KAC GEWINNT BEI PLAY-OFF-GENERALPROBE

20.02.2005 01:00 Uhr

Bob Wren, Denker und Lenker im Spiel der Wiener, prallte zu Beginn des Mitteldrittels nach einem schweren Foul von Mike Siklenka unglücklich gegen die Bande – sofort erkannte Bob, dass sein linkes Knie etwas abbekam. Die Schwere der Verletzung wird erst morgen feststehen, Wren wird morgen einer Magnetresonanz-Untersuchung unterzogen (Verdacht auf Seitenbandriss im Knie).

Nun aber zum sportlichen Geschehen: Play-Off-Stimmung war schon vor dem Auftaktbully auf den Rängen in der randvoll gefüllten Albert Schultz-Halle in Wien-Kagran zu verspüren, immerhin trafen sich die derzeit besten zwei österreichischen Vereinsmannschaften zum Showdown in der Erste Bank Eishockeyliga.

Die Gäste aus dem Süden, der KAC, konnten auf ein ereignisreiches Wochenende zurückblicken: Zuerst zogen die Rotjacken gegen den Kärntner Lokalrivalen VSV im Derby den Kürzeren, was dem Team Schiebungsvorwürfe der eigenen Fans (!) bescherte, dann mussten die Klagenfurter gar noch um ihren NHL-Import Cloutier zittern, als es vorübergehend wieder hieß, dass die NHL-Saison 2005 doch noch staffinden würde. Nicht gerade die ideale Vorbereitung für den großen Liga-Schlager gegen die Vienna Capitals. Vielleicht lag es auch an diesen Umständen, dass die Caps schnell in Führung gehen konnten: Power-Play, Chyzowski und Latusa spielten ideal auf Kapitän Dieter Kalt auf – der bezwang nach nur 79 Sekunden Spielzeit erstmals NHL-Torhüter Cloutier. Das Spiel blieb rassig, Schiedsrichter Cervenak hatte alle Hände voll zu tun, die Gemüter zu beruhigen. Mike Siklenka wollte nach nur 5 Minuten provozieren, nachdem ihn jedoch Caps-Verteidiger Philippe Lakos mit härterer Gangart drohte, besann sich Siklenka dann eines Besseren. Die Klagenfurter kamen mit Fortlauf des ersten Drittels immer besser ins Spiel, auch weil die Vienna Capitals zu viel Zeit in Unterzahl verbringen mussten.

Trotzdem dauerte es bis zur 29. Minute, ehe Caps-Goalie Frederic Chabot erstmals bezwungen werden konnte. Die Caps ließen die Köpfe nicht hängen, Darcy Werenka sorgte nur eineinhalb Spielminuten nach dem Ausgleichstreffer für die erneute Führung der Gastgeber. Das Spiel entwickelte sich nun zu einem offenen Schlagabtausch, wiederum nur eine Minute später glich Washburn erneut aus. Die Caps erfingen sich wieder, gingen das dritte Mal an diesem Abend in Führung: Dieter Kalt war es mit seinem zweiten Tor, der eine 5-gegen-3-Überlegenheit in die 3:2-Führung ummünzte. Die 38. und 39. Spielminute stellte jedoch den bisherigen Zwischenstand auf den Kopf: Durch Tore von Fearns und Ressmann ging der KAC nicht nur erstmals in diesem Spiel in Führung, sondern brachte sich auch auf die Siegerstraße.

Im Schlussabschnitt hatten die Wiener viele Chancen auf den Ausgleich, doch Cloutier im Gehäuse der Kärntner stand wie ein Fels in der Brandung. Die 4500 Zuseher feuerten ihre Caps-Lieblinge stimmkräftig an, peitschten sie auch in der letzten Spielminute, als sogar Chabot für einen sechsten Feldspieler vom Eis genommen wieder, nach vorne, um vielleicht doch noch den Ausgleich zu schaffen. Fast wäre dies gelungen, doch der KAC brachte seine knappe Führung über die Distanz und beendete somit die Siegesserie der Vienna Capitals.

Am kommenden Freitag sind die Caps das nächste Mal im Einsatz: Dann bitten die Innsbrucker Haie zum nächsten Spitzenspiel, immerhin sind die Raubfische zuletzt – auch bedingt durch NHL-Kauf Isbister – wieder „hungrig“ nach Erfolgen geworden. In einer Woche, am Sonntag, den 27. Februar findet das nächste Heimspiel im Kagraner Eispalast statt, die Black Wings Linz werden die Gäste von Frederic Chabot & Konsorten sein.

>>> Vienna Capitals vs. KAC 3:4 (1:0, 2:4, 0:0)
Tore für Caps: Kalt 2x (jeweils PP), Werenka

Zurück