
Die ausverkaufte Albert Schultz Halle erlebte am Donnerstag beim 3:1-Sieg der Vienna Capitals über Meister Salzburg einen echten Eishockey-Krimi, tolles Eishockey, großartige Stimmung und mit den Caps einen verdienten Sieger. Die Wiener boten den Fans wieder einmal echtes Fire on Ice, gewannen auch das zweite Saisonduell gegen Salzburg und verteidigten damit eindrucksvoll die Tabellenführung.
Das Spiel begann ganz nach dem Geschmack der Caps-Fans mit einer Doppelchance des Tabellenführer durch Manuel Latusa, der die erste aus kurzer Distanz verzog und die zweite direkt in die Fanghand von Divis setzte. Wenig später verzog auch noch Christian Dolezal, Marcel Rodman brachte bei einem guten Konter die Scheibe nicht unter Kontrolle und vergab eine weitere gute Möglichkeit der Caps. Die guten Chancen der Salzburger im ersten Abschnitt machte alle Sebastien Charpentier zunichte, der schon wie in den vergangenen Spielen ein sicherer Rückhalt der Caps war.
Doppelschlag in 30 Sekunden brachte die Vorentscheidung
Zwei Minuten nach Wiederbeginn war es dann endlich soweit. Die Caps gingen innerhalb von 30 Sekunden mit einem Doppelschlag mit 2:0 in Führung und brachten die ausverkaufte Schultz-Halle zum Beben. Tor Nummer eins erzielte Darcy Werenka (zunächst war Marcel Rodmann als Torschütze angeführt worden), Tor Nummer zwei Marc Tropper, liegend backhand nach einer Drehung. Salzburg bemühte sich zwar in der Folge um den Anschlusstreffer, die Caps überstanden aber sogar eine 3:5-Unterzahl ohne Gegentor. Kurz vor Drittelende gelang den Salzburgern dann doch der Anschlusstreffer. Matthias Schwab lief alleine auf Charpentier zu, schob zum 1:2 ein und brachte Salzburg zurück ins Spiel.
Im Schlussabschnitt überstanden die Caps in den ersten acht Minuten vier Strafen, sogar eine 3:5-Unterlegenheit und zeigten eine tolle Abwehrleistung. Vor allem Caps-Goalie Charpentier konnte sich gegen gut aufspielende Salzburger einige Male auszeichnen. Auf der Gegenseite wehrte Salzburg Goalie Divis mit dem Schuh einen Schuss von Selmser ab. Wie eng und ruppig die Partie war, zeigte auch der Check gegen Kelly Fairchild, der in die Kühlbox flog und sich dabei auch leicht verletzte.
Endgültige Entscheidung in der letzten Spielminute
Die letzten zehn Minuten wurden dann zum echten Nervenkitzel für Fans und Spieler. Fünf Minuten vor dem Ende gab es gegen Alexander Höller wegen Stockschlags auch noch eine fünf Minuten Spieldauerdisziplinarstrafe. Die Caps überstanden aber auch diese Unterzahl-Situation und Peter Casparsson brachte in der letzten Minute mit seinem ersten Treffer für die Caps mit einem Empty-Net-Goal die Entscheidung zum verdienten 3:1-Erfolg.
Stimmen zum Spiel:
Kevin Gaudet:
"Dieses Spiel hatte echten Play-Off-Charakter. Eine tolle Vorstellung. Ein Wort zu den Schiedsrichtern. Ich bin jetzt zwei Monate in Österreich. Die Schiedsrichter sind meistens sehr gut, doch heute war es keine gute Leistung. Ich will aber nicht die gesamte Schuld den Schiedsrichtern geben, das ist sicher auch auf die Müdigkeit zurückzuführen. Die vergangenen zwei Wochen waren sehr schwer für uns. Die Salzburger haben aber viel Druck gemacht und Charpentier war wieder einmal hervorragend."
Sebastien Charpentier:
Das war sicher mein bisher bestes Spiel für die Caps. Ich fühle mich auch immer wohler hier in Wien. Ich bin sehr froh, dass ich der Mannschaft mit meinen Leistungen helfen kann. Was es mir ein wenig leichter gemacht hat war, dass ich die Salzburger Green und Jackman noch von meiner Zeit in der NHL kenne und mich deshalb auf ihre Schüsse besser einstellen konnte.“
Kelly Fairchild:
"Wir haben zu viele Strafen im Schlussdrittel bekommen aber wir haben uns durchgekämpft, Charakter gezeigt und letztlich gewonnen. Der Check in die Kühlbox hat sich zwar nicht gut angefühlt, mir geht es aber wieder besser. Charpentier hat wieder großartig gespielt."
Vienna Capitals – Red Bull Salzburg 3:1 (0:0,2:1,1:0)
Tore: Werenka (23.), Tropper (23.), Casparsson (60./EN) bzw. Schwab (40.)