Jim Boni: Ich hab mich eigentlich nur erholt, hab viel Golf gespielt. Ein Monat hab ich Urlaub in South Carolina gemacht, sonst war ich die ganze Zeit in Kanada. Es war ein sehr guter Sommer für mich.
Ihr seid vor kurzem von eurem Moskau-Trip retour gekommen. War es eine Reise wert?
Boni: Auf jeden Fall. Wir haben dort unsere Vorbereitung weitergemacht. Es war wie ein Trainingslager mit Spielen gegen wirkliche Top-Mannschaften. Wir wurden von den Schiris ein wenig benachteiligt, aber nicht weil sie schlecht waren, sondern ganz einfach anders pfeifen. Es war ein gutes Training für unser Penalty-Killing, auch das hohe Tempo hat unseren Jungs sehr gut getan. Im Großen und Ganzen war der Trip eine sehr gute Erfahrung.
Wie weit seid ihr in eurer Vorbereitung? Wird es wieder eine Zeit lang dauern, bis die Caps so richtig auf Touren kommen?
Boni: Ja, aber den anderen Teams wird es nicht anders gehen. Es braucht ein wenig Zeit, um die neuen Spieler voll zu integrieren und wir müssen auch heraus finden, was das beste System für unser Team ist. Es dauert einfach, bis die richtige Spielweise und die passende Chemie gefunden ist. Es ist sicher kein Vorteil, zu früh in die Vorbereitung zu starten. Ich glaube, dass es eher ein Nachteil ist.
Wie bist du mit dem Training zufrieden?
Boni: Es ist super. Wir haben uns heuer den Titel „hardest working Team“ verdient. Alle geben Vollgas, machen jede Übung mit 120 % Einsatz. Aber das ist auch der einzige Weg, nur so wird man sich verbessern.
Deine Mannschaft wurde an einigen Punkten verändert. Einige Spieler haben Wien verlassen, andere sind gekommen. Bist du zufrieden?
Boni: Natürlich hätte ich auch gerne mit der Meistermannschaft weiter gearbeitet, aber die neue Mannschaft ist voll in Ordnung. Die neuen sind sehr stark, vor allem Oliver Setzinger ist natürlich ein sehr starker Spieler.
Wie ist die Stimmung in der Mannschaft? Haben sich die neuen schon voll integriert?
Boni: Ja, da hat es überhaupt keine Probleme gegeben. Die Stimmung ist super, auch die Arbeitsmoral und der Einsatz passt. Dieses Team wird uns wieder sehr viel Freude bereiten.
Die anderen Teams haben teils sehr stark aufgerüstet. Gibt es für dich einen Favoriten?
Boni: Das ist normal, dass andere aufgerüstet haben. Letztes Jahr waren wir nominell das stärkste Team und alle haben sich nach uns orientiert. Vom Potential ist heuer Salzburg mein Favorit, dann kommen Linz, Villach und Innsbruck. Aber auch der KAC wird wie immer vorne dabei sein und das wollen wir genauso. Ich weiß auch gar nicht, warum alle immer davon sprechen, dass Graz das kleinste Team ist. Die haben Jeremy Rebek eingebürgert und damit einen Platz für einen neuen Legionär geschaffen. Das ist so, als wenn wir Darcy Werenka einbürgern würden. Das ist einfach viel wert. Ich glaube, dass wir heuer die stärkste Liga aller Zeiten erleben werden. Es wird alles noch viel ausgeglichener, als im Vorjahr sein. Wenn wir das Playoff erreichen, ist wieder alles möglich.
Dieter Kalt hat Wien verlassen. Wer wird der neue Kapitän sein?
Boni: Das ist nicht meine Entscheidung. Die Mannschaft soll einen Kapitän wählen. Das wird demnächst gemacht. Ich habe auch keinen Favoriten. Für mich ist nur wichtig, dass das Klima passt. Seit ich hier bin, versuche ich ein familiäres Feeling innerhalb des Teams auf zu bauen. Mir ist wichtig, dass jeder mit jedem respektvoll umgeht. Für mich ist auch jeder Spieler gleich.
