NAHE DER ÜBERRASCHUNG: 1 PUNKT IN TIROL

08.10.2004 01:00 Uhr

„Wien, Wien, nur du allein, wirst heute der Verlierer sein.“ Mit diesem Transparent begrüßten die HCI-Fans die Vienna Capitals. Eine Aussage, die von den Caps, heute mit Bernd Jäger anstatt Yuri Tsurenkov in der ersten Linie, fast entkräftet worden wäre. Bis zur 52. Minute waren die Wiener in Führung, durch den Ausgleich vom tschechischen Legionär Sedlak retteten sich die Haie jedoch in die Verlängerung und schlussendlich ins Penalty-Schießen, welches die Gastgeber für sich entscheiden konnten.

Aber alles der Reihe nach: Innsbruck startete mit viel Elan, wollte schnell in Führung gehen. Doch die Caps warteten diesmal ihre Chancen ab und nutzten eine davon bereits im ersten Drittel zur Führung: Dave Chyzowski umrundete Goalie Dalpiaz, der Puck kommt nach Pass von Christoph König zu „El Capitano“ Dieter Kalt, und der überraschte den Innsbrucker Schlussmann mit einem Schuss aus spitzem Winkel zur Führung.

Der Mittelabschnitt bot spannendes Eishockey: Die Wiener kamen besser aus der Kabine, hatten mehrere Chancen zum 2:0 auf der Kelle und wurden in der Folge durch Strafen geschwächt. Die Haie spielten Möglichkeit um Möglichkeit heraus, doch Caps-Torhüter Frederic Chabot lieferte an diesem Abend eine sensationelle Leistung ab und ließ sich nicht überwinden.

Bis zur oben angesprochenen 52. Minute: Gestocher vor dem Tor von Chabot, der Puck wird von Sedlak im Gewühle über die Torlinie gerettet. In der Verlängerung hatte die Mannschaft von Jim Boni eine zweiminütige Überzahl (Ray Podloski holte eine Strafe gegen Ausgleichstorschützen Sedlak heraus), diese wurde jedoch nicht genutzt. Dass Penalty-Schießen immer eine Glückssache sind, bewahrheitete sich im Folgenden: Im Durchlauf der ersten fünf Schützen traf Bob Wren auf der Seite der Wiener, Raimund Divis für die Innsbrucker Haie. Im zweiten Durchlauf hätte Wren fast schon den Haie-Torhüter Dalpiaz überwunden, doch der Puck blieb auf der blauen Linie liegen. Nahezu im Gegenzug überwand Raimund Divis Chabot ein zweites Mal, wieder durch einen Kracher knapp unter die Latte.

Jim Boni war trotz des verlorenen Penalty-Schießens mit seiner Mannschaft zufrieden: „Es war ein sehr gutes Spiel, Freddie Chabot hat ein tolles Spiel geliefert und wir haben es leider verabsäumt den Sack beim Stand von 1:0 zu zu machen. Aber man erkannte ganz klar eine Leistungssteigerung.“ Mit diesem Punkt beim Tabellenführer, mit dem man angesichts von 4 Ausfällen (Suorsa, Niec, Latusa und Kasper) sehr zufrieden sein kann, haben die Wiener die erste Hinrunde der Erste Bank Eishockey Liga beendet, am Sonntag sind sie spielfrei. Das nächste Heimspiel ist bereits kommenden Dienstag: Da treffen die Wiener im ewig jungen Duell auf die Graz 99ers.

Innsbrucker Haie vs. Vienna Capitals 2:1 n.P. (0:1, 0:0, 1:0, 0:0, 1:0)
Zuschauer: 3000
Referees: Carlsson M.; Peiskar W., Winter K.
Tore: Sedlak Z. (52:32 / Pusnik A.), Divis R. (Pen-S) resp. Kalt D. (12:56 / König C. Chyzowski D.)
Torhüter: Dalpiaz C. (65 min. / 21 SA. / 1 GA.) resp. Chabot F. (65 min. / 40 SA. / 2 GA.)
Strafminuten: 10 resp. 16

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