Mit weniger Risiko zur Revanche gegen Ljubljana

26.09.2015 13:32 Uhr

Der 5:4-Heimsieg gegen Fehervar brachte die UPC Vienna Capitals auf den vierten Rang im Zwischenklassement, nun möchten die Wiener mit einem Sieg gegen Ljubljana den Abstand zur Tabellenspitze weiter verkürzen, gleichzeitig aber Revanche für vergangenen Sonntag nehmen.

Denn vor exakt einer Woche haben die Caps im Laibacher Tivoli 2:5 verloren. Bereits früh war man 0:2 zurück gelegen und konnte trotz des zwischenzeitlichen Ausgleichs nicht das Momentum nutzen. Um sich revanchieren zu können, müssen die Wiener zum ersten Mal in der laufenden Saison an einem Sonntag gewinnen. Während man bislang an Freitagen noch ungeschlagen ist, zeigt sich am letzten Tag der Woche ein konträres Bild: Die Caps sind an Sonntagen noch punktelos.

Am Tag nach dem 5:4 gegen Fehervar stand zunächst die Aufarbeitung der Partie auf der Tagesordnung. „Wir müssen defensiver spielen, nicht immer diese schlampige Spielweise an den Tag legen. Anscheinend suchen die Jungs ständig das Risiko Gegentore zu kassieren“, mahnt Headcoach Jim Boni. Denn die UPC Vienna Capitals machen sich bei ihren Spielen oft selbst das Leben schwer – etwa indem man im ersten fulminanten Abschnitt keine Führung herausspielen konnte oder aber beim Zwischenstand von 5:3 ein unnötiges Anschlusstor kassierte. Boni: „Wir machen Fehler, die nicht passieren dürfen. So z.B. nach Bullies“. Selbstkritisch blieb auch Macgregor Sharp, der am Freitag den Game Winner verantwortete: „Wir haben leider wieder nicht 60 Minuten unsere Leistung gezeigt. Es gibt noch Einiges, an dem wir arbeiten müssen“.

Gerade gegen den kommenden Gegner aus Slowenien gilt es, nicht ins offene Messer zu laufen. „Wir können nicht immer so viel Risiko nehmen. Wir müssen viel besser die Scheibe managen“, so Jim Boni. Gerade weil Ljubljana sich schon in der vergangenen Woche sehr konterstark zeigte. Stürmer Julian Großlercher hat bislang eine sehr erfolgreiche Woche erlebt. Durch den Ausfall von Jonathan Ferland kam der 22-Jährige ins Lineup und nutzte in den vergangenen beiden Partien seine Chance. Nach dem Treffer in der Champions Hockey League gegen Litvinov erzielte Großlercher gegen Fehervar erneut ein Tor – und steuerte zudem einen wunderschönen Assist zum Treffer von Niki Hartl bei. „Es ist schön, dass ich Vertrauen und Eiszeit geschenkt bekomme. Super, dass es so gut klappt“. Die Caps haben im Sommer die Option auf Großlercher gezogen und ihn zwei Jahre an den Verein gebunden. Der Stürmer beschäftigt sich bereits mit Ljubljana: „Wir wollen unbedingt unsere Rechnung begleichen. Ljubljana ist ein Gegner, der unermüdlich kämpft. Die Slowenen haben das Talent, die Momente zu nutzen, in denen man nicht genügend aufpasst“.

Die Drachen aus Laibach sind kein Lieblingsgegner der UPC Vienna Capitals – nicht nur wegen des vorwöchigen 2:5. Im Vorjahr gewannen die Slowenen beide Partien im Eissportzentrum Kagran. Der letzte Heimsieg der Wiener gelang am 3. Dezember 2013. Von den letzten sechs Aufeinandertreffen in Wien wurden vier verloren.

Zwar hat Ljubljana in dieser Saison erst einen Sieg (eben jenen gegen die Caps) zu Buche stehen, aber in zwei weiteren Partien gepunktet. Gegen Villach (1:2) verlor man ebenso erst in der Verlängerung wie in Szekesfehervar (3:4). Aufzupassen gilt es insbesondere auf die beiden Slowenen Ziga Pesut und Anze Ropret, die bei jedem zweiten Treffer der Drachen ihre Schläger im Spiel haben. Torhüter Oliver Roy kann auf eine Fangquote von 93,9% verweisen – die Caps haben die Stärke des Laibach-Tormanns bereits kennengelernt.

Interessant ist eine Caps-Statistik, die sich auf den zweiten Abschnitt bezieht: Gewannen die Wiener in den bisherigen Spielen das Mitteldrittel, so sicherten sich Rotter & Co. am Ende stets den Sieg. 13 Tore (und damit 65% aller Treffer) erzielten die UPC Vienna Capitals bislang zwischen der 21. und der 40. Spielminute. Kein anderes Team verfügt in der Erste Bank Eishockeyliga über eine derart schlagkräftige Offensive: Neben dem zweitbesten Torverhältnis der Liga (+4) kann die Mannschaft von Jim Boni auch auf 20 erzielte Treffer (EBEL-Bestwert) verweisen. Im Vergleich zu 2014/15: 20 Tore hatten die Caps im Vorjahr nicht schon nach fünf sondern erst nach sieben EBEL-Runden erzielt. Rafael Rotter, am Freitag mit drei Assists maßgeblich am Erfolg gegen Fehervar beteiligt, ist derzeit zweitbester Scorer der gesamten Liga (8 Punkte). Simon Gamache, Derek Whitmore und Troy Milam haben bereits 6 Scorerpunkte erreicht. Auch die 100-Schüsse-Marke bei Heimspielen ist schon gefallen – bislang wurden die gegnerischen Torhüter im Eissportzentrum Kagran 109 Mal beschäftigt (im Schnitt 36 Schüsse pro Spiel).

UPC Vienna Capitals vs. HDD Olimpija Ljubljana
Sonntag, 27. September
Spielbeginn: 17.30 Uhr
Eissportzentrum Kagran


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