Capitals verschenken Sieg gegen Salzburg

02.03.2008 22:59 Uhr

Die Vienna Capitals haben den ersten Sieg in der Play Off-Serie gegen Salzburg verschenkt. Nach einer 3:0-Führung müssen die Hausherren vor 4.500 Zuschauern in der ausverkauften Albert Schultz-Halle ein bitteres 3:4 einstecken. Der Siegestreffer der Salzburger fällt 42 Sekunden vor Spielende. Damit liegen die Caps in der Halbfinalserie bereits 0:3 zurück.

“Auf geht´s Wiener, kämpfen und siegen!” forderten die 4500 Fans in der Albert Schultz-Halle schon vor dem Anpfiff – und die Vienna Capitals hielten sich in der Anfangsphase an dieses Motto. Schon in der fünften Minute fiel das 1:0. Marc Tropper kam hinter dem Tor an die Scheibe, fuhr nach vorn und schob dem überraschten Salzburg-Torhüter Divis den Puck ins kurze Eck. Marc Tropper war es auch, der wenige Minuten später einen Sitzer ausließ. Divis verlor bei einem Ausflug die Scheibe, Tropper kam vor dem Tor frei zum Schuss – und scheiterte an Divis, der mit einem Hechtsprung das sichere 2:0 verhinderte. Richard Seeley hatte kurz danach Pech, als er vom Puck ins Gesicht getroffen wurde, zwei Zähne einbüßte und blutend vom Eis musste. Von Salzburg war bis auf einen Stangenschuss von MacLean wenig zu sehen. Die Capitals machten es besser: Dan Bjornlie zog im Power Play von der blauen Linie ab und stellte in der 18. Minute auf 2:0.

Im zweiten Drittel kam der lädierte Richard Seeley mit Gitterschutzhelm wieder retour – und zunächst lief auch das Spiel der Capitals gut. Die Salzburger waren nun zwar bissiger, die Capitals aber im Konter brandgefährlich. So scheiterte Philippe Lakos allein vor Divis. In der 34. Minute fiel die vermeintliche Vorentscheidung: Gestocher vor dem Bullen-Tor und David Rodman erzielte das 3:0. Divis protestierte heftig und handelte sich eine 10 Minuten-Strafe ein. Ein Weckruf für den regierenden Meister: Denn die Salzburger glichen innerhalb von drei Minuten aus. Zunächst bezwang MacLean aus spitzestem Winkel den unglücklich aussehenden Sebastien Charpentier mit einem Schuss zwischen die Beinschoner, danach nützte Trattnig eine 5 gegen 3-Überlegenheit zum Anschlusstreffer. Und schließlich war es Royer, der mit einem haltbaren Schuss ausglich.

Das letzte Drittel war zunächst von Vorsicht geprägt. Die Capitals waren bemüht, wieder Ordnung in ihr Spiel zu bringen. Doch wiederum kassierten sie zu viele Strafen. Tropper, Fairchild und Lakos mussten in die Kühlbox. Erst Mitte des Schlussabschnittes klappten die Kombinationen wieder. Im Power Play hatten Gallant und Tropper erneut gute Chancen. Doch als alles schon nach einer Verlängerung aussah, glückte den Salzburgern der überraschende Siegestreffer. Koch bezwang nach einem Konter Goalie Charpentier und schoss die Salzburger damit in der Play Off-Serie 3:0 voran.

Statement von Capitals-Trainer Kevin Gaudet nach der 3:4-Niederlage gegen Red Bull Salzburg: „Wir haben das ganze Jahr so super gegen Salzburg gespielt, dass es hart zu glauben ist, dass es wirklich 0:3 steht. Uns bleibt nicht viel Zeit, den Kopf klar zu kriegen, aber wir werden es schaffen. Und dann haben wir noch eine Chance. Mit ein wenig mehr Glück auf unserer Seite können wir vielleicht noch dagegen halten. Wir geben nicht auf, es geht `best of seven`.“

Statement Darcy Werenka: „Wir wissen nicht, warum wir uns im Play Off so schwer gegen Salzburg tun. Wir haben 3:0 geführt und das Spiel noch aus der Hand gegeben. Irgendwie haben wir die Konzentration verloren. Aber es ist eine Serie „best of seven“ und alles ist möglich!“

Vienna Capitals – Red Bull Salzburg 3:4 (2:0, 1:3, 0:1) Tropper (5.), Bjornlie (18./PP), D. Rodman (34.) bzw. MacLean (36.), Trattnig (38./PP2), Royer (39./PP), Koch (60.)


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