Abwechslungsreicher Eishockeyabend mit unglücklichem Ausgang

08.01.2015 22:20 Uhr

Ein munteres Hin und Her bot sich 4.500 Eishockeyfans am heutigen Abend im Eissportzentrum Kagran: Die UPC Vienna Capitals egalisierten drei Mal einen Rückstand, am Ende blieb dem Team von Tom Pokel und Phil Horsky aber nur ein Punkt – Linz behielt im Penaltyschießen die Oberhand.

Das 1:5 vom Montag war zwar vor dem heutigen Face-Off abgehakt, die offene Rechnung schien aber Ferland & Co. besonders zu motivieren – denn die UPC Vienna Capitals begannen stark, lieferten ein überlegenes erstes Drittel ab, in dem aber wieder nur ein Treffer gelang. Den Anfang im Offensivreigen bestritt der junge Julian Großlercher, dessen Backhandschuss nach einem Rebound fast bei Kevin Puschnik gelandet wäre. Durch zwei Foulvergehen bot sich den Wienern eine frühe 2fache numerische Überlegenheit – die auch genutzt wurde. In einer für ein 5gg3 unorthodoxen Manier – Andreas Nödl fasste sich an der blauen Linie ein Herz, zog in den hohen Slot und traf via Innenstange zur 1:0-Führung. Wenig später war Jonathan Ferland zu knapp vor dem Tormann, in der vierzehnten Minute verzeichneten die Gastgeber gar eine Doppelchance binnen weniger Sekunden: Zunächst verzog Deschamps nach Peter-Pass über das Tor, gleich darauf fand ein Peter-Blueliner nur in den Fanghandschuh des Linzer Schlussmanns Mike Ouzas. Immer wieder drückten die Caps die Black Wings in die Defensive, Kapital konnte daraus vorerst keines mehr geschlagen werden.

So startete der zweite Abschnitt mit einem déjà-vu – ähnlich wie vor zwei Tagen gegen Villach kassierten die Caps einen Ausgleich aus dem Nichts: Über Kirschläger kam die Scheibe an Torjäger Brian Lebler, der die Wiener Führung egalisierte. Dann bot sich für die Linzer sogar die schnelle Chance auf die Führung – doch der Penalty Shot von Stefan Gaffal misslang. Die UPC Vienna Capitals fingen sich rasch, auf beiden Seiten ergaben sich immer wieder gefährliche Momente in der Offensive, bei den Caps hätten ein Iberer-Schuss und Schiechls Breakaway mehr verdient gehabt. Das Mitteldrittel war aber von einem sehr unglücklichen Moment überschattet – denn Referee Ladislav Smetana verkantete und knallte ungestoppt gegen die Bande. Smetana musste ins Krankenhaus, Gergely Kincses leitete die Partie fortan alleine weiter. Zwei Powerplay-Überlegenheiten der Caps – beide Male war Piché hinausgestellt – verpufften in weiterer Folge wirkungslos. Da waren die Wiener bei ausgeglichenen Kräfteverhältnissen gefährlicher: Sven Klimbacher scheiterte nach eigenem Rebound, Kris Foucault und Jonathan Ferland vertändelten ein 2on1-Break. Effizient waren dafür die oberösterreichischen Gäste, die eine ihrer Möglichkeiten eiskalt nutzten: Jason Ulmer bezwang nach brillantem Pass von Piché Matt Zaba mit einem wunderschönen Haken und brachte seine Black Wings somit 2:1 in Front. Noch vor der zweiten Pausensirene tauchte Ferland nach einem Bullygewinn unmittelbar vor Ouzas auf, der sich aber auch in dieser Situation nicht bezwingen ließ.

Im dritten Abschnitt etablierte sich ein munteres Hin und Her – Peter MacArthur platzierte einen Schuss nach einem Bandenpraller perfekt zum 2:2 ins lange Eck. Die Freude über diesen Treffer währte nur kurz – Brian Lebler fälschte einen Dorion-Schuss im Powerplay unhaltbar zur neuerlichen Führung der Linzer ab. Doch auch die Caps konnten sich in einem erfolgreichen Überzahlspiel beweisen – Florian Iberer bediente Matt Watkins im hohen Slot, der die 4.500 Fans im Eissportzentrum Kagran über das 3:3 jubeln ließ. Dann waren die Linzer wieder an der Reihe – Brian Lebler erzielte sein drittes Tor an diesem Abend. Nur 39 Sekunden später das 4:4 der UPC Vienna Capitals: Andreas Nödl zeichnete nach Carson- und Peter-Assist hierfür verantwortlich.

Das Offensivfeuerwerk schien dann abgebrannt – denn auch in der Overtime gelang den Teams kein weiterer Treffer mehr, musste das Penaltyschießen entscheiden: Dort traf nur Linz’ Andrew Kozek.

Statement Headcoach Tom Pokel:

„20 Minuten gutes Eishockey zu spielen reicht einfach nicht. Wir haben sehr gut begonnen und haben dann wieder nachgelassen. Da müssen wir unbedingt daran arbeiten. Es war ein nervenaufreibendes Spiel, positiv war, dass wir nie nachgelassen haben, drei Mal einen Rückstand aufholten“.

UPC Vienna Capitals spielten mit: Zaba – Fraser/Carson, Iberer/Lakos, Klimbacher/Peter, Hackl – Ferland/MacArthur/Foucault, Nödl/Watkins/Rotter, Deschamps/Schiechl/Sylvester, Puschnik/Fischer/Großlercher.


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