SIEG IN LETZTER MINUTE: 2:1 IN GRAZ

07.01.2005 01:00 Uhr

Die Graz 99ers standen vor Spielbeginn mit dem Rücken zur Wand, sechs Niederlagen in Folge bedeuteten nicht nur mediale Unruhe – die Mannschaft setzte sich mit Trainer Mike Zettel zusammen, um in der gegenwärtigen Verfassung nicht noch die Play-Off-Ränge aus den Augen zu verlieren. Dementsprechend wichtig war, so ließen die Steirer vor dem Eröffnungsbully verlautbaren, das heutige Duell mit den Tabellenführern aus Wien.

Das Spiel begann sofort mit einer 2-Minuten-Strafe gegen die Caps, diese wurde aber souverän überstanden. In der sechsten Minute brachte Verteidiger Poldi „Bobo“ Wieselthaler die Wiener in Führung: Der sich stetig steigernde Christoph König passte zurück auf den an der blauen Linie postierten Wieselthaler, der zog ab und ließ mit einem satten Schuss Torhüter Machreich im Gehäuse der Steirer keine Chance.

Die Caps waren auch nach der Führung im Liebenauer Betonbunker weiter am Drücker, Podloski scheiterte nur knapp nach Vorlage von König. Kurz vor der ersten Drittelsirene rissen die Wiener Cracks bereits das zweite Mal ihre Arme in die Luft, Schiedsrichter Carlsson gab jedoch den Treffer wegen Torraumabseits nicht.

In den folgenden zwei Spielabschnitten übernahmen die steirischen Gastgeber das Kommando, bestimmten das Geschehen – und sorgten zunächst für den schnellen Ausgleich in der 24. Minute: Strömberg tankte sich durch und schoss an die Latte, sein Teamkollege Norris sorgte nach einem Rebound für den Ausgleich. In der Folge waren die 99ers dem Führungstreffer näher als die Caps, doch die Wiener konnten sich bei Frederic Chabot im Tor bedanken, der sein Team vor dem Rückstand bewahrte.

Die Caps kamen naturgemäß zu einigen Break-Chancen, so scheiterten etwa Mike Craig, Bob Wren und Kapitän Dieter Kalt binnen einer Minute gegen Ende des zweiten Spielabschnitts, Jari Suorsa hatte im letzten Drittel eine großartige Möglichkeit auf die Führung. So rechnete jedermann in Graz-Liebenau eigentlich schon mit einer Verlängerung, doch die Wiener hatten heute Abend keine Lust auf Überstunden. Robert Lukas, der Mann für wichtige Tore, sorgte mit seinem Konter-Tor in der 60. Spielminute dafür, dass die Caps mit zwei Punkten die Heimfahrt antreten konnten. Damit verteidigte die Mannschaft von Jim Boni ihren 6-Punkte-Vorsprung in der Tabelle der Erste Bank Eishockey Liga.

Zu betonen ist vor allem die sensationelle Leistung von Goalie Chabot: Mit seinen Saves hielt er die Vienna Capitals während der Druckphase der 99ers im Match.

Im letzten Spiel vor der Liga-Pause (Universiade in Tirol) bitten die Caps wieder zu ihrer Eishockey-Show in die Albert Schultz-Halle: Zuletzt rollte der Caps-Express in Wien-Donaustadt nach Belieben, wirbelten Bob Wren & Co. die gegnerischen Defensivformationen durcheinander. Am Sonntag geht es gegen den Villacher SV, der zuletzt in Kärnten mit 4:0 besiegt wurde. Dieser Erfolg bedeutete das bisher einzige Shut-Out der Vienna Capitals.

Die Wiener wollen sich vor der Pause von ihren tollen Fans, die zuletzt für 7 ausverkaufte Schultz-Hallen in Folge sorgten, mit einem Sieg verabschieden. Dass ein Sieg gegen Herbert Hohenberger & Konsorten nicht gerade einfach wird, zeigt nicht nur ein Blick auf die bisherigen Saisonduelle (in nur 2 Matches gab es einen ungefährdeten Sieg für die jeweilige Mannschaft), sondern auch die aktuelle Formkurve der Draustädter: Die Blau-Weißen kommen langsam in Fahrt und pirschten sich unauffällig an die Play-Off-Plätze der Erste Bank Eishockey Liga heran.

Deswegen vertrauen die Vienna Capitals auch wieder auf die Unterstützung ihrer Fans: Im gefüllten Kagraner Eispalast, mit den beiden Fantribünen Ost und West „im Rücken“, ist es für jeden Gegner in der Liga schwer, Punkte aus Wien mitzunehmen. Und: Für den Caps-Express soll bei der Fortsetzung seiner Heim-Tour am Sonntag noch lange nicht Endstation sein…

Dem Fan, der beim vorigen Heimspiel der Vienna Capitals durch einen Querschuss im Gesicht getroffen wurde, geht es den Umständen entsprechend wieder gut. Capitals-Manager Johann Schuller erkundigte sich bei dem bekennenden Caps-Fan gleich am Tag nach dem Unfall und bot seiner Gattin und ihm als „Schmerzlinderung“ eine VIP-Einladung zu einem der nächsten Heimspiele an.

Achtung! Das Spiel der Vienna Capitals gegen den VSV findet nicht wie an Sonntagen gewohnt um 18 Uhr, sondern erst um 19.15 Uhr statt. Grund dafür ist eine Kooperation zwischen den Vienna Capitals und Premiere Austria. Durch die etwas nach hinten verlegte Beginnzeit wird es somit auch Besuchern des T-Mobile-Hallencups ermöglicht, nach dem Finale in der Wiener Stadthalle das Spitzenspiel zwischen den Caps und Vizemeister Villacher SV live in der Albert Schultz-Halle zu erleben.

>>> Graz 99ers vs. Vienna Capitals 1:2 (0:1, 1:0, 0:1)
Schiedsrichter: Carlsson
Tore für Caps: Wieselthaler, Lukas

>>> Das nächste Heimspiel der Caps:
Vienna Capitals vs. Villacher SV
Sonntag, 9. Jänner 2004
Spielbeginn : 19.15 Uhr

>>> Bisherige Saisonduelle:
3 Siege – 2 Niederlagen
7 von 10 möglichen Punkten
23.09.2004 (Runde 2): Vienna Capitals vs. VSV 2:3 n.P. (1:2, 0:0, 1:0, 0:0, 0:1)
14.10.2004 (Runde 9): Villacher SV vs. Vienna Capitals 4:1 (1:1, 1:0, 2:0)
16.11.2004 (Runde 21): Villacher SV vs. Vienna Capitals 3:4 (0:2, 1:1, 2:1)
05.12.2004 (Runde 28): Vienna Capitals vs. Villacher SV 4:2 (1:0, 0:1, 3:1)
26.12.2004 (Runde 35): Villacher SV vs. Vienna Capitals 0:4 (0:0, 0:2, 0:2)

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