Caps gastieren bei Tabellenführer Znojmo

Die Last-Minute-Niederlage gegen Bozen ist aufgearbeitet – der Blick richtet sich nun auf das kommende Spitzenspiel in der Erste Bank Eishockeyliga. Denn am Sonntag gastieren die UPC Vienna Capitals bei Tabellenführer Znojmo. Ein emotionsreiches Lokalderby ist zu erwarten.

Schon das Hinspiel war nichts für schwache Nerven, die Tschechen zeigten ihren neuen ruppigen und harten Spielstil. Was ihnen am 18.9. im Eissportzentrum Kagran aber dennoch keinen Erfolg brachte. Den Caps gelang an diesem Tag alles, die Znaimer wurden mit einem 7:1-Dekabel nach Hause geschickt. Im dortigen Eisstadion werden nun beim Rückspiel am Sonntag (Achtung! Der Spielbeginn wurde auf 14.30 Uhr vorverlegt, das Spiel wird live auf Servus TV übertragen) Hunderte Wiener Fans erwartet, die für eine tolle Atmosphäre beim mittlerweile 29. Lokalderby sorgen werden.

Nach der ersten Enttäuschung über das 1:2 gegen Bozen wurde die Niederlage sachlich analysiert. Der Auswärtstrip nach Litvinov, der drei Tage dauerte, hat viel Kraft gekostet. Das war im Spiel gegen Bozen deutlich zu erkennen. Dennoch hatte man den Gegner lange im Griff. Die Gegentore im letzten Abschnitt fielen zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt (wenige Sekunden nach Beginn und vor Ende der Periode). Damit sind zwei Wiener Serien zu Ende gegangen: Sowohl die Siegesserie in der EBEL, als auch die bis dahin makellose Freitag-Bilanz. Zum ersten Mal hatte die Boni-Truppe nämlich an einem Freitag verloren. Dafür gibt es nun in Znojmo die ideale Chance zur Rehabilitierung. „Wir müssen vieles besser machen. Besseres Forechecking und unseren game plan strikter durchziehen“, meint Simon Gamache. „Wir haben Znojmo zuletzt 7:1 geschlagen. Wir wissen was uns erwartet: Ein hochmotivierter Gegner, der sich für diese hohe Niederlage revanchieren will“, ergänzt der Frankokanadier, der im Hinspiel gegen Znojmo die meisten Punkte (3 Assists) sammelte. „Nicht nur die Revanche für das 1:7 wird Znojmo antreiben, sondern auch die Niederlage am Freitag“, ergänzt Kurtis McLean, der sich auf einen harten Kampf einstellt. „Das wird das Spiel der Revanche“ – denn nicht nur die Tschechen, sondern auch die UPC Vienna Capitals wollen die Heimniederlage gegen Bozen aus dem Gedächtnis streichen. Das geht am besten mit einem Sieg beim Tabellenführer.

Znojmo hat einen beeindruckenden Saisonstart hingelegt. Nur zwei von neun Spielen wurden verloren, der Torsaldo ist mit +17 mit Abstand der beste in der gesamten Erste Bank Eishockeyliga. Die weiteren Eckpunkte des erfolgreichen Ligaauftakts der Znaimer: Kein anders Team hat bislang öfters getroffen (35x), der Topscorer der EBEL ist in den Reihen der tschechischen Adler zu finden (Colton Yellow Horn) und auch das Penalty Killing ist im Ligavergleich Spitze (91,3% aller Unterzahlspiele werden erfolgreich überstanden). Aber: In der Fair-Play-Wertung sind die Tschechen Letzte und haben mit Martin Baca einen der „bösesten Buben“ der EBEL in ihren Reihen.

Headcoach Jim Boni war mit dem Debüt von Neuzugang Tyler Cuma zufrieden: „Er hat gezeigt, dass er uns helfen wird. Es war ein positiver Auftritt bei seinem ersten Match“. In Znojmo erwartet Boni ein Spitzenspiel: „Znojmo ist eines der besten Teams der Liga. Sie sind sehr heimstark“. Alle fünf Heimspiele haben die Lokalrivalen bislang gewonnen und haben erst fünf (!) Gegentreffer zugelassen (Tordifferenz damit 24:5). Geht es nach der ewigen Statistik, dann sollten die Caps am Sonntag dennoch das bessere Ende für sich haben: Rund 77% aller Auswärtsspiele gegen die Tschechen werden gewonnen, erst drei Mal konnte sich Znojmo über einen Heimsieg gegen die Caps freuen. Veränderungen im Lineup sind keine zu erwarten. Derek Whitmores Punkteserie wurde prolongiert, er scorte damit in den letzten sieben Spielen und ist weiterhin bester EBEL-Torschütze. Youngster Benjamin Nißner erhielt auch gegen Bozen viel Eiszeit – was U20-Nationalteamtrainer Roger Bader gefiel. Er nominierte Nißner nämlich für den Grodno Cup (Weißrussland) Anfang November nach.