DER FREIE FALL VON TEAM AUSTRIA

12.05.2005 01:00 Uhr

Österreich holte mit dieser WM 2005 einen mehr als rühmlichen Rekord, ist das Team von Herbert Pöck nämlich das erste (!) in der Geschichte der IIHF Weltmeisterschaften, das als Gastgeberteam nicht ein einziges Mal gewinnen konnte. Somit hörten Dieter Kalt & Co ihre Bundeshymne lediglich anlässlich der Eröffnungsfeier – nicht jedoch aufgrund von sportlichen Erfolgen.

Auch das letzte Spiel der Weltmeisterschaft endete mit einer Klatsche – 2:6 gegen die selbst oftmals deklassierten Slowenen. Damit riss die österreichische Equipe auch noch Nachbar Deutschland mit in die Bedeutungslosigkeit – für beide Teams bedeutet dieses sportliche Ergebnis einen freien Fall, der auch auf die nationalen Meisterschaften Auswirkungen haben wird. Denn: Die B-Weltmeisterschaften finden gewöhnlich zwei bis drei Wochen vor den A-WMs statt, somit muss die Liga früher beendet werden, damit das Nationalteam im nächsten Jahr genug Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft hat.

Der Aufstieg wird keinesfalls einfach, zumal man im nächsten Jahr auf sämtliche Überseelegionäre, und eventuell auch noch in der Meisterschaft von A-Nationen stehende Legionäre (sofern nicht schon ausgeschieden) verzichten wird müssen. Auch im B-Pool tummeln sich einige starke Mannschaften wie etwa Polen oder Frankreich, nur der jeweilige Erste einer Sechsergruppe qualifiziert sich für die IIHF Weltmeisterschaften 2007 in Russland.

Was sind aber die Gründe an der Blamage in rot-weiß-rot? Zum einen sicherlich die externen Faktoren, wie Verletzungspech, schwere Auslosung und übermächtige (Vorrunden-)Gegner. Zum anderen schien das Teamgefüge nicht vorhanden zu sein, gelang es Teamchef Herbert Pöck auch nach eigenen Angaben nicht, aus den Einzelspielern eine Mannschaft zu formen. Dazu kommt, dass angebliche Leistungsträger wie etwa der Rekordinternationale Martin Ulrich unter jeder Kritik spielten und in keiner Sekunde dieser Weltmeisterschaft in der Lage dazu waren, das Team zu führen. Darüber hinaus gelang es Team Austria nicht, die Disziplinlosigkeiten abzustellen, die immer wieder zu Unterzahlsituationen führten - obwohl man sich schon im Vorfeld der WM der Tatsache bewusst war, dass der Erfolg nur über die Disziplin zu erreichen sein würde.

Auch wenn die Heim-Weltmeisterschaft für das Gastgeberteam nun (endlich) vorbei ist, geht der internationale Wettkampf nun in die entscheidende und spannende Phase – die k.o.-Runden beginnen!

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