Die Kärntner betonten, dass das Derby nicht ihr bestes Spiel war, sie heute gegen die Caps „Vollgas spielen werden, denn das sind wir unserem Stolz schuldig.“ Die Wiener waren mit reichlich Personalsorgen zum letzten Auswärtsspiel der regular season angereist: Mit Craig, Wren und Chyzowski fehlten nicht nur drei Legionäre, dazu musste auch Kapitän Dieter Kalt seine Reise zu seinem Stammverein in den Süden absagen. Trainer Jim Boni nominierte, wie schon eine Woche zuvor, als die Caps zuletzt in Kärnten (Villach) antraten, Christian Cseh auf der Tormannposition.
Die Caps starten stark in das Match, konnten eine erste Power-Play-Möglichkeit aber nicht nutzen. Als die Wiener Gäste dann jedoch in numerischer Unterzahl waren (Tsurenkov wurde auf die Strafbank verbannt), schnappte sich Gregor Baumgartner einen schlechten Pass eines Klagenfurter Verteidigers und konnte alleinstehend Torhüter Cloutier zur frühen Führung bezwingen. Postwendend kassierten die Wiener zwar den Ausgleich, knapp vor der ersten Pausensirene (19.) waren es abermals die Vienna Capitals, die über eine Führung jubeln konnten: Manuel Latusa bediente ideal Darcy Werenka, der ließ sich nicht lange bitten – 2:1 aus der Sicht des Grunddurchgangssiegers.
Im Mitteldrittel erarbeiteten sich die Kärntner Gastgeber die Oberhand und sorgten für den raschen Ausgleich nach Wiederbeginn: Cseh brachte einen Schuss des KAC nicht so recht unter Kontrolle, Steve Washburn reagierte am schnellsten und sorgte so für das 2:2. Das wenig später folgende 3:2 des KAC bedeutete die erstmalige Führung der Rotjacken an diesem Abend.
Die Caps zeigten aber im Schlussabschnitt, welch großes Kämpfer-Herz in der Truppe von Jim Boni steckt: Trotz der vielen hochkarätigen Ausfälle kamen die Wiener nochmals zum Ausgleich, nach Pass von Manuel Latusa, der in dieser Form auch für das Nationalteam und Teamchef Pöck eine ernst zu nehmende Alternative darstellen muss, traf Ray Podloski zum 3:3. Die verbliebenen Spielminuten und die darauf folgende Overtime blieb ergebnislos, ein Penalty-Schießen musste über den Sieger entscheiden. Im Shoot-Out traf dann nur ein Mann: Kent Fearns vom KAC war der einzige der 10 Schützen, der seinen Puck im Tor versenken konnte.
Der Play-Off-Dreikampf um die verbliebenen Halbfinalplätze mutierte abseits der Klagenfurter Messehalle nun zum Zweikampf: Innsbruck sicherte sich mit einem Penalty-Sieg über den VSV den dritten von vier Plätzen in den Play-Offs, am Dienstag folgt die Entscheidung um das letzte Semifinalticket im Fernduell zwischen den Graz 99ers und dem Villacher SV.
Am Dienstag folgt die große Generalprobe der Vienna Capitals für die bevorstehenden Play-Offs: In der heimischen Albert Schultz-Halle soll das Aufeinandertreffen mit den Innsbrucker Haien eine letzte Standortbestimmung für Frederic Chabot und seine Teamkollegen werden (Spielbeginn: 19.15 Uhr).
>>> KAC vs. Vienna Capitals 4:3 n.P. (1:2, 2:0, 0:1, 0:0, 1:0)
Tore für Caps: Baumgartner, Werenka, Podloski
>>> Das nächste Spiel der Capitals:
Vienna Capitals vs. Innsbrucker Haie
Dienstag, 15. März 2005
Spielbeginn: 19.15 Uhr
Albert Schultz-Halle
