WM 2005 – DER GROSSE SAISONABSCHLUSS

21.04.2005 01:00 Uhr

Endlich kann die Heimweltmeisterschaft in Wien und Innsbruck über die Bühne gehen. Nach mehr als 2 Jahren intensivster organisatorischer Vorbereitungszeit darf sich nun Österreich als Gastgeber des größten internationalen Eishockeyfests freuen: Die Eishockey-WM startet am Samstag, den 30. April.

Dann rittern über 2 Wochen lang die 16 besten Nationalmannschaften um die Krone des Weltmeisters, ein Unterfangen welches in den letzten beiden Jahren mit identem Ergebnis, nämlich Kanada als Titelgewinner, endete. Dementsprechend eindeutig sind die Ausgangspositionen vor dem 30. April bezogen: 15 Teams wollen verhindern, dass das Mutterland des Eishockeys den Hattrick schafft – Kanada hat da naturgemäß etwas dagegen und versucht sich erneut in der erfolgreichen Titelverteidigung.

Die österreichischen Ziele sind indes etwas weniger ambitioniert formuliert. Die rot-weiß-rote Equipe unter der Rigide von Teamchef Pöck (mit den Caps-Cracks Kalt, Peintner, Lukas und Pfeffer) hofft, die Vorrunde schadlos, sprich nicht als Gruppenletzter, zu überstehen. Dies wäre gleichbedeutend mit der Qualifikation für die Zwischenrunde, das Nationalteam wäre mit einem Mal sämtliche Abstiegssorgen los. Die Relegationsrunde – die gilt es zu verhindern. Der Gruppenletzte (Österreich tritt gegen Russland, Slowakei und Aufsteiger Weißrussland an) muss nämlich in die gefürchtete Relegationsgruppe, dort entsteht ein Kampf ums Überleben, sprich: Hier versuchen die Nationalteams den Abstieg in die Bedeutungslosigkeit (Division I) zu verhindern.

Historisch bewanderten Eishockey-Fans wird bei der Erinnerung an die letzte heimische Weltmeisterschaft anno 1996 jedoch ein kühler Schauer über den Rücken jagen. Österreich scheiterte nämlich damals – und stieg vor heimischem Publikum ab. Frankreich erwies sich in der Relegation gegen frustrierte Österreicher als cleverer und spritziger und setzte sich zwei Mal mit 6:3 durch, während den Gastgebern der bittere Gang in den B-Pool des IIHF nicht erspart blieb.

Seit 1996 ist jedoch nicht nur beim Blick auf den Kalender einige Zeit vergangen, auch sportlich hat sich in Österreich im Eishockey vieles zum Besseren gewandelt. Die heimische Liga boomt (zum vierten Mal in Folge eine Steigerung des Zuschauerschnitts, sehr gute Werbewerte bei allen Teams, hohe Attraktivität für Sponsoren), Eishockey ist in der gesamten Republik ein Gesprächsthema geworden.

Um den Aufwärtstrend im österreichischen Eishockey fortzusetzen, hat sich der österreichische Eishockeyverband einer symbolträchtigen Aktion bedient. Das Gütesiegel „A“, immerhin ein Viertel-Jahrhundert Markenzeichen österreichischer Eishockeycracks auf internationaler Ebene, hat mit Beginn der Heim-WM ausgedient, fortan ziert ein aufgestylter Bundesadler die stolze Brust der rot-weiß-roten Cracks. Ein Schritt in Richtung Logo, ähnlich derer der NHL, wie der ÖEHV heute im Rahmen einer Pressekonferenz verlautbarte. Eishockey ist modern, der Sport ist in: Eine Alternative-Rockband steuert den offiziellen Titelsong zu den sportlichen Wettkämpfen bei, Cheerleader und Maskottchen Winnie werden auf den Rängen für Stimmung sorgen – einer gelungenen Weltmeisterschaft steht also nichts mehr entgegen.

Abschließend soll an dieser Stelle der Kreis mit den sportlichen Zielen der Pöck-Truppe geschlossen werden: Schaffen Dieter Kalt & Co. die Qualifikation für die Zwischenrunde, dann steht einem weiteren Nationalteam-Boom wie schon in Tschechien 2004 (damals sorgten die Österreicher mit beachtenswerten Leistungen gegen Kanada und Schweiz für weltweite Beachtung) nichts mehr im Wege, dann scheint auch die Qualifikation für die Viertelfinali möglich. Mit den Fans im Rücken nicht unbedingt eine Utopie…

>>> Relevanter Link:
Homepage der IIHF Weltmeisterschaft 2005 (+ Ticketinformationen)

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