Rückblick mit Hammer u. Nagel

20.03.2006 01:00 Uhr

Der Finnland-Heimkehrer hat das Spiel der Vienna Capitals in der abgelaufenen Saison geprägt wie kein Zweiter. Ein Blick in die Statistik und ein kurzes Horchen in die Mannschaftskabine lässt alle Zweifel fallen. „Ich habe noch nie einen Spieler gesehen, der so einen Spaß am Eishockey hat. Der Oliver kann seine Mitspieler richtig mitreißen“, weiß Gerald Ressmann. Und der muss es wissen.

„Klar tut es weh, wenn man ausscheidet. Aber realistisch gesehen waren sie einfach besser, haben sich das Finale verdient“, zollt Setzinger den Red Bulls Respekt. „Wir haben alles gegeben, können uns in den Spiegel schauen.“

Über die Geisterstimmen, die dem Topscorer der Wiener immer wieder nachsagen, er würde sein spielerisches Level in Österreichs Liga verlieren und damit sämtliche Chancen auf eine noch größere Karriere verspielen, kosten dem Betroffenen selbst nur ein Lächeln. „Das ist ein Blödsinn. Ich habe mich in diesem Jahr spielerisch und menschlich weiterentwickelt. Ich trainiere schon so, dass ich mein Level halte.“ 36 Mal hat die Nummer 91 der Caps in diesem Jahr ins Schwarze getroffen, bei 40 weiteren Volltreffern hatte er seinen Schläger im Spiel. Eine klare Sprache. Wieder einen Nagel auf den Kopf getroffen.

Vorbei ist die Saison für den 22-Jährigen noch nicht. Jetzt geht’s mit dem Nationalteam ins Trainingslager. Schließlich soll bei der WM Division II Ende April nichts dem Zufall überlassen sein. Seine nahe Zukunft hat Setzinger bereits geplant. „Ich werde die Caps nur verlassen, wenn ich einen One-Way-Contract in der NHL bekomme, das steht fest.“

Ob die Fans in Wien ihrem Oliver im nächsten Jahr wieder zujubeln können, ist also noch nicht ganz sicher. „Eines muss gesagt werden. Danke und Hut ab vor diesen Anhängern. Sie sind immer hinter uns gestanden, auch als wir längst am Boden lagen.“

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