Penker: Ich bin ein aggressiver Tormann!

28.12.2005 01:00 Uhr

Jürgen, deine ersten beiden Auftritte im Trikot der Vienna Capitals hast du hinter dir. Bist du zufrieden?

Jürgen Penker: Auf jeden Fall. Dafür, dass ich jetzt so lange gestanden bin, bin ich echt glücklich, dass ich die ersten beiden Spiele so gut gespielt hab. Ich glaub die Leistungen waren wirklich okay.

Warst du überrascht, dass es trotz deiner langen Pause gleich so gut klappt?

Penker: Ich war ein wenig nervös, weil es als Tormann wirklich nicht leicht ist, so lange nicht zu spielen. Andererseits verlernt man das Eishockey spielen ja nicht in ein paar Monaten. Ich hab von meinem ersten Training in Wien an hart trainiert, das hat mir sicher sehr geholfen. Überrascht war ich nicht unbedingt.

Du bist jetzt seit einem knappen Monat in Wien. Hast du dich gut eingelebt?

Penker: Es ist immer schwierig, wenn man während der Saison zu einer neuen Mannschaft dazu kommt. Ich hab aber viele von der Mannschaft schon vom Nationalteam gekannt und die Mannschaft hat mich auch wirklich super aufgenommen. Wien ist auch eine wirklich schöne Stadt, mir gefällt es da.

Wir haben mit dir und Walter zwei junge und wirklich gute Torleute. Wie beurteilst du vorerst deine Rolle in dieser Situation?

Penker: Ich bin gekommen, um Leistung zu bringen. Wichtig ist, dass wir mit zwei Österreichern im Tor konstant durch die Saison gehen können. Wir müssen beide 120 Prozent geben und gut zusammen arbeiten, dann wird man uns beide in Österreich bald wirklich respektieren.

Du hast auch schon Nationalteamehren genossen. Ist das Team jetzt gleich wieder ein Thema für dich?

Penker: Auf jeden Fall. Ich bin jetzt cirka seit zwei Jahren im A-Kader dabei, war in Oslo, Italien, bei der Olympia-Quali und auch bei der WM dabei. Für mich ist es natürlich ein Ziel, bald wieder einmal im Team zu spielen.

Du strahlst am Eis viel Ruhe aus, bist dennoch viel in Bewegung. Ist das dein besonderer Stil?

Penker: Ich bin ein recht aggressiver Tormann und versuche immer den Angreifern den Winkel abzuschneiden. Damit machst du den Stürmer auch nervös. Wenn er auf dich zufährt und du machst plötzlich einen Schritt entgegen, dann muss er die nächste Reaktion machen. Dann machen die Spieler meist Fehler. Das ist eben mein Stil.

Wo siehst du deine Zukunft? Kannst du dir auch vorstellen, länger in Wien zu bleiben?

Penker: Auf jeden Fall. Mit der neuen Regelung der sieben Legionäre wird es nächstes Jahr sicher interessant. Ich glaube es wäre weiterhin die beste Lösung, zwei Österreicher im Tor zu haben und die sieben Legionärsplätze im Feld zu verteilen. Ich glaube aber, dass es nicht mehr viele Klubs geben wird, die keinen Legionär im Tor haben werden.

Man fragt sich immer wieder, wieso Vorarlberg nicht im Stande ist, einen Klub in die Erst Bank Eishockey Liga zu bringen. Du bist aus dem „Ländle“, welchen Eindruck hast du?

Penker: Wir haben in Vorarlberg vier Nationalligaklubs, die sich gegenseitig die Sponsoren wegnehmen. Es wird auch nicht so gut bezahlt, daher sind die besten Spieler anderswo engagiert. Es wäre aber sicher der Wunsch der Vorarlberger Eishockeyspieler, einen starken Klub zu haben, ich glaube aber nicht dass sich die Funktionäre dort auf eine Zusammenarbeit einigen könnten.

Zurück