HEIMFLUCH HÄLT AN: KAC GEWINNT IN WIEN

07.04.2005 01:00 Uhr

Wie so oft in dieser Finalserie starteten die Wiener furios, hatten bereits nach 18 (!) Spielsekunden eine hochkarätige Chance auf den Führungstreffer: Bob Wren bediente Mike Craig ideal, der scheiterte nur knapp an NHL-Import Dan Cloutier. In Minute 12 konnte Manuel Latusa eine weitere Möglichkeit für sich verbuchen, nach Querpass der KAC-Abwehr spritzte der Wiener Stürmer dazwischen, wieder rettete die Fanghand Cloutier’s die Klagenfurter vor dem Rückstand.

Nach dem torlosen Eröffnungsdrittel fanden die Rotjacken besser ins Spiel, in den ersten Spielminuten nach Wiederbeginn boten sich den Gästen aus Kärnten nach und nach Einschussmöglichkeiten. In der 31. Minute waren es auch die Klagenfurter, die über den so wichtigen Führungstreffer jubeln konnten: Defensiv-Haudegen Viveiros nahm sich von der blauen Linie ein Herz, Frederic Chabot im Tor der Caps war hoffnungslos die Sicht verstellt – 1:0 aus Sicht des regierenden Meisters. Exakt vier Minuten später brachte Mike Siklenka den KAC in eine hervorragende Ausgangsposition für die verbliebenen Spielminuten. Nach Traumkombination wurde der sträflich vernachlässigte Siklenka angespielt, dieser hatte keine Mühe den zweiten Treffer an diesem Abend zu erzielen.

Die Caps waren bemüht, mussten aber mit Verletzungspech (Lakos mit Schulterverletzung und Wren wieder mit Knöchelproblemen bereits im zweiten Drittel ausgeschieden) und Schiedsrichter Schiffauer kämpfen. Schiffauer legte bei der Spielleitung zweierlei Maß an, akzeptierte vor allem das ständige Halten der Kärntner. Durch diese widrigen Umstände kamen die Wiener zunehmend außer Tritt, auch die Leistenzerrung von Dan Cloutier in der 44. Spielminute (statt Cloutier kam Enzenhofer) vermochte die Vienna Capitals nicht noch einmal ins Spiel zu bringen. Trotzdem wurde es gegen Ende nochmals spannend. Trainer Jim Boni riskierte bereits zweieinhalb Spielminuten vor der Schlusssirene alles, nahm Chabot für einen zusätzlichen Feldspieler vom Eis. Dieter Kalt erzielte in der 58. Minute den Anschlusstreffer, doch nicht einmal eine Minute später waren alle Träume, den Ausgleich vielleicht doch noch zu schaffen, zerplatzt: Darcy Werenka verlor den Puck an der blauen Linie des KAC, Tony Iob ließ sich nicht zweimal bitten und traf aus großer Distanz ins leere Tor zum 3:1-Endstand.

Damit hat es der KAC bereits am Sonntag in der Hand, sich wieder zum österreichischen Meister zu krönen. Doch angesichts der Dramatik in dieser Finalserie, dem Heimfluch und der Tatsache, dass sich die Caps von ihren Fans mit einem Heimsieg in die Sommerpause verabschieden wollen, zeigt, dass die Serie noch lange nicht entschieden ist. Noch fehlt dem KAC ein Sieg – die Vienna Capitals werden alles daran setzen, die Klagenfurter Führung Sonntag zu egalisieren. Die Fans werden die Caps in jedem Fall auch im Süden Österreichs unterstützen: Zwei Fanbusse rollen als moralische Unterstützung an…

>>> Vienna Capitals vs. KAC 1:3 (0:0, 0:2, 1:1)
Tor für die Caps: Kalt
Stand in der Serie: 2:3

>>> Das nächste Finale:
KAC vs. Vienna Capitals
Sonntag, 10. April 2005
Spielbeginn 18.00 Uhr
Live auf Premiere Austria


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