Playoffs, wir kommen: Punkt in Znojmo reicht

18.01.2015 20:29 Uhr

Nachdem Bozen in Dornbirn verlor und damit auch bei Punktegleichheit nicht mehr an den Caps vorbeiziehen kann (direkte Saisonduelle: 6:2 Punkte, 11:9 Torsaldo), ist die 13. Playoff-Teilnahme im 14. Vereinsjahr Realität. Bei dem 2:3 n.P. in Znojmo trotzten die Caps ihrer langen Verletztenliste und zeigten im Schlussabschnitt nach einer Vielzahl an Strafen Moral.

Die UPC Vienna Capitals, die zusätzlich noch kurzfristig auf Nicolas Deschamps verzichten mussten (seine Frau liegt in den Wehen), feierten wie schon in Bozen einen Einstand nach Maß: Während in der zweiten Spielminute Florian Iberer mit einem Weitschuss den Znaimer Schlussmann Holt erstmals prüfte, führte ein gutes Forechecking zum frühen 1:0: Jonathan Ferland attackierte einen Znaimer Defensivspieler geschickt, der spielte in Bedrängnis den Puck ungewollt zu Kris Foucault, der mit einer schönen Köpertäuschung für die Wiener Führung sorgte.

Dieses Forechecking war es auch, das den Znaimern in den Folgeminuten augenscheinlich Probleme bescherte – den Caps gelang es so, die tschechischen Adler aus der eigenen Zone zu halten. Aus nahezu identer Position wie beim Führungstreffer hatte Peter MacArthur in der 10. Spielminute das 2:0 auf der Schaufel. Foucault erkämpfte den Puck hinter dem Znaimer Tor und spielte MacArthur im hohen Slot frei, der aber knapp scheiterte. Auf der Gegenseite hatte Sedivy fünf Minuten später mit einer Doppelchance – einmal nach einem schönen Querpass, einmal aus kurzer Distanz – seinerseits die großen Möglichkeiten auf den Ausgleich vorgefunden. Im ersten Powerplay des Abends – Znojmo beging einen Wechselfehler – gelang den Caps nur wenig: Rotters Weitschuss war mit zu wenig Nachdruck vorgetragen, Jamie Frasers Blueliner wurde geblockt.

Auch das Mitteldrittel begannen Ferland & Co. couragiert. Adam Havlik foulte Matt Waktins hart, was den Caps das zweite Powerplay des Abends bescherte, an dessen Ende ein Querpass von Watkins auf Nödl die meiste Gefahr ausstrahlte. Andreas Nödl war es unmittelbar danach auch, der als erster Cap auf die Strafbank musste. Znojmo agierte mit viel Druck, kam im Sekundentakt – etwa durch Pavlikovsky oder Tomas – zu Chancen, die Caps brachten die Scheibe nicht mehr aus der Gefahrenzone. Die logische Folge war das 1:1 – Branislav Rehus bezwang Matt Zaba mit einem scharfen Schuss. Ein Individualfehler der Caps ermöglichte Beroun wenige Sekunden später ein 1on0 auf Zaba, der aber mit dem Schoner auf dem Posten war. Die Südmähren hatten nun das Momentum auf ihre Seite gezogen, spielten mit viel Druck und beschäftigten die Caps mit einem schnellen Umschalten von Defensive auf Offensive. Klimicek hätte die Hausherren nach einer wunderbaren Vorlage von Pucher dann schon mit 2:1 in Front bringen müssen, doch Zaba reagierte stark. Ruhe ins Wiener Spiel kam erst als Patrick Peter plötzlich vor Znaims Schlussmann Holt auftauchte und Jonathan Ferland wenig später mit einem klugen Querpass-Versuch auf Kris Foucault beinahe die Defensive der Adler schockte.

Im Schlussabschnitt mussten die UPC Vienna Capitals zunächst Unterzahlminuten überstehen – zunächst erwischte es Julian Großlercher unmittelbar nachdem er eine gute Möglichkeit gemeinsam mit Sascha Bauer erarbeitet hatte. Angesichts des dünnen Lineups erwischte die Caps die Strafe gegen Michael Schiechl, der wegen eines Checks gegen den Nackenbereich für 2+10 Minuten hinausgestellt wurde, substantiell. Znojmo witterte nunmehr die Möglichkeit, das Spiel zu drehen – und ging auch prompt in Führung. Nachdem Zaba zunächst fünf Torschüsse mit teils unglaublichen Reflexen stoppte, netzte Tomas zum 2:1 für die Gastgeber. Die Referees sahen auch weiterhin Foulvergehen ausschließlich auf Seiten der Wiener: Jonathan Ferlands und Matt Watkins’ Hinausstellungen vereitelten den Caps zunächst Druck auf die Hausherren auszuüben. Doch den Strafen zum Trotz: Während Jonathan Ferland Znojmo im Mitteldrittel düpierte und mit hohem Tempo vor Holt scheiterte, egalisierte Rafael Rotter unmittelbar darauf die Führung der Adler mustergültig.

So ging das Spiel in die Verlängerung – diese ging aber torlos vorüber. Im Penaltyschießen erwies sich Znojmo stärker und traf beide Penalties zum 3:2-Sieg.

Statement Phil Horsky:

„Das ist heute angesichts der Playoff-Qualifikation ein schöner Punkt. Wir haben gekämpft, hätten mit etwas mehr Konzentration und Disziplin auch einen Sieg einfahren können. Aber das Team hat viel Moral gezeigt, auch den zahlreichen Strafen im Schlussabschnitt getrotzt und den verdienten Ausgleich erarbeitet“.

Statement Tom Pokel:

„Wir waren fokussiert und haben uns auch von den harten Strafen gegen uns nicht von unserem Vorhaben abbringen lassen. Wir haben gut begonnen, sind dann im Mitteldrittel etwas in Schwimmen gekommen, haben aber schon bald wieder gut dagegengehalten – mit einem überragenden Matt Zaba im Tor, der uns in den Druckphasen der Znaimer im Spiel gehalten hat. Ich freue mich über den Playoff-Einzug“.

UPC Vienna Capitals spielten mit: Zaba – Iberer/Carson, Fraser/Peter, Klimbacher/Fischer – Ferland/MacArthur/Foucault, Nödl/Watkins/Rotter, Puschnik/Schiechl/Sylvester, Bauer/Großlercher, Maxa F.


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