36 Sekunden fehlten zum perfekten Auftakt

22.03.2015 21:05 Uhr

Eine bittere Niederlage bildete für die UPC Vienna Capitals den Auftakt in die Halbfinalserie gegen die Linzer Black Wings. Die Wiener zwangen den Oberösterreichern lange ihr Spielsystem auf, 36 Sekunden vor der vermeintlichen Schlusssirene rettete sich Linz dann doch noch in die Overtime. In der Verlängerung nutzte Brian Lebler ein Powerplay für den alles entscheidenden Treffer.

Gute und schlechte Nachrichten für die UPC Vienna Capitals noch vor dem Face-Off: Topscorer Kris Foucault konnte den Semifinalauftakt verletzungsbedingt nicht mitmachen, dafür meldete sich Dustin Sylvester fit retour. Der quirlige Flügelstürmer ersetzte Foucault in der Offensivformation neben Jonathan Ferland und Peter MacArthur. Erwartungsgemäß druckvoll starteten die Black Wings vor heimischem Publikum in das Halbfinale – die Wiener Defensive war gefordert, die aber in dieser Startphase Torhüter Matt Zaba perfekt unterstützte. Wieder war die großartige Playoff-Mentalität der Caps zu sehen, die sich in jeden Schuss warfen und so viel Arbeit von ihrem Torhüter fernhielten. Umso länger das erste Drittel andauerte, umso stärker wurden die UPC Vienna Capitals. Magowan hätte beinahe einen Blueliner von Patrick Peter abgelenkt – Mike Ouzas, der rechtzeitig fit wurde, musste eingreifen. Genauso wie beim Weitschuss – bei zu freier Sicht – von Florian Iberer. Oder aber bei einer Aktion von Dustin Sylvester, der gefährlich im Slot auftauchte. Die Caps überstanden auch ein starkes Powerplay der Linzer (Patrick Peter war wegen eines Stockschlags auf der Strafbank) unbeschadet.

Nach einem torlosen Eröffnungsdrittel starteten die UPC Vienna Capitals furios. Die Wiener machten das Spiel, Jamie Fraser verzog einen Schuss am Tor vorbei. In der 26. Spielminute kam Andreas Nödl auf dem linken Flügel an den Puck, sein Handgelenkschuss wurde von Mike Ouzas übersehen – die Caps lagen 1:0 in Front. Linz reagierte: Brian Lebler brach durch die Abwehrreihe durch, bei seinem 1on0 blieb aber Matt Zaba Sieger. Zunächst auch bei einem schönen Schuss von Andrew Kozek. Der Klärungsversuch landete aber just wieder bei Kozek, der sich die Nachschusschance nicht nehmen ließ. Doch die Wiener hielten sich weiter an ihren game plan, störten die Linzer Gastgeber früh und setzten sich immer wieder in der Offensivzone fest. So auch in der 37. Spielminute, in der ein beeindruckender Wechsel der Linie Puschnik/Schiechl/Hartl zum neuerlichen Führungstreffer führte. Kevin Puschnik brachte den Puck unmittelbar an Ouzas vorbei – die Caps gingen mit einem 2:1-Vorsprung in die zweite Pause.

Den Schlussabschnitt hatten die UPC Vienna Capitals im Griff. MacArthur, Nödl und Bois hatten auf Wiener Seite die Chance auf das 3:1. Linz kam nur selten in die gefährliche Zone vor Matt Zaba. Bis zur 60. Spielminute, 35 Sekunden waren noch zu absolvieren. Linz-Coach Rob Daum hatte längst einen sechsten Feldspieler für Ouzas gebracht, sein Time-Out war ebenfalls bereits genutzt. Die Wiener brachten die Scheibe in dieser Phase nicht aus ihrer Zone. Linz setzte sich fest. Ein Schuss konnte von Zaba noch mit dem Schoner pariert werden, der Abpraller landete aber genau beim aufgerückten Verteidiger Dorion, der in das kurze Eck traf. Auch in der Overtime waren die Caps deutlich öfter vor dem gegnerischen Tormann – bis die Caps durch Foulspiele in die Defensive gedrängt wurden. Das zweite Penalty Killing, Matt Watkins war auf der Strafbank, misslang: Linz’ Brian Lebler sorgte für den Game Winner. Damit geht Linz 1:0 in der best-of-seven-Serie in Führung. Am Dienstag geht es in der Halbfinalserie im Eissportzentrum Kagran weiter.

Statement Headcoach Jim Boni:

„Schade, heute hätten wir Linz mit einer Niederlage unter Druck bringen können. Wir haben sehr gut gespielt, das war die beste Leistung seit ich hier in Wien bin. Wir haben es aber verabsäumt im dritten Abschnitt den Sack zuzumachen und haben unsere Chancen zu leichtfertig vergeben. Ein Foul zu viel führte dann in der Overtime zur Niederlage. Aber ‚Kopf hoch’, die Serie wird eine sehr spannende“.


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