Historischer Shutout-Erfolg in Salzburg

29.01.2016 21:55 Uhr

Die UPC Vienna Capitals zeigten sich im Salzburger Volksgarten in brillanter Verfassung und feierten einen 1:0–Erfolg gegen den regierenden Meister. Die Wiener überstanden insgesamt 8 Unterzahlsituationen und ließen dennoch keinen Gegentreffer zu. Nathan Lawson feierte seinen 3. Saison-Shut-Out. Das entscheidende Tor war kurios: Der ansonsten fehlerfreie Salzburger Torhüter Gracnar ließ einen Schuss aus schier unmöglichem Winkel passieren.

Jamie Johnson feierte am heutigen Abend sein Debüt für die UPC Vienna Capitals. Seine Freigabe wurde zu Mittag seitens der Liga erteilt. Johnson, der die Rückennummer 10 trägt, ersetzte Danny Bois, der sich im Mittwoch-Training verletzte und zumindest an diesem Wochenende nicht eingesetzt werden kann. Seine Teamkollegen begannen fulminant. Schon nach wenigen Sekunden hatte Rafael Rotter die Führung am Schläger, der Querpass von Troy Milam war perfekt ausgeführt. Die Linie Rotter/Sharp/Gamache schnürte bei diesem ersten Wechsel die Salzburger in ihrer eigenen Zone ein. Nur zwei Minuten später prüfte Troy Milam mit einem scharfen Blueliner den Salzburger Schlussmann Gracnar, der das 1:0 der UPC Vienna Capitals lange Zeit mit guten Paraden vereitelte. Michael Schiechl etwa kam plötzlich vor Gracnar zum Puck, wurde aber im entscheidenden Moment noch von Dominique Heinrich gefoult.

Im daraus folgenden Powerplay zeigten die Wiener mit guten Kombinationen auf. Matt Dzieduszycki erkämpfte den Puck an der Bande, passte zu Nödl, der wiederum auf Derek Whitmore aufspielte. Whitmore traf nur die Latte. Nur Sekunden später kam Jonathan Ferland im Slot zum Puck, brachte ihn aber nicht an Gracnar vorbei. Natürlich blieb auch Salzburg gefährlich. Ein Schuss von Aquino vom Bullykreis stellte aber keine schwierige Aufgabe für Nathan Lawson dar, Matthias Trattnig scheiterte aus kurzer Distanz. Eine gute Möglichkeit von Ledin verhinderte Macgregor Sharp mit einem vorbildlichen Backcheck. Sharp war es auch, der für das 1:0 sorgte. Er holte sich im eigenen Drittel die Scheibe von Troy Milam und spielte einen Doppelpass mit Simon Gamache ehe er aus unmöglichem Winkel durch die Beine von Gracnar traf. Es war eine verdiente Führung für die UPC Vienna Capitals.

Auch im zweiten Abschnitt machten die Wiener dort weiter, wo sie aufgehört hatten. Sie waren das bessere Team im Salzburger Volksgarten. Auch wenn die Mozartstädter die erste Chance im zweiten Drittel für sich verbuchten – Ryan Duncan konnte einen Pass von John Hughes von hinter dem Tor nicht verwerten. Gefährlicher – und vor allem auch mit mehr Einsatz – als der Gegner, kam man zu großartigen Chancen, die aber allesamt vergeben wurden. Patrick Peter scheiterte mit einem One-Timer nach Nödl-Zuspiel. Simon Gamache nutzte einen Fehler im Spielaufbau der Salzburger, sein Schuss wurde von Gracnar gerade noch mit dem Schoner pariert. Nur Sekunden später unterlief den Bullen ein neuerlicher fataler Fehlpass, doch Whitmore scheiterte ebenso am Schlussmann der Gastgeber. Jamie Johnson kam zu seiner ersten Chance im Caps-Jersey, Macgregor Sharp versuchte sich am Bauerntrick und eine Direktabnahme von Matt Dzieduszycki – ein zweiter Treffer wollte aber trotz der zahlreichen Möglichkeiten im Mitteldrittel nicht gelingen. Auch weil ein Tor von Tyler Cuma zwei Sekunden vor der Pausensirene wegen vermeintlichem Torraumabseits von Andreas Nödl annulliert wurde.

Zu allem Überfluss erhielt Andreas Nödl bei dieser Aktion auch eine Strafe. Damit mussten die Caps den dritten Abschnitt in Unterzahl beginnen. Die Penalty-Killing-Formationen der Wiener zeigten sich einmal mehr hervorragend eingestellt. So wurde diese Strafzeit genauso wie die sechste Powerplay-Phase der Salzburger (Strafe gegen Dzieduszycki) unbeschadet überstanden. Die Caps kamen bedingt durch die vielen Unterzahlminuten im Schlussdrittel lange nicht vor Gracnars Tor. Ehe dann Simon Gamache binnen 30 Sekunden zwei hochkarätige Einschussmöglichkeiten vorfand, beide aber vergab. Plötzlich waren die UPC Vienna Capitals wieder sehr gefährlich – Derek Whitmore wurde bei einem schnellen Konter von Matthias Trattnig behindert. Es folgte ein Penalty Shot. Derek Whitmore vergab ihn jedoch. Dann wurde der Schwung der Caps wieder durch Foulpfiffe zerstört: Nach einem Zweikampf von Kutlak und Jonathan Ferland wurde nur Ferland bestraft – die siebente Unterzahlsituation. Nachdem diese überstanden war folgte schon die nächste ausgesprochene Strafe (gegen Phil Lakos). Und wieder funktionierte das Penalty Killing, Derek Whitmore hatte sogar die beste Chance als er bei einem Konter schneller beim Puck war als der herausgestürmte Gracnar. Sein Rückpass auf Matt Dzieduszycki gelang zu spät, Gracnar war zu diesem Zeitpunkt schon wieder auf seinem Posten. Als die Caps vier Minuten vor der Schlusssirene zu ihrem ersten Powerplay im dritten Abschnitt kamen, sortierte Jim Boni nochmals die Spielstruktur seiner Mannschaft mithilfe eines Time-Outs. Es folgte eine spannende Schlussphase. Das Wiener Team brachte den Vorsprung – verdient – über die Distanz.

Statement Headcoach Jim Boni:

„Ein schöner Sieg! Das Beste heute war unser Kampfgeist und unser Zusammenhalt. Das macht uns aus. Wir haben sehr gut begonnen aber leider auch zu viele Strafen genommen. Wir hatten genügend Chancen auf das 2:0, leider ist es uns nicht gelungen, den Vorsprung zu erhöhen. Ich denke, so leicht gewinnt man in Salzburg nicht Zu-Null. Das war heute ein Abend, der wichtig für das Selbstvertrauen war“.

EC Red Bull Salzburg vs. UPC Vienna Capitals 0:1 (0:1, 0:0, 0:0)

17:06

0:1

GWG

EQ

VIC

Sharp M. (16)

Milam T. (60)

Gamache S. (91)


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