TAKTISCHE MEISTERLEISTUNG BRINGT KAC IN FÜHRUNG

29.03.2005 01:00 Uhr

Der Erfolg der Rotjacken war vor allem auf eine taktische Meisterleistung zurückzuführen: Der KAC stand kompakt in der Defensive, konzentrierte sich auf Manndeckung der wichtigsten Caps-Spieler – und nutzte die wenigen sich bietenden Chancen mehr als effizient. Dabei hätte das Spiel ganz anders beginnen können: Angetrieben von 4500 enthusiastischen Caps-Fans, die mit einer tollen Choreographie eine würdige Final-Stimmung in die restlos überfüllten Albert Schultz-Halle zauberten, hätte Bob Wren nach nur 30 Sekunden die schnelle Führung auf der Kelle gehabt. Doch Wren’s Schuss wurde von KAC-Torhüter Cloutier abgefangen, die Kärntner kamen immer besser ins Spiel.

Ein Power-Play wurde von den Klagenfurtern in der neunten Minute zum wichtigen Führungstreffer genutzt. Thomas Pfeffer musste wegen unkorrekten Körperangriffs zwei Minuten auf der Strafbank absitzen, als Daniel Welser ein Gestocher vor dem Wiener Tor zum 1:0 aus Sicht des KAC nutzte: Die Caps brachten den Puck nicht aus ihrem Drittel, immer wieder prallten Schüsse zurück zu den Kärntnern – der Schuss von Daniel Welser nach exakt 8:41 Minuten fand den Weg an Goalie Frederic Chabot vorbei ins Tor.

Die Caps verdauten den Rückstand schnell, im zweiten Drittel übernahmen die Gastgeber schließlich die Kontrolle über das Spiel. Der KAC agierte nicht mehr so diszipliniert wie im vorherigen Abschnitt, musste vier Unterzahlsituationen überstehen. Den Wienern wollte aber trotz numerischer Überlegenheit kein Treffer gelingen, immer wieder fehlten einige Zentimeter beim entscheidenden Pass. So retteten die KAC-Cracks trotz eines Schussverhältnisses von 16:3 (!) für die Wiener, bei denen Philippe Lakos und Yuri Tsurenkov die größten Chancen zu verbuchen hatten, ihren knappen Vorsprung über das zweite Drittel.

Auch im dritten Abschnitt konzentrierten sich die Kärntner darauf, die Führung über die Runden zu bringen – das Caps-Feuerwerk wollte sich auf der anderen Seite jedoch nicht wirklich entzünden. Just als die Wiener einen Gang höher schalteten und den Ausgleich vor Augen hatten, zerstörte der Treffer von Harald Ofner zum 0:2 vorerst alle Ausgleichs-Ambitionen. Capitals-Trainer Jim Boni reagierte mit einem Time Out, versuchte seine Jungs noch einmal nach vorne zu peitschen und dem Spiel eine entscheidende Wende zu geben. Torhüter Chabot wurde exakt 64 Sekunden vor Schluss für einen sechsten Feldspieler vom Eis genommen, alles wurde versucht, um Cloutier & Co. endlich bezwingen zu können. Dave Chyzowski gelang dann in Minute 59:17 auch der Anschlusstreffer. Die Schultz-Halle bebte, die Fans skandierten „Ausgleich, Ausgleich“ – doch die Klagenfurter, bei denen Viveiros in der entscheidenden Phase eine 2-Minuten-Strafe ausgesprochen bekam, hielten dem Druck stand und retteten den Vorsprung über die Distanz.

Doch noch ist für die Vienna Capitals kein Grund, Trübsal zu blasen – die best-of-seven-Serie ist noch lang, am Donnerstag in Klagenfurt wird es schon wieder besser für Bob Wren, Dieter Kalt & Konsorten laufen. Die Fanclubs der Vienna Capitals wollen ihre Cracks auch auswärts unterstützen: Trotz Donnerstag-Termin sind Fanbusse geplant.

>>> Vienna Capitals vs. Klagenfurter AC 1:2 (0:1, 0:0, 1:1)
Tor für Caps: Chyzwoski
Stand in der Serie: 0:1

>>> Das nächste Spiel:
KAC vs. Vienna Capitals
Donnerstag, 31.3.2005
Spielbeginn : 19.15 Uhr
Klagenfurt


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