Die Gastgeber verzeichneten den besseren Start in diese Partie. Caps-Verteidiger Peter Kasper musste in der zweiten Minute wegen Hakens auf die Strafbank, Rob Shearer traf aus kurzer Distanz zum 1:0. Zwei Minuten später vergab Jari Suorsa eine Großchance auf den Ausgleich, als die Caps ihr erstes Power-Play hatten. Der erste Treffer der Caps ließ an diesem Abend aber nicht allzu lange auf sich warten. Ian MacNeil traf nach Vorarbeit von Gerald Ressmann in der 10. Minute zum 1:1. Damit war das Comeback des 35-jährigen „Resse“ schon nach kurzer Zeit ein gelungenes. Die Capitals beendeten das erste Drittel sogar mit einer 3:1-Führung, weil Gerd Gruber in der 16. Minute einen Traumpass von Yuri Tsurenkov ins rechte Eck setzte und der Austro-Russe nur zwei Minuten später selbst ins „Schwarze“ traf. Als Draufgabe überstanden die Caps noch eine 3:5-Unterzahl über 49 Sekunden ohne Probleme.
Besser machten es die Caps zu Beginn des zweiten Abschnitts. Bobby Wren traf im Power-Play aus kurzer Distanz zum 4:1, als der Meister zu fünft gegen drei Linzer stürmte. Beim zweiten Anlauf der Linzer in einem 5:3-Überzahlspiel verkürzte Marc Szücs in der 30. Minute auf 2:4. Und Dave Chyzowski wäre nicht er selbst, wenn er nicht stets gegen seinen Ex-Klub treffen würde. Der Kanadier brachte die Linzer in der 32. Minute auf 3:4 heran. Weil Referee Kowalczyk dann immer mehr die Übersicht verlor und beiderseits nicht nach zu vollziehbare Strafen aussprach, wurde die Partie hektisch. Da und dort flogen immer wieder die Fäuste und auch Gegenstände aufs Eis. Es kündigte sich ein interessanter Schlussabschnitt an.
Und dieser hätte für die Caps nicht viel besser beginnen können. Bobby Wren erinnerte an „bessere Zeiten“, setzte bei der Mittellinie zu einem Solo an und ließ die Scheibe erst wieder vor Pavel Nestak aus, in dem er sie ins linke Kreuzeck hob. In der 51. Minute sorgte Gregor Baumgartner für die Vorentscheidung, als er nach genialer Vorarbeit von Oliver Setzinger zum 6:3 ebenfalls ins linke Kreuzeck traf. Der vierte Treffer der Linzer durch Perthaler in der 56. Minute im Power-Play konnte dem Spiel keine Wende mehr geben. Ian MacNeil krönte seine starke Leistung mit einem Empty-Net-Goal kurz vor Spielende.
Der Sieg gegen die Oberösterreicher hatte an diesem Abend viele Väter. Zum einen war Jürgen Penker im Caps-Tor eine echte Macht, zum anderen präsentierte sich die Truppe von Jim Boni mit drei absolut starken Sturmlinien. Als Draufgabe feierte Gerald Ressmann mit einem Assist ein Comeback nach Maß. Die Cracks der Vienna Capitals, die auch in Linz von rund 100 lautstarken Fans begleitet wurden, würden sich am Sonntag eine ausverkaufte Albert Schultz-Halle verdienen, wenn der KAC in Wien gastiert.
EHC Black Wings Linz vs. EV Vienna Capitals 4:7 (1:3, 2:1, 1:3)
Torfolge: 1:0 Shearer (2./PP), 1:1 MacNeil (10.), 1:2 Gruber (16.), 1:3 Tsurenkov (18.), 1:4 Wren (26./PP), 2:4 Szücs (30./PP), 3:4 Chyzowski (32.), 3:5 Wren (43.), 3:6 Baumgartner (51.), 4:6 Perthaler (56./PP), 4:7 MacNeil (60./EN).
