß umkämpft, weshalb die Wiener am Sonntag ein intensives Rückspiel erwarten.
‚Disziplin’ ist ein oft bemühtes Wort, vor allem dann, wenn eine Meisterschaft in ihre entscheidende Phase geht. ‚Disziplin’ war es aber auch, die die UPC Vienna Capitals bei ihrem 4:2-Auftakt in das Viertelfinale an den Tag legten – und gleichzeitig von Disziplinlosigkeiten auf der anderen Seite profitieren. Zwei Treffer wurden im Powerplay erzielt, Justin Keller nutzte eine vierminütige Strafzeit gegen den VSV-Torhüter J.P. Lamoureux zur 4:2-Vorentscheidung im letzten Abschnitt: „Unser Powerplay hat gut funktioniert“, betonte Headcoach Tommy Samuelsson, der im Training der Vorwoche die Special Teams forcierte – jedes dritte Überzahlspiel wurde für einen Torerfolg genutzt, diese Quote ist derzeit Playoff-Bestwert.
Trotz eines vermeintlich sicheren zwischenzeitlichen 3:0-Vorsprungs stand das Spiel aber lange auf der Kippe. Ein Geschenk nach einem Individualfehler nahmen die Villacher dankbar zum 1:3-Anschlusstreffer an und waren in der darauffolgenden Phase auch das aktivere Team. In den Schlussminuten des zweiten Abschnitts rollten die Angriffe auf das Wiener Tor (so kamen Curtis Fraser oder Cole Jarrett mit einem harten Schuss von außen zu guten Möglichkeiten), doch Matt Zaba war der gewohnt starke Rückhalt. Kapitän Benoît Gratton bekräftigte: „So sind eben Playoff-Partien, da wechselt das Momentum sehr oft. Ich denke aber, dass wir unsere Emotionen ganz gut in Griff hatten“ – der Kapitän erlitt ein Cut an der Nase, musste dafür aber dennoch – gemeinsam mit seinem Gegenüber, Brock McBride – auf die Strafbank. Die UPC Vienna Capitals machten an diesem Abend vor 5.050 Zusehern in den richtigen Momenten die Tore. Für Samuelsson war aber auch das überstandene fast zweiminütige 3gg5 zu Beginn des Schlussabschnitts ein markanter Punkt in dieser Partie: „Es war unglaublich wichtig, dass wir diese Phase überstanden haben. Auch wenn wir unmittelbar danach noch einen Treffer kassierten, war es eine mentale Stärkung für uns, auch solche Situationen zu überstehen“. Insgesamt gesehen vermochten es die Wiener, ihren Gegner über weite Strecken des Spiels zu kontrollieren.
Doch die vergangenen 60 Spielminuten sind abgehakt, insbesondere in der Playoff-Zeit gilt der Blick sofort dem nächsten Spieltag. Im zweiten Viertelfinale in Villach erwarten die Caps-Cracks einen „heißen Tanz“, wie sie beim Abschlusstraining am Samstag im Eissportzentrum Kagran betonten. Mike Ouellette, der nach seiner Verletzung ein gutes Comeback zeigte, meinte: „Gestern war Villach etwas frustriert, wir haben unser Spiel durchziehen können und von einem guten ersten Drittel profitiert. Aber das war jetzt nur einmal ein Schritt, die Serie wird hart“. Vor allem die Verteidigung wird in der Villacher Eishalle gefordert sein. Markus Schlacher dazu: „Wir müssen die Räume wieder eng machen, versuchen, die Toplinie zu neutralisieren. Ich erwarte, dass der VSV das Spiel sehr druckvoll beginnen wird“. Auch Sven Klimbacher, dem einige Freunde in Kärnten auf die Kufen blicken werden, erwartet ebenso ein emotionales Match: „Mittlerweile ist ein Spiel gegen den VSV für mich schon zur Normalität geworden. Es wird sicherlich heiß hergehen, der VSV wird enger an den Körper gehen, aber wir müssen einfach unser Spiel durchziehen“. Da pflichtete ihm Torhüter Matt Zaba auf die Frage nach dem morgigen Game Plan der Mannschaft bei: „Am besten so wie gestern spielen und gewinnen“.
Kärnten ist in dieser Saison nach wie vor eine beliebte Destination für die UPC Vienna Capitals – kein einziges Spiel ging dort in der laufenden Meisterschaft verloren – sowohl gegen Villach wie auch gegen den KAC. Doch diese Bilanz reicht noch vom Grunddurchgang zurück – und mit den Playoffs begann eine neue Meisterschaft, wie die Caps schon vor Beginn der Viertelfinalserie konstatierten. Auch in Villach werden wieder Kleinigkeiten den Unterschied machen, betont Headcoach Tommy Samuelsson, „dass man sich nicht von den Emotionen aus dem Spiel bringen lassen soll. Jeder muss seine Rolle und seine Aufgaben durchziehen und sich nicht ablenken lassen“ – und da ist sie wieder, die Rede von der ‚Disziplin’, denn „auf der Strafbank gewinnt man keine Spiele“, wie auch VSV-Headcoach Järvenpää nach Spiel 1 resümierte...
Die bisherigen Saisonduelle gegen den Villacher SV
Datum |
Spielpaarung |
Ergebnis |
07.03.2014 |
Capitals vs. Villach |
4:2 (2:0, 1:1, 1:1) |
28.02.2014 |
Villach vs. Capitals |
3:4 n.V. (0:1, 1:2, 2:0, 0:1) |
17.01.2014 |
Capitals vs. Villach |
4:2 (2:1, 0:1, 2:0) |
12.01.2014 |
Capitals vs. Villach |
11:1 (5:0, 4:1, 2:0) |
03.11.2013 |
Villach vs. Capitals |
2:4 (2:1, 0:2, 0:1) |
29.10.2013 |
Capitals vs. Villach |
1:4 (0:1, 0:1, 1:2) |
22.09.2013 |
Villach vs. Capitals |
1:4 (0:0, 1:2, 0:2) |
Saisonstatistik
Caps: 6 Siege (3 Heimsiege, 3 Auswärtssiege)
Villach: 1 Sieg (0 Heimsiege, 1 Auswärtssieg)
Torverhältnis: 32:15
Spieltermine der Viertelfinalserie
Datum |
Spielpaarung |
09.03.2014 |
Villach vs. Capitals |
11.03.2014 |
Capital vs. Villach |
14.03.2014 |
Villach vs. Capitals |
16.03.2014 |
Capitals vs. Villach (falls notwendig) |
18.03.2014 |
Villach vs. Capitals (falls notwendig) |
21.03.2014 |
Capitals vs. Villach (falls notwendig) |
Caps-Statistiken in den Playoffs
Statistik |
Werte |
Torschützen |
Gratton (1), Schiechl (1), Lakos A. (1), Keller (1) |
Assists |
Ferland (2), Ouellette (2), Gratton (1), Fraser (1), Rotter (1), Lakos P. (1) |
Punkte |
Gratton (2), Ouellete (2), Feraldn (2), Schiechl (1), Lakos A. (1), Lakos P. (1), Keller (1), Fraser (1), Rotter (1) |
Strafminuten |
Beech (12), Gratton (6), Rotter (4), Puschnik (4), Ferland (2), Keller (2) |
Top-Torschüsse |
Ouellete (5), Keller (5), Fortier (4) |
Goalie-Statistik |
Zaba (93,5% SVS, 2,00 GAA) |
Powerplay |
33,3% (Playoff-Bestwert) |
Penalty Killing |
100% (Playoff-Bestwert) |