Brief von Graz 99ers-Präsident Mag. Jochen Pildner-Steinburg:

28.02.2006 01:00 Uhr

Brief:

Alle Jahre wieder, wie es der Kalender vorsieht, wird nicht nur im Land Karneval gefeiert, sondern auch die Spitzenfunktionäre des ÖEHV beteiligen sich schon regelmäßig intensiv am "närrischen Treiben". Der aktuelle Fall des Schiedsspruchs des Straf - und Beglaubigungsausschusses betreffend das Spiel Vienna Capitals gegen VSV ist wieder ein Beweis dafür, dass die Herren den gegenwärtigen Faschingshöhepunkt durch Ihren „kabarettreifen“ Beitrag gebührend zu würdigen wissen. Bemerkenswert ist bei dieser Entscheidung insbesondere aus der Sicht der Graz 99ers, denen in der vergangenen Saison durch eine eindeutige Schiedsrichterfehlentscheidung die Play Off Teinahme genommen wurde, jener Satz des Dr. Helmut Gartner im Schreiben vom 2005 03 15, der da lautet:

„Abschließend wird nochmals darauf verwiesen, dass nachträgliche Resultatskorrekturen aufgrund allfälliger falscher schiedsrichterlichen Entscheidungen im gesamten Sportgeschehen unüblich und faktisch unmöglich sind, da damit erfahrungsgemäß eine Unzahl von Wettbewerben gleichsam am "grünen Tisch" nachträglich entschieden bzw. entscheidend beeinflusst würden, eine Vorgangsweise, die jeden ernst zu nehmenden sportlichen Wettbewerb ad absurdum führen würden. Schiedsrichterentscheidungen sind im Sport, ausgenommen bei Vorliegen von Beeinträchtigungen in der Person des Schiedsrichters, wie etwa erwiesener Alkoholkonsum , Drogeneinfluss, geistige Beeinträchtigung oder Manipulationsversuche bei Ausübung der schiedsrichterlichen Tätigkeit unabhängig von der Qualität der erbrachten schiedsrichterlichen Leistung, zu akzeptieren.“

Eine durchaus bemerkenswerte Feststellung durch den ÖEHV Vizepräsidenten und Strafreferenten, die aber offensichtlich in der Karnevalszeit außer Kraft gesetzt wird bzw. nach Belieben des Herrn Dr. Gartner angewendet wird. Im konkreten Fall gehe ich doch davon aus, dass dem Schiedsrichter Jonak eine der o. a. Beeinträchtigungen nachgewiesen werden konnte, ansonsten eine derartige Entscheidung nie hätte getroffen werden können (oder waren es möglicherweise doch nur die mangelnden Sprachkenntnisse des Schiedsrichters, die zur allgemeinen Verwirrung geführt haben?). Was auch immer zu dieser obskuren Entscheidung geführt hat, in keinem Fall hat diese dem österr. Eishockeysport genützt, vielmehr hat sie dazu beigetragen, dass der ÖEHV jährlich einen wesentlichen Beitrag zum Faschingstreiben in Österreich leistet, wofür die Verantwortung immer bei denselben Personen in Gestalt der ÖEHV Faschingsgarde zu finden ist. Unabhängig vom Ausgang dieser Peinlichkeit stehen wir derselben als Nichtteilnehmer der PO’s neutral gegenüber, dieser Vorfall sollte aber endgültig all jene wach rütteln, die bis heute eine radikale Reform der Strukturen des ÖEHV für nicht dringend erachtet haben.

Mit einem herzlichen lei, lei aus Graz

Mag. Jochen Pildner-Steinburg
Graz 99ers

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