Auf den letzten Drücker – Capitals mit unglaublichem 11:3 gegen Jesenice ins Playoff

18.02.2012 22:45 Uhr

Das Wunder ist geschafft – die UPC Vienna Capitals stehen nach einem fulminanten 11:3-Sieg gegen den HK Acroni Jesenice im Playoff-Viertelfinale. Vor 5.200 Zuschauern spielten die Capitals entfesselt auf und schafften, durch den gleichzeitigen Sieg von Villach über Graz, auf den letzten Drücker den Einzug in die Playoffs. Viertelfinal-Gegner der Wiener sind die Liwest Black Wings Linz. Das erste Spiel der Best-of-Seven-Serie findet am kommenden Sonntag in Linz statt. Das erste Heimspiel bestreiten die Capitals am Dienstag, den 21. Februar.

Von Beginn an entwickelte sich ein unglaubliches Spiel. Die Capitals stürmten mit Mann und Maus nach vorne. Das Ziel stand fest: So hoch wie möglich gewinnen. Und Youngster Mario Seidl eröffnete den Torreigen. Er verwandelte einen Abpraller zum frühen 1:0 für die Capitals und erzielte damit seinen ersten Saisontreffer in der Erste Bank Eishockeyliga. Vorne wurde viel Druck gemacht – hinten waren die Wiener offen wie ein Scheunentor. Prompt folgte der Ausgleich für Jesenice. Und es ging in dieser Tonart weiter. Holst traf zum 2:1 für die Capitals – Jesenice glich aus. Die Caps zogen mit einem Doppelschlag innerhalb von 25 Sekunden auf 4:2 davon, doch neuerlich wurde hinten zu lässig gespielt und Jesenice verkürzte auf 3:4. Jon Insana erhöhte wenig später auf 5:3 und das war auch der Stand nach unglaublichen ersten 20 Minuten.

Im Mittelabschnitt bot sich ein gänzlich anderes Bild. Die Capitals wirkten zaghafter, es wurde mehr Augenmerk auf die Defensive gerichtet. Chancen ergaben sich nur nach Einzelaktionen, Ferland und Fortier scheiterten aber. Jesenice-Torhüter Sand, der nach dem fünften Gegentreffer für Standardgoalie Fikrt gekommen war, hielt vorerst seinen Kasten rein.

Was sich dann im Schlussabschnitt abspielte, werden alle, die es miterlebt haben, noch ihren Enkeln erzählen. Die Capitals drehten, angestachelt durch eine Villacher Führung im Parallelspiel und enthusiastische Zuschauer, fulminant auf, legten noch sechs Tore nach und stellten auf 11:3. Benoit Gratton erzielte insgesamt drei Treffer und Mario Seidl steuerte neben seinem Tor auch noch zwei Assists bei. Frenetisch von den Fans angefeuert steigerten sich die Wiener in einen wahren Spielrausch und waren erst durch die Schlusssirene zu bremsen. Da gleichzeitig der VSV im Parallelspiel gegen Graz 3:1 gewann, schafften die Capitals doch noch den Einzug ins Playoff-Viertelfinale und treffen dort auf die Liwest Black Wings Linz.

Headcoach Tommy Samuelsson: „Ich bin überglücklich und sehr froh, vor allem, für die Mannschaft, dass wir heute endlich einmal unser Potential ausschöpfen konnten. Wir haben so begonnen, wie wir es uns vorgenommen hatten – volle Offensive und Tore schießen. Leider haben wir drei Gegentreffer kassiert, die uns kurz aus dem Konzept gebracht haben, aber wir konnten rasch wieder die Kontrolle übernehmen. Die Erleichterung ist natürlich riesengroß, und es hat sich bestätigt – man darf die Hoffnung nie aufgeben! Jetzt ist in den Playoffs alles möglich, wir sind die Underdogs, aber die anderen müssen uns erst einmal schlagen.“

UPC Vienna Capitals – HK Acroni Jesenice 11:3 (5:3,0:0,6:0)
Tore: Seidl (2.). Holst (5.), Ferland (11./PP), Gratton (11., 42./PP, 52.), Insana (14.), Oraze (42.), Pinter (46.), A. Lakos (48.), Fischer (59.); bzw. Manfreda (4.), Benedik (10./SH), Bercic (12.)


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