CHARAKTERSTARKE CAPS GLEICHEN WIEDER AUS

05.04.2005 01:00 Uhr

Fast 3 Stunden dauerte das Finalduell Nummer 4 zwischen dem KAC und den Vienna Capitals, zum vierten Mal hatte das Auswärtsteam am Ende die Nase vorn. Die Caps waren ab dem dritten Spielabschnitt die bessere Mannschaft, gewannen schließlich in einem nervenzerreissenden Penalty-Schießen durch Tore von Wren und Chyzowski mit 5:4 – damit steht es in der Serie 2:2.

Das vierte Finalspiel begann auf beiden Seiten nervös, Referee Cervenak hatte alle Hände voll zu tun, um die Gemüter zu beruhigen. Die Wiener begannen ambitioniert und gingen auch endlich einmal wieder in Führung: Mike Craig brach die Torflaute der ersten Sturmlinie, traf nach Rebound (Lukas schoss im Power-Play von der blauen Linie) und ermöglichte so der Truppe von Jim Boni nach rund 105 torlosen Finalminuten endlich wieder ein Erfolgserlebnis über Dan Cloutier im Tor der Klagenfurter. Dieses Tor weckte jedoch den KAC, fortan übernahmen die Rotjacken das Spielgeschehen. Während der erstmalige Ausgleichsjubel der Kärntner Fans noch im Hals stecken blieb (Cervenak gab das Tor nicht), konnten die Gastgeber wenige Sekunden später dann doch noch jubeln. Mike Siklenka zog, wie auch zuvor die Caps ebenfalls im Power-Play, ab, Frederic Chabot konnte nicht mehr reagieren – 1:1. Der KAC war weiterhin am Drücker, spürte, dass die Caps nun wackeln. In Minute 13 erhöhte Kent Fearns nach einem Rebound auf 2:1 aus Sicht des regierenden Meisters. Kurzfristig konnten die Caps, die von zwei Fanbussen nach Klagenfurt begleitet wurden, über das 2:2 in der 17. Minute jubeln. Schiedsrichter Cervenak entschied aber nach Videoentscheid auf Torraumabseits von Manuel Latusa.

Im Mittelabschnitt fanden die Wiener besser ins Spiel, Manuel Latusa hatte nach einem Break den Ausgleich bereits auf dem Schläger. Aber auch der KAC blieb brandgefährlich, so traf Schuller nach einem harten Schuss nur die Stange. 10 Sekunden vor der zweiten Pausensirene erzielten die Capitals dann aber den erlösenden Ausgleich: Manuel Latusa bediente im Slot ideal den mit-aufgerückten Verteidiger Robert Lukas, dieser tippte den Puck kaltschnäuzig vorbei an Cloutier ins Netz zum 2:2. Damit kam es zum Showdown im letzten Spielabschnitt.

In diesem letzten Drittel waren, wie bereits erwähnt, die Caps die Stärkeren, hatten bereits in der regulären Spielzeit die Möglichkeit, das Spiel für sich zu entscheiden. Gestärkt durch den späten Ausgleich in Drittel 2 gingen die Wiener durch Tsurenkov in Führung, doch in zweifacher numerischer Unterzahl egalisierte der KAC wiederum den Caps-Vorsprung. In der zwölften Minute war es Manuel Latusa im Power-Play, der für das 4:3 sorgte; nur 27 Sekunden später hatten die Klagenfurter mit dem Treffer von Kraiger die richtige Antwort parat. Darcy Werenka (Stange), Dieter Kalt und Dave Chyzowski setzten noch vor der Sirene Cloutier im Gehäuse des KAC mächtig unter Druck, doch eine Overtime musste über den Sieger des Abends entscheiden. In ebendieser Verlängerung hatten zunächst die Wiener alle Hände voll zu tun, als nach einem Wechselfehler zwei Minuten in Unterzahl überstanden werden mussten. Nachdem auch diese brenzlige Situation unbeschadet überstanden wurde, folgte das Penalty-Schießen.

Im Penalty-Schießen mutierte Torhüter Frederic Chabot, der nicht einen einzigen Penalty vorbei lassen musste, zum Vater des Sieges und strafte alle vorschnellen Kritiker Lügen. Selbst KAC-Penalty-Profi Fearns scheiterte am Kanadier im Tor der Vienna Capitals. Auf Seiten der Wiener machten es Bob Wren und Dave Chyzowski besser, das 2:0 bedeutete den Ausgleich in der Finalserie.

Übermorgen folgt der dritte Heimauftritt der Vienna Capitals im Rahmen der Finalserie: Am Donnerstag soll dann auch der erste Sieg in der ausverkauften Albert Schultz-Halle gelingen. Spielbeginn ist 19.15 Uhr. Der sympathische Caps-Verteidiger Peter Kasper prophezeite sofort nach Spielende in Klagenfurt, dass am Donnerstag „der Heimfluch Geschichte“ sein werde, dass die Caps am Donnerstag das Heimrecht als erstes Team auch wirklich zu einem Heimvorteil ummünzen werden. Trainer Jim Boni war zufrieden, zollte seinem Team Respekt, dass man „nach dem rabenschwarzen Tag mit dem 0:5 und dem 1:2-Rückstand heute solchen Charakter gezeigt und in die Finalserie zurück gefunden hat“. Wie wahr: Die Caps sind wieder mitten im Final-Rennen. Die heimischen Fans müssen sich am Donnerstag aber auf ein Geduldspiel einstellen. Boni: „Wir werden nicht so offensiv agieren, wie in den letzten beiden Heimspielen, wir müssen – so wie es der KAC tut – auf Fehler des Gegners warten.“ Mit der Unterstützung der Fans, die die Albert Schultz-Halle mit vollem Support zum Beben bringen werden, sollte dies auf jeden Fall gelingen…

>>> Klagenfurter AC vs. Vienna Capitals 4:5 n.P. (2:1, 0:1, 2:2, 0:0, 0:1)
Tore für die Caps: Craig PP, Lukas, Tsurenkov, Latusa PP
Stand in der Serie: 2:2

Penalty-Schießen: Wren 0:1, Iob gehalten, Chyzowski 0:2, Fearns gehalten, Craig gehalten, Washburn gehalten, Lukas verschossen, Viveiros gehalten.

>>> Das nächste Finale:
Vienna Capitals vs. KAC
Donnerstag, 7.4.2005
Spielbeginn 19.15 Uhr
Albert Schultz-Halle


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