4:5 - Caps müssen sich knapp geschlagen geben

10.04.2015 22:47 Uhr

Die UPC Vienna Capitals sind nach einer 4:5-Niederlage im ausverkauften Eissportzentrum Kagran nunmehr 0:2 in der Finalserie in Rückstand. Die Caps führten bereits 3:1, ehe einige schwache Minuten im zweiten Abschnitt von Salzburg mit vier Treffern bestraft wurden.

Die UPC Vienna Capitals starteten, angetrieben von der prächtigen Stimmung im ausverkauften Eissportzentrum Kagran, stark. Jeder Check wurde zu Ende gefahren und Salzburg beim Spielaufbau unter Druck gesetzt. Luka Gracnar im Tor der Bullen hatte bereits zu Beginn viel zu tun. Ken Magowan scheiterte zwei Mal am kurzen Eck, ebenso Dustin Sylvester, der beinahe einen Peter-Blueliner entscheidend abfälschte. Auf der Gegenseite verbuchte Andreas Kristler den ersten Hochkaräter für die Mozarstädter, Zaba war aber bei dem zu zentral angetragenen Schuss auf dem Posten. Jonathan Ferland wiederum scheiterte binnen weniger Sekunden zwei Mal aus aussichtreicher Position, aber noch wollte das Tor für die Gastgeber nicht fallen.

Als Matthias Trattnig Matt Zaba in der sechsten Spielminute umfuhr, bekamen die UPC Vienna Capitals das erste Powerplay in der Finalserie zugesprochen. Und die Caps nutzten diese Überzahl auch postwendend zum 1:0. Ein Schuss von Ken Magowan rutschte Gracnar durch die Schoner, Dustin Sylvester musste nur nachstochern um das Eissportzentrum Kagran erstmals in ein Jubelmeer zu verwandeln. Als die Salzburger nach einer schönen Kombination beinahe schon zum Torjubel ansetzten, erhöhten die Wiener im besten Moment auf 2:0. Peter MacArthur erkämpfte sich den Puck in der Offensivzone und sorgte mit einem hoch angetragenen Schlenzer für den zweiten Wiener Treffer. Salzburg antwortete noch im ersten Drittel. John Hughes wartete mit seinem Schuss bis ein Mitspieler die Schussbahn kreuzte. Brett Sterling war richtig postiert und lenkte den Schuss mit der Schaufel an Matt Zaba vorbei.

Der zweite Abschnitt begann für die UPC Vienna Capitals ganz nach Wunsch. Ken Magowan spielte den im Slot postierten Matt Watkins frei, der zunächst noch an Gracnar scheiterte. Seinen eigenen Rebound legte sich der Mittelstürmer aber mustergültig auf die Rückhandseite und sorgte so für das 3:1. Die Freude währte allerdings nur kurz. 30 Sekunden später verkürzten die Salzburger Gäste: Dominique Heinrich wurde zu spät attackiert und nutzte diese Unachtsamkeit zum Treffer. Salzburg erhöhte den Druck, wollte das Momentum zum Ausgleichstreffer nutzen. Heinrich traf noch die Latte, im nächsten Wechsel wurde das 3:3 Realität. Der Klärungsversuch von Brett Carson sprang hoch auf seinen Mitspieler Kris Foucault. Sterling nutzte diese Konfusion zum Ausgleich.

Für eine unrühmliche Aktion sorgte der Salzburger Kristler. Er checkte ohne jeglichen Anlass Peter MacArthur auf freiem Eis, der durch den harten Schlag mit Verdacht auf Gehirnerschütterung nicht mehr am Spiel teilnehmen konnte. Aber auch nicht Kristler, der zunächst sogar den Strafpfiff gegen ihn reklamierte, dann aber folgerichtig mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe vorzeitig unter die Dusche musste. Die UPC Vienna Capitals wirkten vom verletzungsbedingten Ausfall von MacArthur geschockt. Das fünfminütige Powerplay brachte eine gute Torchance nach einem Rotter-Schuss, der von Gracnar an die Innenstange abgelenkt wurde. Nachdem Salzburg aber die Unterzahlphase überstanden hatte, waren die roten Bullen in den verbliebenen Spielminuten des zweiten Abschnitts dominant. Ryan Duncan schloss einen Konter nach mustergültiger Vorlage von Sterling zum 3:4 ab. Dominique Heinrich erhöhte im Powerplay auf 3:5.

Im dritten Abschnitt fanden die Caps zunächst nur selten gefährlich in die Salzburger Zone. Als die Caps aber die Gelegenheit zu einer 100sekündigen zweifachen numerischen Überzahl bekamen, war die Leidenschaft der Wiener Cracks einmal mehr neu entfacht. Jonathan Ferland verkürzte auf 4:5. Damit läutete der Kapitän die Schlussoffensive seiner Kameraden ein. Rotter scheiterte nach einem Solo am kurzen Eck ebenso wie Magowan. Nachdem Kris Foucault nur die Stange traf, brachte Salzburg den knappen Vorsprung über die Distanz und erhöhte in der best-of-seven-Serie auf 2:0.

Statement Headcoach Jim Boni:

„Gegen ein Team wie Salzburg reichen dir nicht 40 oder 50 Minuten gutes Eishockey. Da benötigst du 60 Minuten. Wir hatten im zweiten Abschnitt ein Blackout. Fünf Minuten vor dem langen Powerplay und fünf Minuten danach. Von 3:1 auf 3:5 ist hart. Es ist aber positiv, dass sich mein Team im letzten Abschnitt wieder zurückgekämpft hat und nur knapp den Ausgleich verpasste“.


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