Die Vienna Capitals verloren das Spitzenspiel der 38. Runde der Erste Bank Eishockeyliga bei Tabellenführer KAC nach einer 2:0-Führung in der Overtime noch mit 2:3, holten aber hoch verdient einen Punkt und liegen jetzt in der Tabelle fünf Punkte hinter Klagenfurt. Leider hat der Verletzungsteufel bei den Wienern erneut zugeschlagen. Rafael Rotter zog sich bei einem Zweikampf im Mitteldrittel eine Bänderverletzung am rechten Sprunggelenk zu. Eine genaue Diagnose wird eine MR-Untersuchung am Montag ergeben.
Nach vier Siegen in Folge starteten die Capitals mit großen Ambitionen ins Spiel gegen Tabellenführer KAC. Gleich von Beginn an suchten die Caps den direkten Weg zum Tor, fanden im KAC-Schlussmann vorerst aber ihren Meister. Björnlie, Werenka, Selmser und auch Lebeau brachten den Puck einfach nicht im Tor unter. Als alle schon mit einem torlosen ersten Drittel rechneten schlugen die Caps aber doch noch zu. Marc Tropper zog alleine aufs KAC-Tor und bezwang Swette ins Kreuzeck zur verdienten 1:0-Führung für die Caps (20.).
Rafael Rotter scheidet mit Bänderüberdehnung verletzt aus
Gleich nach Wiederbeginn waren es wieder die Caps, die dem Spiel den Stempel aufdrückten. Dolezal hätte beinahe den nächsten Treffer erzielt, bekam die Scheibe aber auf die falsche Seite. In der 25. Minute schlug dann bei den Caps erneut der Verletzungsteufel zu. Rafael Rotter verdrehte sich unglücklich im Zweikampf das rechte Bein und musste mit einer Bänderverletzung im rechten Sprunggelenk w.o. geben. Danach setzte es einige Strafen und in einer Unterzahlsituation fuhren die Caps einen vorbildlichen Konter über Divis, der bediente Björnlie, der mit einem Shorthander auf 2:0 (29.) stellte. Tropper scheiterte wenig später noch alleine an Swette. Die 2:0-Führung für die Capitals vor dem Schlussdrittel ging völlig in Ordnung.
Früher Anschlusstreffer für den KAC brachte die Wende
Im Schlussabschnitt versuchte der KAC dem Spiel noch einmal eine Wende zu geben und kam gleich nach Wiederbeginn auch zum Anschlusstreffer. Ein wuchtiger Kirisits-Schuss prallte von der Bande glücklich zurück zu Brown und der hatte keine Mühe zum 2:1 (42.) einzuschieben. Die nächste Chance gehörte wieder Marc Tropper, der allerdings zum dritten Mal alleine an Swette scheiterte. Und wer die Tore nicht schießt, der bekommt sie. Shellander verwertete Backhand aus kurzer Distanz zum 2:2 (48.). Riihijärvi und Gallant hatten kurz vor Ende noch den dritten Treffer der Caps auf der Schaufel, aber Swette war auf dem Posten.
Penalty in der Overtime bringt die Entscheidung
Nach 1:58 Minuten der Overtime entschieden die Schiedsrichter nach einer Stock-Attacke von Gratton von hinten in die Kniekehle an Norris auf Penalty für den KAC. Norris verwandelte trocken gegen Labbé und sicherte dem KAC in der Overtime den Zusatzpunkt. Die Capitals liegen damit fünf Punkte hinter der KAC auf dem zweiten Tabellenplatz. Nächsten Gegner ist am Dienstag Innsbruck.
Kevin Gaudet frustriert
Kevin Gaudet war nach dem Spiel auch wegen der Verletzung von Rotter sehr frustriert: „es war eines unserer besten Auswärtsspiele. Die Jungs haben wirklich großartig gespielt. Ein Mann hat den Unterschied ausgemacht, das war KAC-Torhüter Swette. Er hat großartig gehalten. Wir hatten viele Chancen, er war einfach nicht zu bezwingen. An den Diskussionen über die Schiedsrichter werde ich mich wie auch meine Kollegen nicht beteiligen. Das sind Tatsachenentscheidungen. Was uns sehr hart trifft, ist die Verletzung von Rafael Rotter. Wie viel Pech kann man noch haben. Ich hoffe, dass es nicht zu schwerwiegend ist. Wir werden es morgen erfahren.“
KAC - Vienna Capitals 3:2 n.V. (0:1,0:1,2:0,1:0)
Tore: Tropper (20.), Björnlie (29./SH) bzw. Brown (42.), Shellander (48.), Norris (62./Penalty)
