So sehr ich den geplanten Rücktritt von Martin Platzer auch bedauere, habe ich aufgrund der derzeitigen Situation doch vollstes Verständnis dafür. Ich habe meine Entscheidung noch nicht endgültig getroffen. Derzeit führe ich noch einige Gespräche und werde auch noch weitere Termine zum Thema Zukunft der Vienna Capitals wahrnehmen.
Ich habe in den vergangenen Jahren mit großem persönlichen und finanziellen Einsatz versucht, Eishockey in Wien zu etablieren und wir haben ein gutes Produkt abgeliefert. Seit meinem Amtsantritt habe ich immer wieder betont, dass ich so lange als Präsident der Vienna Capitals zur Verfügung stehe, solange das Lustgefühl größer ist, als jenes der Unlust. Derzeit steht es an der Kippe.
Ich habe mich immer wieder bemüht, Missstände im österreichischen Eishockey zu beseitigen, bin aber leider auf ein sehr starres System gestoßen, in dem Veränderungen schwer durchführbar sind. Auch habe ich erkennen müssen, dass in der Liga nicht alle gleich sind, sondern manche gleicher. Viele Entscheidungen wurden nicht für die Liga, sondern gegen die Capitals getroffen. Auch das Punktesystem, das nicht wie oft falsch dargestellt von den Vienna Capitals kommt, wird permanent zu Ungunsten der Vienna Capitals geändert.
Die Liga betrachte ich in der momentanen Form als gescheitert. Dass derzeit fast zwei Drittel der Sponsoreneinnahmen der Liga für den Verband und die Liga-Verwaltung ausgegeben werden, zeigt auch, auf welchem Weg sich die Liga befindet. Ich habe dies den Präsidenten der Klubs vor einigen Wochen auch mitgeteilt und sie in einem Brief darüber informiert, warum ich ab sofort nicht mehr an Ligasitzungen teilnehmen werde.
Hans Schmid
Präsident Vienna Capitals
