Bittere Last-Minute-Niederlage in Znojmo

Wenn man 47 Sekunden vor der Schlusssirene den entscheidenden Gegentreffer kassiert, ist eine Niederlage stets doppelt bitter: Die UPC Vienna Capitals hatten zum Auftakt der Pick Round Pech, Znojmo fixierte erst in der letzten Spielminute den Sieg in einem hart umkämpften Spiel.

Praktisch mit Spielbeginn gerieten die UPC Vienna Capitals in Rückstand. Der tschechische Verteidiger Lattner verlängerte den Puck an der eigenen blauen Linie Richtung gegnerisches Tor. Zwei Caps-Spieler konzentrierten sich in dieser Situation zu sehr auf die Offensive. Der Puck ging ideal zu Yellow Horn, dem sich plötzlich ein 2on1 bot. Nach einem Doppelpass mit Bartos war der Puck schon nach 55 Spielsekunden über der Torlinie. Die Wiener taten sich in weiterer Folge schwer, gegen die Tschechen aktiv zu agieren. Die Gastgeber hatten deutlich mehr Scheibenbesitz und erspielten eine Reihe von guten Chancen. Nathan Lawson zeichnete sich etwa bei Chancen von Cip, Podesva, Yellow Horn und Fiala aus. Die Caps, weiter ohne Kurtis McLean und Sven Klimbacher, profitierten von Foulvergehen der Südmähren. Doch die Powerplays im ersten Spielabschnitt blieben erfolglos. Die besten Einschussmöglichkeiten fanden Jamie Fraser (in der Anfangsphase), Jonathan Ferland, Andreas Nödl (mit einem schönen Schuss aus der Drehbewegung von der blauen Linie) und Tyler Cuma (Weitschuss) vor.

Nach der Pause setzte Troy Milam einen harten Schlagschuss neben das Tor, die Caps verstanden es nun besser, die schnellen Tschechen von der Gefahrenzone wegzuhalten. So setzten die Hausherren wesentlich weniger offensive Akzente als noch im Eröffnungsdrittel. Ein Plexiglas brach nach einem Bandencheck im zweiten Abschnitt und führte zu einer rund 20-minütigen Unterbrechung. Beide Teams warteten diese Pause in der Kabine ab – und absolvierten nach erfolgter Eisreinigung die verbliebenen fünf Spielminuten im zweiten Abschnitt. Es wurde jedoch entschieden, zwischen dem zweiten und dritten Abschnitt keine weitere Unterbrechung einzulegen. Nach der 40. Spielminute wurden einfach die Seiten gewechselt und das Spiel fortgesetzt. Plötzlich klappte bei den Caps auch mehr im Angriff. So scheiterte zunächst Derek Whitmore nach Fischer-Hereingabe von hinter dem Tor. Nach dem nächsten Wechsel stand es endlich 1:1: Michael Schiechl nutzte einen katastrophalen Fehler der Tschechen. Der Mittelstürmer kam alleine in der gegnerischen Zone zum Puck. Znaims Schlussmann Nechvatal ging weit aus dem Tor, Schiechl spielte ihn aus und traf ins leere Tor. Es war sein zweites Saisontor, auch seinen ersten Treffer bejubelte er in Znojmo. Die Caps waren nun das stärkere Team. Rafael Rotter setzte einen Schuss nach tollem Einsatz von Simon Gamache nur knapp neben das Tor. Die Tschechen reagierten auf die Druckphase der Wiener mit einem Time-Out. An den Kräfteverhältnissen änderte das nur wenig: Mario Fischer zog aus kurzer Distanz über das Tor, Michael Schiechl scheiterte nach einem schnellen Vorstoß an Nechvatal. Dennoch hatten die Znaimer das glückliche Ende für sich: 47 Sekunden vor dem Ende sorgte Tomas für das entscheidende 2:1: Rehus behauptete zunächst in einem Zweikampf hinter dem Tor von Nathan Lawson die Scheibe. Über seine Teamkollegen Corey und Stach fand der Puck den Weg zum ideal postierten Tomas, der einen erfolgreichen One-Timer zum Sieg nutzte.

Statement Headcoach Jim Boni:

„Znojmo ist sehr stark aus der Kabine gekommen und hat dann auch gleich in der ersten Spielminute das Tor gemacht. Umso länger das Spiel dauerte, umso mehr haben wir die Tschechen aber in Griff bekommen. Ich denke, wir waren nach dem Ausgleich dem 2:1-Siegestreffer näher. Getroffen haben dann aber leider die Tschechen. So eine Niederlage mit einem Gegentor knapp vor Schluss ist ganz besonders hart“.

HC Orli Znojmo vs. UPC Vienna Capitals 2:1 (1:0, 0:0, 1:1)