ALLES BEGINNT WIEDER VON VORN

01.04.2005 01:00 Uhr

Caps-Trainer Jim Boni war nach dem Auswärtssieg beim KAC natürlich voll des Lobes für seine Mannschaft: „Selbstverständlich bin ich sehr zufrieden, in Klagenfurt gewinnt man ja nicht so leicht.“ Wenn er auch unterstrich, dass die vielen 2-Minuten-Strafen im zweiten Abschnitt viel Substanz kosteten. Aber bereits im letzten Abschnitt besannen sich die Wiener wieder ihrer Disziplin und waren, aufgrund der Qualität ihrer Chancen, dem 3:1 näher als die Klagenfurter dem Ausgleich.

Die Finalserie zwischen den Capitals und dem KAC ist bisher durch eine Reihe von Parallelitäten geprägt: Beide Spiele endeten 2:1 für die jeweilige Auswärtsmannschaft, bisher konnte noch kein Heimvorteil genutzt werden. Dazu standen in beiden Spielen die Torhüter im Blickpunkt des Geschehens, gestern Abend agierte Frederic Chabot (er hielt 47 Schüsse), unterstützt und bejubelt von rund 120 mitgereisten Wiener Fans, in Höchstform, zog so den KAC-Stürmern ein ums andere Mal den Nerv. Ähnlich wie es KAC-Schlussmann Cloutier in Wien tat…

In den beiden bisherigen Spielen fiel auf, dass die Special Teams (Power-Play- und Unterzahl-Formationen) der ausschlaggebende Punkt in der Meisterschaftsentscheidung werden könnten. Zu ausgeglichen sind die beiden Mannschaften nämlich bei neutralen Kräfteverhältnissen, die Güte des Überzahlspiels war somit bisher der Schlüssel zum Erfolg: Klappte es bei den Caps am Dienstag noch nicht in gewohnter Power-Play-Manier, sah man in der Klagenfurter Eishalle schon eine beachtliche Steigerung, beide Treffer wurden demzufolge logischerweise in Überzahl erzielt. Dazu wie immer brillant: Die Unterzahltaktik von Trainer Jim Boni, die einmal mehr perfekt umgesetzt wurde (abgesehen von dem „falschen“ Power-Play-Treffer der Klagenfurter, denn da war der Caps-Spieler noch nicht auf der Strafbank – die Strafe war erst angezeigt).

Nun setzten die Vienna Capitals darauf, als erstes Team in dieser Serie den Heimvorteil zu nutzen. „Mit dem tollen Publikum im Rücken sollte uns das gelingen. Die Fans haben uns ja schon am Dienstag in den letzten Minuten und Sekunden fast zum Ausgleich geschrieen – am Sonntag werden wir diesen Vorteil nutzen.“ Trotz der Euphorie nach dem Sieg in Klagenfurt tritt Jim Boni naturgemäß auf die Bremse: „Die Serie dauert noch lange, das war nur ein einziger Sieg. Wir haben noch einen harten Weg vor uns.“

Vorgeplänkel auf das dritte Finalaufeinandertreffen gab es kurz nach der Schlusssirene, als Daniel Welser und Caps-Stürmer Jari Suorsa aufeinander trafen. Die Auseinandersetzung endete mit Spieldauerdisziplinarstrafen auf beiden Seiten.

>>> Vienna Capitals vs. Klagenfurter AC
Sonntag, 3. April 2005
Spielbeginn: 18 Uhr
Albert Schultz-Halle


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